«Friends», «Sex and the City» und Co.Waren Serien-Klassiker sexistisch und rassistisch?
Von Fabian Tschamper
14.6.2020
Die Schöpferin der Kult-Sitcom «Friends», Marta Kauffman, äusserte sich vergangene Woche unter anderem darüber, warum es in der Serie kaum schwarze Figuren gab – ein Muster bei älteren Erfolgsserien.
Obwohl es Nostalgie pur zu sein scheint, wenn das Intro zu «Friends», «Sex and the City» oder auch «Gilmore Girls» ertönt, wird einem erst heute klar, dass einige Dinge dieser Tage so wohl nicht mehr über den Bildschirm flimmern würden.
Diversität ist sehr selten vorhanden, oft begegnet man Sexismus und Rassismus. Schlicht: Diese Sitcom-Klassiker entsprechen nicht mehr dem heutigen Zeitgeist.
Seit Jahren werden Stimmen laut, die mehr Vielfältigkeit in Film und Fernsehen verlangen. Ein Beispiel sind die Oscars 2016, die von der schwarzen Bevölkerung boykottiert wurden. Der Grund: Es waren ausschliesslich weisse Schauspielerinnen und Schauspieler nominiert. Besser spät als nie scheint die Kritik bei den Verantwortlichen angekommen zu sein.
So wurde «Friends»-Schöpferin Marta Kauffman sichtlich emotional, als sie im Rahmen eines Forums über die fehlende Diversität bei der Serie gesprochen hat: «Ich wünschte, ich hätte damals gewusst, was ich heute weiss. Ich hätte sehr andere Entscheidungen gefällt.»
Zukünftig wolle sie daran arbeiten, dass das Fernsehen die gesamte Gesellschaft widerspiegle.
«Wir haben Diversität in unserer Firma immer gefördert, aber ich habe nicht genug getan. Jetzt frage ich mich ständig: ‹Was kann ich tun? Was kann ich anders machen?›»
In den zehn Staffeln der Sitcom gab es lediglich zwei Rollen, die von nicht weissen Personen gespielt wurden. Beides waren sie Freundinnen von Ross (David Schwimmer) beziehungsweise Joey (Matt LeBlanc). In einem Interview mit dem britischen «Guardian» Anfang des Jahres hatte David Schwimmer bereits gesagt, dass diese Besetzungen das Resultat gezielter Anstrengungen gewesen waren: «Ich war mir sehr darüber im Klaren, wie wenig Diversität die Show hatte, und habe jahrelang dafür gekämpft, dass Ross nicht immer nur weisse Frauen datete.»