Augenschmaus Was tut man nicht alles für die Liebe – zum Beispiel Drogen verkaufen

Von Fabian Tschamper

31.5.2019

Die Grundlage ist lächerlich – unterhaltend ist das neuste Netflix-Original aus Deutschland trotzdem. «How to sell drugs online (fast)» nimmt sich selbst nicht allzu ernst.

Nach einem Auslandaufenthalt macht Lisa (Anna Lena Klenke) Schluss mit Moritz (Maximilian Mundt). Der 17-Jährige ist geknickt und stalkt seine Ex-Freundin auf den sozialen Medien. Dabei findet er heraus, dass sie auf Drogen abfährt und augenscheinlich in ihren Dealer verknallt ist. Was wäre also die gesunde Reaktion darauf? Freilich alle Drogen auf dem Markt zu kaufen, so dass Lisas Neuer ihr keinen Stoff mehr liefern kann. Wie bereits erwähnt: Die Grundlage ist dubios.

Was die Serie dennoch sehenswert macht, ist der lockere Umgang mit den Regeln des Filmbusiness. Will heissen, dass der Hauptcharakter Moritz mehrfach die berüchtigte vierte Wand durchbricht – er spricht den Zuschauer direkt an. Die Macher spielen abermals mit bekannten Netflix-Funktionen.



So wird beispielsweise die Wirkung der Droge Ecstasy anhand eines kurzen Einschiebers erklärt. Moritz weist den Zuschauer darauf hin, dass dies auch gut mit dem netflixschen «Intro überspringen»-Knopf weggelassen werden kann – für all jene, die genau wissen, worauf sie sich bei dem Putschmittel einlassen. Auch verschiedene Elemente von Social Media und Computerspielen werden in die «echte» Welt eingebaut. Die Serie ist farbenfroh und wird mit der musikalischen Untermalung zum unverhofft angenehmen (Drogen-)Cocktail.

«How to sell drugs online (fast)» ist ab sofort auf Netflix abrufbar.

Die Serien-Highlights im Juni
Zurück zur Startseite