Erneut steht Präsident Assad unter Verdacht, mit Giftgas getötet zu haben. Die USA, Frankreich und Grossbritannien haben nun als Vergeltungsschlag Ziele im zerstörten Land angegriffen. Was will der Westen damit bezwecken? Barbara Lüthi leitet die Diskussion im «Club».
Nach einem Aufstand eines Teils der Bevölkerung kam es 2011 in Syrien zum bewaffneten Konflikt. Bald war vielen nicht mehr klar, wer in diesem Bürgerkrieg an welcher Front kämpfte: Oppositionelle, Rebellen, Islamisten. Assad rief 2015 die Russen zu Hilfe. Iranische Bodentruppen sind im Land, Türken, Kurden aus dem Irak, die libanesische Hisbollah und auch die Amerikaner halten Stellung.
Ein Sieg einer der Konfliktparteien ist nicht in Sicht. Mehrere Dutzend Mal wurde in Syrien Giftgas eingesetzt. Wer der Absender ist, konnte in den meisten Fällen nicht nachgewiesen werden. In vier Fällen hat die internationale Gemeinschaft nachgewiesen, dass das syrische Regime selber seine Bevölkerung mit Chemiewaffen umgebracht hat. Vor Wochenfrist soll erneut Chlorgas benutzt worden sein. Beschuldigt wird das Assad-Regime.
Was können die Bomben überhaupt noch ausrichten?
Die USA, Frankreich und Grossbritannien haben nun nach erstem Zögern Ziele in Syrien bombardiert. Doch was können weitere Bomben in diesem zerstörten Land überhaupt noch ausrichten? Helfen sie den Menschen vor Ort? Oder tragen sie nicht eher zur Eskalation zwischen West und Ost bei? Und was wäre ein möglicher Weg, dass in Syrien nach sieben Jahren Krieg endlich der Frieden einzieht?
Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
- Michael Lüders, Nahost-Experte und Bestsellerautor
- Kurt Pelda, Kriegsreporter
- Mohammad Rabie, syrischer Flüchtling und Journalist
- Jeronim Perovic, Historiker und Leiter des Osteuropa-Instituts der Uni Zürich
- Mauro Mantovani, Strategieexperte an der Militärakademie der ETH Zürich
Der neuste «Club» läuft am Dienstag, 17. April, um 22.25 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Die Entwicklung in Syrien
Der Nebel des Militärangriffes in Syrien lichtet sich - und nun?
14. April: Mit gezielten Raketenangriffen auf syrische Militärstellungen zeigte der Westen eine Reaktion auf den mutmasslichen Giftgasangriff in Ost-Ghuta.
Eine Warnung der europäischen Flugsicherung Eurocontrol vor Flügen übers östliche Mittelmeer zeigte Wirkung. Die Airlines umfliegen im April 2018 Syrien.
10.04.2018, Syrien, Zamalka: Syrische Soldaten patrouillieren durch die Strassen des Ortes in Ost-Ghuta. Nach dem mutmasslichen Giftgasangriff hat sich die Krise um den Bürgerkrieg in Syrien dramatisch zugespitzt.
10.04.2018, USA, New York: Wassili Nebensja (vorne rechts), UN-Botschafter von Russland, hebt die Hand bei einer Abstimmung bei der Sitzung des Sicherheitsrats. Die Abstimmung geht um die Untersuchung eines früheren Chemiewaffen-Einsätze in Syrien.
10.04.2018, USA, New York: Wassili Nebensja, UN-Botschafter von Russland, und Nikki Haley, UN-Botschafterin der USA, umarmen sich vor einer Sitzung des Sicherheitsrats zum Syrien-Konflikt die Hand. Nach dem mutmasslichen Giftgasangriff in Syrien sind drei Resolutionsentwürfe im UN-Sicherheitsrat gescheitert.
Der UN-Sicherheitsrat tagt am 9.4.2018 zum Syrien-Konflikt in New York.
09.04.2018, Jordanien, Azraq: Die belgische Komponistin Axelle Red besucht das Flüchtlingslager in Azraq, in dem viele Flüchtlinge aus Syrien unterkommen.
09.04.2018, Syrien, Damaskus: Familienangehörige umarmen sich während ihres Wiedersehens, nachdem die islamistische Gruppierung Dschaisch al-Islam mehrere Zivilisten frei liess. Wie staatliche syrische Medien melden, wurden Zivilisten, die seit 2013 von der islamistischen Gruppierung Dschaisch al-Islam in der Nähe von Damaskus festgehalten wurden, freigelassen.
09.04.2018, Syrien, Damaskus: Dieses von der syrischen Nachrichtenagentur SANA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Soldaten und Anwohner, die Zivilisten begrüssen, welche von der islamistischen Gruppierung Dschaisch al-Islam frei gelassen wurden. Wie staatliche syrische Medien melden, wurden Zivilisten, die seit 2013 von der islamistischen Gruppierung Dschaisch al-Islam in der Nähe von Damaskus festgehalten wurden, freigelassen.
07.04.2018, Syrien, Region Damaskus: Ein Soldat der syrischen Armee beobachtet die Kampfhandlungen in Duma. Wegen der anhaltenden Angriffe auf die belagerten Gebiete Afrin und Ost-Ghuta in Syrien sind erneut tausende Menschen aus den heftig umkämpften Gegenden geflohen.
07.04.2018, Syrien, Region Damaskus: Ein Rakete der syrischen Armee steigt in Ost-Ghuta in den Himmel. Wegen der anhaltenden Angriffe auf die belagerten Gebiete Afrin und Ost-Ghuta in Syrien sind erneut tausende Menschen aus den heftig umkämpften Gegenden geflohen.
07.04.2018, Syrien, Region Damaskus: Rauch steigt nach dem Einschlag einer Rakete der syrischen Armee über Duma auf. Wegen der anhaltenden Angriffe auf die belagerten Gebiete Afrin und Ost-Ghuta in Syrien sind erneut tausende Menschen aus den heftig umkämpften Gegenden geflohen.
07.04.2018, Syrien, Region Damaskus: Rauch steigt nach dem Einschlag einer Rakete der syrischen Armee über Duma auf. Wegen der anhaltenden Angriffe auf die belagerten Gebiete Afrin und Ost-Ghuta in Syrien sind erneut tausende Menschen aus den heftig umkämpften Gegenden geflohen.
06.04.2018, Syrien, Damaskus: Dieses von der syrischen Nachrichtenagentur Sana zur Verfügung gestellte Bild zeigt Menschen, die sich um ein zerstörtes Auto versammeln, das von der islamistischen Gruppe Dschaisch al-Islam (Armee des Islam) angegriffen worden sein soll. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana warf den Rebellen von Dschaisch al-Islam vor, Granaten auf Vororte der Hauptstadt Damaskus abgefeuert zu haben.
04.04.2018, Syrien, Manbidsch: Auf einem Panzerfahrzeug weht eine US-amerikanischen Fahne in der neu eingerichteten Militärstellung in der Nähe der Frontlinie zwischen den Kämpfern der von den USA unterstützten kurdischen Kräfte und den Kämpfern der von der Türkei unterstützen «Freien Syrischen Armee». Die USA halten vorerst an ihrem Militäreinsatz in Syrien fest, obwohl US-Präsident Trump in der vergangenen Woche überraschend erklärt hatte, dass das US-Militär Syrien bald verlassen werde.
ACHTUNG: VERSTÖRENDE BILDER!
Kleinkinder werden in Duma nach der vermutlichen Giftgasattacke behandelt: Die schrecklichen Bilder sind von der Nachrichtenagentur AP verifiziert worden.
Ein Helfer versorgt ein Kind mit Sauerstoff.
Vor allem Kinder waren von der Giftgasattacke betroffen. ACHTUNG: DAS NÄCHSTE MOTIV IST ÄUSSERST VERSTÖREND!
Opfer der Giftgasattacke in einem Schutzraum.
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