Chuck Blazer (links) war jahrelang Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Der ehemalige Boss des Verbandes, Sepp Blatter (Mitte), war ein guter Freund. Franz Beckenbauer (rechts) ebenso. Man schätzt sich eben unter «Königen» und Kaisern.
Chuck Blazer war bis 2011 Generalsekretär der CONCACAF und von 1996 bis 2013 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Selber erfolgreich gegen einen Ball getreten hatte er übrigens nicht.
Sepp Blatter (links) und Chuck Blazer galten als gute Freunde. Der ehemalige FIFA-Boss erinnerte Blazers Lebensgefährtin, Mary Lynn Blanks, immer an den britischen Komiker Benny Hill.
Der Sündenfall: Am 2. Dezember 2010 erhielt Katar den Zuschlag für die Fussball-WM 2012. Neben Chuck Blazer (Zweiter von links) sass damals Mohamed bin Hammam (links). Mit sehr dickem Geldbeutel soll er Stimmen eingekauft haben. Und auch nicht weit entfernt von Blazer und bin Hammam: Franz Beckenbauer (rechts).
Über grossen Sport auf dem Rasen ist wegen finsterer Machenschaften innerhalb des Fussball-Weltverbandes FIFA längst ein Schatten gefallen.
Millionen-Zahlungen bewegen den Fussball. Und es sind längst nicht nur die Spieler, die abkassieren.
Neue Hintergründe: So kams zum FIFA-Skandal
Chuck Blazer (links) war jahrelang Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Der ehemalige Boss des Verbandes, Sepp Blatter (Mitte), war ein guter Freund. Franz Beckenbauer (rechts) ebenso. Man schätzt sich eben unter «Königen» und Kaisern.
Chuck Blazer war bis 2011 Generalsekretär der CONCACAF und von 1996 bis 2013 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Selber erfolgreich gegen einen Ball getreten hatte er übrigens nicht.
Sepp Blatter (links) und Chuck Blazer galten als gute Freunde. Der ehemalige FIFA-Boss erinnerte Blazers Lebensgefährtin, Mary Lynn Blanks, immer an den britischen Komiker Benny Hill.
Der Sündenfall: Am 2. Dezember 2010 erhielt Katar den Zuschlag für die Fussball-WM 2012. Neben Chuck Blazer (Zweiter von links) sass damals Mohamed bin Hammam (links). Mit sehr dickem Geldbeutel soll er Stimmen eingekauft haben. Und auch nicht weit entfernt von Blazer und bin Hammam: Franz Beckenbauer (rechts).
Über grossen Sport auf dem Rasen ist wegen finsterer Machenschaften innerhalb des Fussball-Weltverbandes FIFA längst ein Schatten gefallen.
Millionen-Zahlungen bewegen den Fussball. Und es sind längst nicht nur die Spieler, die abkassieren.
«Skandalöse Liebesgeschichte»: TV-Doku deckt neue Hintergründe über die FIFA und WM-Vergabe auf.
Welche dunklen Geldströme flossen rund um die Vergabe der Fussball-WM 2022 in Katar? Im Film «Die FIFA-Familie», den Arte am Dienstag, 13. Februar, in Erstausstrahlung zeigt, gibt ausgerechnet eine «skandalöse Liebesgeschichte» weitere Einblicke hinter die Kulissen der Milliarden-Dollar-Industrie im Profifussball.
«Sie werden uns wie Könige behandeln!» - Das versprach Chuck Blazer, als er seine grosse Liebe Mary Lynn Blanks wieder für sich gewinnen wollte. Das im vergangenen Jahr verstorbene ehemalige Mitglied des Exekutivkomitees der FIFA übertrieb damit nicht. Blanks war an seiner Seite, als der US-Fussballfunktionär im Vorfeld der Vergabe zur WM 2022 in Katar durch zahlreiche Staaten reiste. Vordergründig ging es darum, dass Blazer sich wie alle weiteren 23 FIFA-Entscheider ein persönliches Bild von den Versprechen der Bewerber für eine Weltmeisterschaft machen sollte. Tatsächlich aber, so erzählt es der Film nun nach, füllte er sich als Generalsekretär der Nord- und Zentralamerikanischen und Karibischen Fussballkonföderation (CONCACAF) nur selbst die Taschen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Bei einem Dinner im Hause der britischen Königin liess der unersättliche Blazer zwei teure Gläser in den sehr grossen Taschen seines Sakkos mitgehen. Blanks: «Er wollte ein Souvenir der Queen haben.»
Geld spielte keine Rolle
Als Lebensgefährtin Chuck Blazers erhielt Mary Lynn Blanks Zugang in einen inneren Kreis der FIFA. Wann immer sich die insgesamt 24 Mitglieder des Exekutivkomitees des Fussball-Weltverbandes getroffen hatte, waren auch die jeweiligen Frauen dabei - in den besten Hotels und Restaurants. Geld spielte nie eine Rolle. Ganz im Gegenteil! Bei den zweimal im Jahr stattfindenden Treffen in der FIFA-Zentrale in Zürich gab es immer noch einen Bonus obendrauf - anonym verpackt in einem Umschlag. Blanks erinnert sich: «Vor dem Rückflug machte jeder noch mal einen Abstecher zu einer bestimmten Bank.»
Anhand der Liebesgeschichte zwischen Blank und Blazer, der sich sogar eine Wohnung nur für seine beiden Katzen inmitten des Trump Towers in New York und einen Plasmafernseher für seinen Papagei vom eigenen Verband CONCACAF bezahlen liess, erzählt der Film, wie es möglich sein konnte, dass ein im Fussball unbedeutendes Land wie Katar überhaupt eine WM bekommen konnte. Der winzige Wüstenstaat ohne Fussballtradition, ohne Fussballliga, ohne Stadien setzte sich an jenem denkwürdigen 2. Dezember 2010 gegen die haushohen Favoriten England und die USA durch. Dass damals ungeheuer viel Geld für den Kauf von Stimmen der Exekutivmitglieder geflossen war, ist bekannt. Katar hatte über den Kauf von Airbus-Flugzeugen über den damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy sogar politischen Einfluss genommen.
Und es war Blazer, der seine immer wieder gerne betonte FIFA-Familie ans Messer lieferte. Blanks erinnert sich, wie sie und ihr Lebensgefährte auf der Strasse angehalten wurden. «Mr. Blazer, wir würden gerne mit ihnen sprechen», hiess es nur. Das FBI hatte die Ermittlungen gegen die FIFA aufgenommen ...
Verräter aus den eigenen Reihen
Seitdem gewährte Mr. Blazer dem FBI mit verstecktem Diktiergerät im Schlüsselbund Einblicke in die Machenschaften der FIFA - und brachte damit eine ganze Institution an den Rand des Abgrunds. Aber eben nur an den Rand.
Im offiziellen Begleittext zur Doku heisst es: «Eine Geschichte von Liebe und zerbrochenen Beziehungen, von geldgefüllten Couverts, von unterdrückten Ermittlungen und dubiosem Geldtransfer.» Tatsächlich läuft es einem bei diesem Thriller einige Male unbehaglich kalt den Rücken hinunter.
Arte zeigt die 60-minütige dänische TV-Produktion «Die FIFA-Familie - Eine skandalöse Liebesgeschichte» am Dienstag, 13. Februar, um 21.45 Uhr. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
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