Jens Söring sitzt bis heute im Gefängnis.
Der gebürtige Deutsche wurde wegen Mordes schuldig gesprochen.
Gail Marshall, die ehemalige stellvertretende Generalstaatsanwältin von Virginia, kämpft seit Jahren für Jens Söring.
Elizabeth Haysom mit ihrem Vater: Der Film «Das Versprechen» zeigt viele Originalaufnahmen der Verhandlungen und altes Bildmaterial.
Der unglaubliche Fall des Jens Söring
Jens Söring sitzt bis heute im Gefängnis.
Der gebürtige Deutsche wurde wegen Mordes schuldig gesprochen.
Gail Marshall, die ehemalige stellvertretende Generalstaatsanwältin von Virginia, kämpft seit Jahren für Jens Söring.
Elizabeth Haysom mit ihrem Vater: Der Film «Das Versprechen» zeigt viele Originalaufnahmen der Verhandlungen und altes Bildmaterial.
Es ist ein grauenvoller Mord, der Tatort erinnert Ermittler an ein Schlachthaus. Ein Mann und eine Frau sind dafür ins Gefängnis gekommen. Er hat den Mord zunächst gestanden, aus Liebe zu ihr, wie er sagt. Doch es sind noch immer viele Fragen offen.
Es ist ein ungewöhnlicher Kriminalfall - und ein ungewöhnlicher Dokumentationsfilm, der davon erzählt. Er stellt viele Fragen und kann die meisten nicht beantworten. Aber alleine die Suche danach ist mehr als drei Jahrzehnte nach dem brutalen Mord im März 1985 immer noch spannend. In Lynchburg, einer Kleinstadt in Virginia sind damals die Eltern von Elizabeth Haysom erstochen worden, die Leichen waren blutüberströmt. Es gibt schon lange zwei Verurteilte. Doch daran, wer die Mörder waren, bestehen immer noch Zweifel. Genau davon erzählt der Film.
Zeug zum Thriller
Die Geschichte hat das Zeug zum Thriller: Da ist ein junges Paar, der Mann ein hochintelligenter deutscher Diplomatensohn, die Frau Tochter eines reichen Unternehmers aus der Stahlindustrie, offensichtlich bisexuell, möglicherweise ein Opfer sexuellen Missbrauchs durch ihre Mutter. Er ist Jens Söring, sie Elizabeth Haysom, ihre Eltern sind die Mordopfer. Das Erste zeigt den Dokumentarfilm «Das Versprechen», der sich mit dem Fall beschäftigt, am Mittwoch, 15. August, um 22.45 Uhr. Im November 2017 war er bereits bei Arte zu sehen.
Seit mehr als 30 Jahren eingesperrt
Es ist eine verwickelte Geschichte, auch eine tragische, nicht zuletzt für Söring, den die Filmemacher im Gefängnis besuchen, wo er seit mehr als 30 Jahren eingesperrt ist. Er hat noch nie im Internet gesurft, noch nie ein Handy benutzt, noch nie das Grab seiner Mutter besucht. «Es wird mit der Zeit schwerer, wenn man sich immer weiter entfernt von dem Leben, das man hatte», sagt er. Es sei schwierig, mit der Hoffnungslosigkeit fertig zu werden.
Jens Söring ist 1990 zu zweimal lebenslanger Haft wegen zweifachen Mordes verurteilt worden. In den Originalaufnahmen vom Prozess damals erklärt er, er sei unschuldig. Das betont er bis heute. Originalaufnahmen aus dem Gerichtssaal gibt es in dem 100 Minuten langen Film von Marcus Vetter und Karin Steinberger immer wieder. Ausserdem kommt Söring selbst ausgiebig zu Wort, genau wie Ermittler und Prozessbeteiligte, von denen einige nicht glauben, dass das Urteil gegen Söring zurecht gefällt wurde.
Tatort erinnert an ein Schlachthaus
Fest steht, er lernte Elizabeht Haysom 1984 an der Uni kennen und verliebte sich in sie. Jens erzählt, Elizabeth sei «verdammt sexy» und heiss begehrt gewesen im Studentenwohnheim. Sie sagt: «Ich teilte alles mit ihm». In ihren Briefen fantasierte sie auch darüber, ihre Eltern durch Vodoo zu töten.
Ermordet wurden sie tatsächlich. Am Tatort habe es ausgesehen wie im Schlachthaus, berichtet einer der Ermittler. Jens Söring und Elizabeth Haysom haben sich danach abgesetzt. In London wurden sie verhaftet - wegen Betrugs. Beim Verhör nahm er den Mord auf sich. «Ich dachte, ich sei ein Held», erzählt er den Filmemachern, einer, der das das Leben der Frau rettet, die er liebt. An ihre Unschuld glaubte die Jury allerdings genauso wenig und verurteilt sie ebenfalls.
Läuft ein Tatverdächtiger immer noch frei herum?
«Ich habe ganz am Anfang der Geschichte ganz schrecklich gelogen», sagt Söring im Film - und ein falsches Geständnis abgelegt. Aber war dann Elisabeth Haysom die Mörderin? Oder hatte sie Mittäter? Läuft immer noch ein Tatverdächtiger frei herum, wie Sörings Rechtsanwältin glaubt?
Oft steht Aussage gegen Aussage, Erinnerungen widersprechen sich. Der Film ist auch deshalb spannend, weil er keine einfachen Antworten auf komplizierte Fragen liefert. Am Schluss sagt Jens Söring zu seinen Besuchern aus Deutschland: «Passt bloss auf, ihr seid in Virginia, benehmt euch ganz besonders gut, denkt an den Jens...» Dann muss er zurück in seine Zelle. Es ist ein eher trauriges Ende.
Das Erste zeigt den Dokumentarfilm «Das Versprechen» am Mittwoch, 15. August, um 22.45 Uhr. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Zellen von Schwerverbrechern sollen Luxus-Appartements werden
Zellen von Schwerverbrechern sollen Luxus-Appartements werden
Das alte königliche Gefängnis im englischen Gloucester wurde wie viele andere Haftanstalten aufgrund von Sparmassnahmen geschlossen. Seit dem Jahr 2013 sitzen hier keine Häftlinge mehr ein. Nun sollen die historischen Gebäude in Wohneigentum umgewandelt werden.
Ein Blick in die Zellen macht deutlich, dass es für den Projektentwickler eine ganze Menge zu tun gibt.
Besonders dünnhäutig und anfällig für Schwingungen dürfen Interessenten an den Wohnungen allerdings nicht sein. Laut der «Daily Mail» sass der Serienkiller Fred West (im Bild mit seiner ebenfalls wegen 10 Morden verurteilten Frau Rosemary) zeitweise in Gloucester ein. West hatte 12 Morde an Frauen zugegeben. Unter seinen Opfern befand sich auch die Schweizer Studentin Thérèse Siegenthaler.
Das Gefängnis der zweithöchsten Sicherheitsstufe wurde bereits 1792 gegründet. Zahlreiche Kriminelle haben hier seither ihre Haft verbüsst.
In den historischen, zumeist 1840 errichteten Gebäuden sollen insgesamt 38 Wohnungen entstehen.
In sieben weiteren Gebäuden am Gelände sind weitere 164 Appartements geplant.
Die Bauarbeiten sollen sich insgesamt vier bis fünf Jahre hinziehen - das ist viel Zeit, aber etliche Insassen waren länger hier.
Nur temporär waren angeblich die Kray-Zwillinge «Reggie» (links) und «Ronnie» (rechts) Kray im Gefängnis untergebracht. Die Londoner Unterweltgrössen waren wegen Morden zu lebenslanger Haft mit der Mindesthaftdauer von 30 Jahren verurteilt worden.
Im Gefängnis haben viele Häftlinge ihre Spuren hinterlassen. Auch Dinah Riddiford, eine Vorfahrin von Pop-Star Kylie Minogue, war in Gloucester in Haft und wurde hier mit 69 Jahren als eine der ältesten Frauen überhaupt in Grossbritannien im September 1816 öffentlich auf dem Dach des Gefängnisses hingerichtet.
Aufgrund des hohen Alters der Delinquentin ging die Hinrichtung als die «Oma-Hängung» in die Geschichte der Stadt ein.
Von Riddiford ist bekannt, dass ihr Leichnam in der Kleinstadt Thornbury beerdigt wurde. Etliche andere Hingerichtete wurden einfach auf dem Gefängnisgelände in namenlosen Gräbern verscharrt.
Ein Historiker geht davon aus, dass 122 Personen auf dem Gelände begraben liegen könnten.
Wer sich vor dunkler Geschichte und furchterregenden Details nicht fürchtet, der könnte im «HM Prison Gloucester» künftig einen guten Schlaf finden.
Ein Frühstück bekommen Bewohner und Besucher dann in der alten Gefängniskapelle. Hier soll ein Café entstehen und ein Informationszentrum, das über die Geschichte der Haftanstalt aufklärt.
Da das Gefängnis jedoch auf den Überresten einer alten Burg von gewaltigem Ausmass steht - sie könnte so gross wie eder Tower in London sein - und obendrein auch noch bauliche Reste aus der Römerzeit vermutet werden, könnte sich das Projekt noch merklich verzögern. «City & Country» hat immerhin schon einen gläsernen Boden (rechts unten im Bild) eingeplant, durch den man die Fundamente des alten Bergfrieds der Burg betrachten kann.
Das sind die grössten Verbrecherbosse aller Zeiten
Das sind die grössten Verbrecherbosse aller Zeiten
Über Pablo Escobar gab es in den letzten Jahren so einige Filme und Serien.
«Kingpin» zeigt, wie skrupellos der kolumbianische Drogenboss mit Gegenspielern umging.
Escobar scharte zur Verteidigung seines Besitzes ganze paramilitärische Einheiten hinter sich.
Die erste Folge widmet sich dem Bostoner Verbrecher James Joseph «Whitey» Bulger.
Bulger einte in den 70er-Jahren die verfeindeten irischen Gangs der Stadt vereinte und stieg so zum obersten Verbrecherboss auf.
Seine Methoden waren dabei durchaus rustikal, wie die Doku zeigt.
Nicht zimperlich ging auch der mexikanische Drogenbaron Joaquin «El Chapo» Guzmán Loera.
Für seine Taten muss sich El Chapo derzeit in den USA verantworten.
El Chapo beherrschte über Jahre den mexikanischen Drogenmarkt.
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