Grandiose Episodenhauptdarstellerin: Katharina Marie Schubert als «Engel der Altenpflege» im «Tatort: Anne und der Tod».
Schon wieder ein sehr starker «Tatort» aus Stuttgart. In «Anne und der Tod» verhören die Kommissare Lannert (Richy Müller, links) und Bootz (Felix Klare) die – an sich sehr sympathische – Altenpflegerin Anne Werner (Katharina Marie Schubert). Zwei ihrer Patienten segneten kurz nach ihrem Besuch das Zeitliche.
Die junge Hausärztin (Julia Schäfle) hegt den Verdacht, ihrem Patienten Paul Fuchs (Harry Täschner) könnte ein wichtiges Medikament vorenthalten worden zu sein. Sebastian Bootz und Thorsten Lannert wollen herausfinden, was passiert ist.
Anne Werner mit ihrem Patienten Christian Hinderer (Christoph Bantzer). In Rückblenden erfährt der Zuschauer immer mehr über das Verhältnis zwischen der Pflegerin und ihren Kunden.
Nur eine mag Anne Werner nicht: Gundula Hinderer (Marie Anne Fliegel) verdächtigt die Pflegerin, ihren Mann die Treppe hinuntergestossen zu haben.
Verhörarbeit von Lannert und Bootz: Auch wenn Anne Werner «eine Gute» zu sein scheint – ihre Ausführungen machen die Stuttgarter «Tatort»-Ermittler misstrauisch.
Staatsanwältin Emilia Álvarez (Carolina Vera) bekommt im neuen Stuttgarter «Tatort» mal wieder etwas mehr «Screen Time». Als stille Beonbachterin verfolgt sie das Verhör von Lannert und Bootz per Videoübertragung – und macht sich ihre eigenen Gedanken.
Lannert und Bootz besuchen Kunden von Anne Werners wie den ehemaligen Star-Dirigenten Eberhard Rees (Falk Rockstroh), um mehr über die Altenpflegerin zu erfahren.
Joachim Fuchs' (Felix Eitner, rechts) Vater ist in seinem Bett gestorben – er war wohl ein echtes Ekel. Doch der schwäbelnde Hotelier macht Sebastian Bootz klar, dass er finanziell vom Tod seines Vaters nicht profitiert.
Alleinerziehend und mit ihrem 17-jährigen Sohn durchaus mal überfordert: Anne Werner und Julian (Jean-Luc Caputo) haben eine Auseinandersetzung.
Das Verhör dauert lange. Anne Werner muss die Nacht in Untersuchungshaft verbringen.
Anstrengende, aber äusserst klug geschriebene und gespielte Verhöre gehören derzeit zum Stuttgarter «Tatort» wie die Laugenbrezel zu Schwaben: Sebastian Bootz will keinen Todesfall ungeklärt lassen.
Tod durch Altenpflege: Ein furioser Stuttgarter «Tatort»?
Grandiose Episodenhauptdarstellerin: Katharina Marie Schubert als «Engel der Altenpflege» im «Tatort: Anne und der Tod».
Schon wieder ein sehr starker «Tatort» aus Stuttgart. In «Anne und der Tod» verhören die Kommissare Lannert (Richy Müller, links) und Bootz (Felix Klare) die – an sich sehr sympathische – Altenpflegerin Anne Werner (Katharina Marie Schubert). Zwei ihrer Patienten segneten kurz nach ihrem Besuch das Zeitliche.
Die junge Hausärztin (Julia Schäfle) hegt den Verdacht, ihrem Patienten Paul Fuchs (Harry Täschner) könnte ein wichtiges Medikament vorenthalten worden zu sein. Sebastian Bootz und Thorsten Lannert wollen herausfinden, was passiert ist.
Anne Werner mit ihrem Patienten Christian Hinderer (Christoph Bantzer). In Rückblenden erfährt der Zuschauer immer mehr über das Verhältnis zwischen der Pflegerin und ihren Kunden.
Nur eine mag Anne Werner nicht: Gundula Hinderer (Marie Anne Fliegel) verdächtigt die Pflegerin, ihren Mann die Treppe hinuntergestossen zu haben.
Verhörarbeit von Lannert und Bootz: Auch wenn Anne Werner «eine Gute» zu sein scheint – ihre Ausführungen machen die Stuttgarter «Tatort»-Ermittler misstrauisch.
Staatsanwältin Emilia Álvarez (Carolina Vera) bekommt im neuen Stuttgarter «Tatort» mal wieder etwas mehr «Screen Time». Als stille Beonbachterin verfolgt sie das Verhör von Lannert und Bootz per Videoübertragung – und macht sich ihre eigenen Gedanken.
Lannert und Bootz besuchen Kunden von Anne Werners wie den ehemaligen Star-Dirigenten Eberhard Rees (Falk Rockstroh), um mehr über die Altenpflegerin zu erfahren.
Joachim Fuchs' (Felix Eitner, rechts) Vater ist in seinem Bett gestorben – er war wohl ein echtes Ekel. Doch der schwäbelnde Hotelier macht Sebastian Bootz klar, dass er finanziell vom Tod seines Vaters nicht profitiert.
Alleinerziehend und mit ihrem 17-jährigen Sohn durchaus mal überfordert: Anne Werner und Julian (Jean-Luc Caputo) haben eine Auseinandersetzung.
Das Verhör dauert lange. Anne Werner muss die Nacht in Untersuchungshaft verbringen.
Anstrengende, aber äusserst klug geschriebene und gespielte Verhöre gehören derzeit zum Stuttgarter «Tatort» wie die Laugenbrezel zu Schwaben: Sebastian Bootz will keinen Todesfall ungeklärt lassen.
Schon wieder ein sehr starker Fall mit den Kommissaren Lannert und Bootz in Stuttgart. Oder sind Sie genervt von «Tatort»-Folgen mit nur einem Verdächtigen?
In Stuttgarter «Tatort»-Revier setzt man neuerdings auf erhöhte Aufmerksamkeit und die Intelligenz des Zuschauers. Wie schon bei den letzten, sehr starken Schwaben-Krimis «Der Mann, der lügt» oder «Stau» musste man auch bei «Anne und der Tod» verdammt aufpassen, um kein Detail zu verpassen und nicht von der Ton-Bildschere an der Nase herumgeführt zu werden. Ein sehr anspruchsvoller – und dennoch leicht zu schauender – Krimi mit einer faszinierenden Hauptdarstellerin.
Worum ging es?
Anne Werner (Katharina Marie Schubert), die als mobile Altenpflegerin arbeitet, wird von den Kommissaren Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) vorgeladen, weil binnen kurzer Zeit zwei ihrer Patienten direkt nach ihrem Besuch aus dem Leben schieden. Paul Fuchs (Harry Täschner) war alt und bettlägerig, aber gesundheitlich stabil. Seine junge Ärztin (Julia Schäfle) hegt den Verdacht, es könnte ein lebensnotwendiges Medikament weggelassen worden sein. Auch Christian Hinderer (Christoph Bantzer) war alt und sehr schlecht zu Fuss. Als er tot am Fuss einer Treppe gefunden wird, beschuldigt seine Witwe die Altenpflegerin, ihn hinuntergestossen zu haben. Ein langes Verhör, in dem die Kommissare jedes Detail von Annes Wirken durchleuchten, beginnt.
Worum ging es eigentlich?
Um Lüge und Wahrheit. Auch darum, ob Wahrheit immer die «beste Lösung» ist. Insofern wirkte der neue Stuttgarter Fall fast wie eine Fortsetzung des letzten, von der Kritik hochgelobten Falles «Der Mann, der lügt», in dem ein notorischer, verzweifelter Lügner von den Kommissaren dekonstruiert wurde. Diesmal war die Verdächtige weitaus sympathischer. Ja, der Zuschauer wünschte ihr geradezu, dass sie davonkommt. Leider ist es immer noch die Aufgabe der Ermittler, die Wahrheit herauszufinden und den Täter zu überführen. Selten waren Kommissare – völlig ohne Gewalt anzuwenden oder auch nur laut zu werden – so gnadenlos wie zuletzt Lannert und Bootz in ihrem Verhörraum.
Wer war die grandiose Hauptdarstellerin?
Katharina Marie Schubert gilt zu Recht als eine der besten deutschen Schauspielerinnen ihrer Generation. Lange zeigte die 42-Jährige dies vorwiegend am Theater. Mit 22 spielte die Braunschweigerin nach ihrer Ausbildung am Wiener Max Reinhardt Seminar bereits am dortigen Burgtheater, ehe sie an den Münchener Kammerspielen zum Star wurde. Seit 2010 ist sie am Deutschen Theater Berlin unter Vertrag.
Zuletzt vertrauten auch immer mehr Filmemacher auf die fast schon atemberaubend authentische, facettenreiche Arbeit der 1,76 grossen Schauspielerin: «Wellness für Paare», «Zuckersand», «Ein Geschenk der Götter» – alles preisgekrönte Filme aus den letzten Jahren mit Schubert in einer Hauptrolle. Trotzdem wird sie nach wie vor kaum erkannt. Warum? Weil sich Schubert auch äusserlich oft mit ihren Rollen «verwandelt». Die neue «Tatort»-Rolle dürfte allerdings dafür sorgen, dass sie sich nun noch mehr anstrengen muss, um übersehen zu werden.
Todesengel im «Tatort»: Gab's das nicht schon?
Pflegebedürftige scheiden aus dem Leben. Humanistischer Gnadenakt oder einfach nur Mord? Neben der Frage, wie menschen(un)würdig Alte und Kranke in unserer Gesellschaft behandelt werden, bietet das Thema Pflege auch schmerzvollen Krimistoff. «Im toten Winkel», ein Bremer «Tatort» aus dem Frühjahr 2018, hatte Not- und Missstände rund um bedürftige Alte und Schwerkranke im Stile des klassischen Sozialdramas inszeniert. Durchaus stark, aber auch enorm freudlos.
Zu Recht schrieb die Presse: Der Täter war der Pflegenotstand! Der Münchner «Tatort: Ausser Gefecht» erzählte 2006 von einem Krankenpfleger (Jörg Schüttauf) als «Todesengel», inszenierte seinen Fall jedoch als Thriller. Auch die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) waren schon im Altenheim unterwegs. Bereits 2003 widmeten sie sich dem Pflegenotstand in der Folge «Hundeleben». Mit dem versöhnlichen Ende, dass Schenk seiner Oma doch lieber eine neue Wohnung anmietete, anstatt sie im Heim zu lassen.
Warum musste man bei diesem Krimi so verdammt aufpassen?
Deutsche Durchschnitts-Krimis transportieren ihre Kern-Informationen meist doppelt und dreifach. In der Regel sieht man im Bild das, was einem auch noch mal im Dialog oder Monolog verdeutlicht wird – und umgekehrt. Das ist natürlich nett für Mitrater, die sich auch mal zwischendurch ein Wurstbrot in der Küche schmieren wollen. Kein Problem, einfach den Fernseher lauter drehen! Doch das funktionierte nicht in «Anne und der Tod».
Drehbuchautor Wolfgang Stauch («Tatort: Tod und Spiele») und Regisseur Jens Wischnewski («Die Reste meines Lebens») spielten ziemlich herausfordernd mit der Aufmerksamkeit des Zuschauers. Nicht immer wurde chronologisch erzählt. Und vor allem sah man im Bild nicht immer das, was die Stimme Anne Werners aus dem Verhör-Off erzählte. Wahrheit, so die wohl aktuelle Arbeitshypothese der schwäbischen «Tatort»-Redaktion, gibt es nicht umsonst. Man muss sie sich – auch als Zuschauer – erarbeiten.
Der «Tatort: Anne und der Tod» lief am Sonntag, 19. Mai, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Tatort
So 19.05. 20:05 - 21:40 ∙ SRF 1 ∙ D 2019 ∙ 95 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Top 20: Das sind die beliebtesten «Tatort»-Teams der Schweizer
Top 20: Das sind die beliebtesten «Tatort»-Teams der Schweizer
Auf Platz 20 findet man die Dortmund-Truppe. Das sind (v.l.) Kriminaloberkommissar Daniel Kossik (Stefan Konarske), Kriminaloberkommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel), Kriminalhauptkommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) und der Chef der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann).
Belegen Rang 19: die Frankfurter Ermittler Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch).
Bei den Schweizer Zuschauern auf Rang 18: die Stuttgarter Kriminalisten Thorsten Lannert (gespielt von Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare).
Erstaunlicherweise nur auf Platz 17: die Kriminalhauptkommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec), die in München für Recht und Ordnung sorgen.
Platz 16 belegt das Bremer Ermittler-Duo Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen).
Auf Platz 15: Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal und Andreas Hoppe als Mario Kopper, die in Ludwigshafen ermitteln. Wobei sich Andreas Hoppe kürzlich vom «Tatort» verabschiedet hat.
Auf Platz 14: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Falke und Petra Schmidt-Schaller als Katharina Lorenz. Ihr Revier ist Hamburg.
Rang 13 belegen Harald Krassnitzer als Sonderermittler Moritz Eisner und Adele Neuhauser als Major Bibi Fellner, die in Wien zu Hause sind.
Platz 12 geht an Hauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Hauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel). Sie sind in Nürnberg tätig.
Hauptkommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, Hannover) landet auf Platz 11.
Rang 10 belegen die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, r.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).
Auf dem 9. Platz: Dominic Raacke als Kommissar Till Ritter und Boris Aljinovic als Kommissar Felix Stark (Berlin).
Das Team Münster, das aus Pathologe Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, l.) und Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) besteht, belegt Rang 8.
Rang 7 geht an Martin Wuttke als Hauptkommissar Andreas Keppler und Simone Thomalla als Hauptkommissarin Eva Saalfeld. Die beiden machen Leipzig ein Stück sicherer.
Auf Platz 6 liegt das Team Konstanz. Alias: Hauptkommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) und Hauptkommissarin Klara Blum ( Eva Mattes).
Bei den Schweizer Zuschauern beliebt: Til Schweiger liegt als Hamburger Haudrauf Nick Tschiller auf Platz 5.
Sicherten sich den 4. Platz: Elisabeth Brück als Hauptkommissarin Lisa Marx und Devid Striesow als Hauptkommissar Jens Stellbrink.
Auf Platz 3 zu finden und damit das beliebteste «Tatort»-Ermittlerteam nach Flückiger & Co: das Berliner Gespann Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke).
Auf Rang 2: der Bodensee-«Tatort» mit Stefan Gubser als Reto Flückiger und Eva Mattes als Klara Blum.
Naturgemäss bei den Schweizern die Nummer 1: die «Tatort»-Folgen mit Stefan Gubser als Luzerner Ermittler Reto Flückiger. Hier ist er mit Sofia Milos als Austauschkommissarin Abby Lanning zu sehen.
Reto Flückiger (Stefan Gubser) mit seiner regulären Ermittlungspartnerin Liz Ritschard (Delia Mayer).
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