Brillanter «Tatort» über alternative Wahrheiten. Im Film «Alles was Sie sagen» wurden die Kommissare Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) getrennt verhört.
Ermittlerin Grosz (Franziska Weisz) traf in Lüneburg auf eine alte Affäre, den Polizisten Olaf Spiess (Marc Rissman, links). Thorsten Falke schien die sexuelle Energie zwischen den beiden zu stören.
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, links) wurde vom Lüneburger Chefermittler Jörn Knebel (Joachim Rehberg) verhört.
Alima (Sabrina Amali) und Abbas Khaled (Youssef Maghrebi) schienen gut integriert in Deutschland - doch plötzlich waren sie auf der Flucht.
Der zwielichtige Al-Shabaan (Marwan Moussa, links) liess sich von den Bundesermittlern Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke nicht in die Enge treiben.
Düsterer Auftakt zum zehnten «Tatort» mit Wotan Wilke Möhring. Dessen Kollegin Grosz (Franziska Weisz) leuchtete zu Beginn des spannenden Falls auf einen unschönen Fund in einer Lüneburger Fabrikhalle.
Selbstbewusster Gangsterboss: Al-Shabaan (Marwan Moussa).
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) verfolgte einen Flüchtigen.
Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) entdeckte den leblosen Körper von Alima (Sabrina Amali).
Warum Wotan Wilke Möhrings 10. «Tatort»-Fall ein Glanzlicht war
Brillanter «Tatort» über alternative Wahrheiten. Im Film «Alles was Sie sagen» wurden die Kommissare Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) getrennt verhört.
Ermittlerin Grosz (Franziska Weisz) traf in Lüneburg auf eine alte Affäre, den Polizisten Olaf Spiess (Marc Rissman, links). Thorsten Falke schien die sexuelle Energie zwischen den beiden zu stören.
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, links) wurde vom Lüneburger Chefermittler Jörn Knebel (Joachim Rehberg) verhört.
Alima (Sabrina Amali) und Abbas Khaled (Youssef Maghrebi) schienen gut integriert in Deutschland - doch plötzlich waren sie auf der Flucht.
Der zwielichtige Al-Shabaan (Marwan Moussa, links) liess sich von den Bundesermittlern Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke nicht in die Enge treiben.
Düsterer Auftakt zum zehnten «Tatort» mit Wotan Wilke Möhring. Dessen Kollegin Grosz (Franziska Weisz) leuchtete zu Beginn des spannenden Falls auf einen unschönen Fund in einer Lüneburger Fabrikhalle.
Selbstbewusster Gangsterboss: Al-Shabaan (Marwan Moussa).
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) verfolgte einen Flüchtigen.
Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) entdeckte den leblosen Körper von Alima (Sabrina Amali).
Der zehnte Fall von Wotan Wilke Möhring als Bundespolizist Thorsten Falke war ein cleveres Spiel mit alternativen Wahrheiten.
Während eines nächtlichen Einsatzes von Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) starb eine junge Frau. Stammte die Kugel aus der Dienstwaffe des in Lüneburg ermittelnden Bundespolizisten Falke? Und überhaupt: Sind nun auch der aufrechte Punkrock-Kommissar und seine so nüchtern eingeführte Kollegin verrückt geworden? Der «Tatort»-Krimi «Alles was Sie sagen», der zehnte Möhring-Fall, verströmte einen Hauch von «True Detective». Und das ausgerechnet im «Rote Rosen»-Städtchen Lüneburg.
Was war passiert?
Ein mutmasslicher Kriegsverbrecher aus Syrien sollte in Lüneburg untergetaucht sein, die Bundespolizisten Thorsten Falke (Möhring) und Grosz (Weisz) suchten ihn. Dabei gerieten sie in den Strudel einer Kleinstadt, in dem Verdächtige auffällig oft aus umstellten Gebäuden flohen und das organisierte Verbrechen insgesamt gut aufgestellt war. Dem konnten die Marschalls von ausserhalb nur mit einer List begegnen. Im Verhörraum tricksten Falke und Grosz, die in ihrem vierten Fall definitiv enger zusammenrückten, den lokalen Bad Cop (Joachim Rehberg) aus.
Worum ging es wirklich?
«Alles was Sie sagen» war kein Themen-«Tatort», wie der Einstieg vermuten liess. Die politische Sprengstoff-These, ein Kriegsverbrecher könnte sich als Flüchtling tarnen, verblasste zugunsten eines Katz-und-Maus-Spiels um alternative und inszenierte Wahrheiten. Natürlich ist genau das ein grosses modernes Thema unserer Zeit - aber darum ging es auch nicht. «Alles was Sie sagen» war ein angenehm undeutsches Krimistück ohne gesellschaftliche Message. Einer der besten Möhring-Fälle bislang bewies vielmehr: Mit Speck fängt man Mäuse. Hat man eine wirklich originelle Idee und versteht es, sie in ein gutes Drehbuch umzusetzen, braucht es kein «grosses Thema», um einen sehr starken «Tatort» zu kreieren.
Wie waren die Kommissare in Form?
Exzellent. Beide konnten sich von einer völlig neuen Seite präsentieren - ohne dass dies konstruiert wirkte. Der aufrechte Milchtrinker Falke, sonst ein Robin Hood im Punkrock-Shirt, wirkte plötzlich fies und aufbrausend. Ein Mann, der ausgerechnet im beschaulichen Lüneburg ausrastete, wo sich sonst Midlife-Crisis-geschütteltes Personal der ARD-Soap «Rote Rosen» Dialoge von der Stange zuwirft. Und die spröde Julia Grosz? Gab sich scheinbar einer alten Bettgeschichte mit dem ehemaligen Kollegen Olaf Spiess (Marc Rissmann) hin. Flirten mit nächtlichem Cocktailgenuss statt Observation - da machte sich das Zielobjekt schon mal unbemerkt durch den Vorderausgang vom Acker. Die neuen Facetten standen dem Ermittler-Team ausgezeichnet. Ab sofort weiss man: Bei Falke und Grosz darf mit hintergründigem Humor und klugen Taschenspielertricks gerechnet werden, wie man sie sonst nur aus schmutzigen Gangsterfilmen kannte, die früher aus England, den USA oder Frankreich importiert wurden. Lino Ventura hätte dieser «Tatort» gefallen.
Wer hat sich das Ganze ausgedacht?
Das Drehbuchautoren-Team Jan Martin Scharf und Arne Nolting ist derzeit ziemlich angesagt. Für ihre Serie «Weinberg», die beim Bezahlsender TNT lief, erhielten sie den Adolf-Grimme-Preis. Da strickten sie einen Krimi zum «modernen Schauermärchen in der Tradition der deutschen Romantik um» - so die Begründung der Jury. Noch auffälliger wurde das 1974 (Scharf) und 1972 (Nolting) geborene Team mit der jugendlichen Krankenhausserie «Club der roten Bänder», die sie für Vox von einem katalanischen Format adaptierten. Auch dafür gab es den Grimme-Preis. Kaum zu glauben, dass die beiden Autoren vor zehn Jahren bei der RTL-Action-Serie «Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei» angefangen haben.
Seit wann darf man den Bildern nicht mehr trauen?
Früher galt im Film ein ungeschriebenes Gesetz: Alles, was man im Bild sieht, ist auch wirklich passiert. Dann jedoch kam 1950 der japanische Regisseur Akira Kurosawa mit seinem Film «Rashomon». Darin wird ein Verbrechen vor einem mittelalterlichen Gericht verhandelt. Es geht um die Ermordung eines Samurai und die Vergewaltigung seiner Frau. Vor den Richtern schildern nun verschiedene Zeugen und Beschuldigte völlig unterschiedliche Versionen des Tathergangs - ohne dass sich innerhalb dieser Versionen logische Brüche ergäben. Das Stilmittel «alternativer Wahrheiten» im Film wurde in jüngerer Vergangenheit durch die preisgekrönte US-Serie «True Detective» wiederbelebt. Da erinnerten sich Matthew McConaughey und Woody Harrelson als ehemalige Cop-Partner - schauspielerisch brillant - sehr unterschiedlich an einen lange zurückliegenden Fall. Dem «Tatort: Alles was Sie sagen» stand dieser Schuss cinematografischer Erzählgrösse ausgezeichnet.
Wie gut war der «Tatort»?
Dieser TV-Krimi war keine anstrengende Hommage ans Kunstkino oder die US-Serien-Elite. Auch zählte der «Tatort» nicht zu den berüchtigten «experimentellen» Fällen, denen laut ARD in Zukunft Einhalt geboten werden soll. «Alles was Sie sagen» war im Prinzip ein bodenständiger Krimi, aber eben einer mit besonderem Kniff, vorgetragen in gehobener Erzählkunst. Für die realistische Inszenierung sorgte der talentierte Hamburger Regisseur Özgür Yildirim («Chiko», «Blutzbrüdaz»). Zusammen mit dem «Tatort: Verbrannt», der im Oktober 2015 die wohl wahre Geschichte des in einer Polizeizelle gemeuchelten Asylbewerbers Oury Jalloh nacherzählte, war es der bisher beste «Tatort» mit Wotan Wilke Möhring. Wir vergeben eine Bis-Sechs.
Der neuste «Tatort» lief am Sonntag, 22. April, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Top 20: Das sind die beliebtesten «Tatort»-Teams der Schweizer
Top 20: Das sind die beliebtesten «Tatort»-Teams der Schweizer
Auf Platz 20 findet man die Dortmund-Truppe. Das sind (v.l.) Kriminaloberkommissar Daniel Kossik (Stefan Konarske), Kriminaloberkommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel), Kriminalhauptkommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) und der Chef der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann).
Belegen Rang 19: die Frankfurter Ermittler Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch).
Bei den Schweizer Zuschauern auf Rang 18: die Stuttgarter Kriminalisten Thorsten Lannert (gespielt von Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare).
Erstaunlicherweise nur auf Platz 17: die Kriminalhauptkommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec), die in München für Recht und Ordnung sorgen.
Platz 16 belegt das Bremer Ermittler-Duo Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen).
Auf Platz 15: Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal und Andreas Hoppe als Mario Kopper, die in Ludwigshafen ermitteln. Wobei sich Andreas Hoppe kürzlich vom «Tatort» verabschiedet hat.
Auf Platz 14: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Falke und Petra Schmidt-Schaller als Katharina Lorenz. Ihr Revier ist Hamburg.
Rang 13 belegen Harald Krassnitzer als Sonderermittler Moritz Eisner und Adele Neuhauser als Major Bibi Fellner, die in Wien zu Hause sind.
Platz 12 geht an Hauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Hauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel). Sie sind in Nürnberg tätig.
Hauptkommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, Hannover) landet auf Platz 11.
Rang 10 belegen die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, r.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).
Auf dem 9. Platz: Dominic Raacke als Kommissar Till Ritter und Boris Aljinovic als Kommissar Felix Stark (Berlin).
Das Team Münster, das aus Pathologe Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, l.) und Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) besteht, belegt Rang 8.
Rang 7 geht an Martin Wuttke als Hauptkommissar Andreas Keppler und Simone Thomalla als Hauptkommissarin Eva Saalfeld. Die beiden machen Leipzig ein Stück sicherer.
Auf Platz 6 liegt das Team Konstanz. Alias: Hauptkommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) und Hauptkommissarin Klara Blum ( Eva Mattes).
Bei den Schweizer Zuschauern beliebt: Til Schweiger liegt als Hamburger Haudrauf Nick Tschiller auf Platz 5.
Sicherten sich den 4. Platz: Elisabeth Brück als Hauptkommissarin Lisa Marx und Devid Striesow als Hauptkommissar Jens Stellbrink.
Auf Platz 3 zu finden und damit das beliebteste «Tatort»-Ermittlerteam nach Flückiger & Co: das Berliner Gespann Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke).
Auf Rang 2: der Bodensee-«Tatort» mit Stefan Gubser als Reto Flückiger und Eva Mattes als Klara Blum.
Naturgemäss bei den Schweizern die Nummer 1: die «Tatort»-Folgen mit Stefan Gubser als Luzerner Ermittler Reto Flückiger. Hier ist er mit Sofia Milos als Austauschkommissarin Abby Lanning zu sehen.
Reto Flückiger (Stefan Gubser) mit seiner regulären Ermittlungspartnerin Liz Ritschard (Delia Mayer).
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