Luzerner «Tatort»-Aus Wer wird neuer Schweizer «Tatort»-Star?

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6.4.2018

Nachdem SRF am gestrigen Donnerstag das Aus für den «Tatort» aus Luzern und den Start eines neuen Sonntagskrimis aus Zürich angekündigt hatte, stellt sich nun die Frage: Wie wird das neue Ermittlerteam aussehen?

SRF selbst wollte dazu noch keine Stellung nehmen. «Weitere Informationen zum neuen Konzept erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt», heisst es lediglich in einer Mitteilung. Das lässt viel Raum für Spekulationen.

So schlägt der Schweizer Regisseur Markus Imboden («Tatort: Zeit der Frösche») vor, die Hauptrolle mit einer Frau zu besetzen. «Die Schweizer sollten unbedingt eine junge Frau zur Chefin machen», so Imboden gegenüber «Blick». «Auf jeden Fall ist die Zeit vorbei, in der ein alter Kommissar mit einem Küken ermittelt. Das ist nicht mehr modern.» Konkret schwebt dem 62-Jährigen die noch relativ unbekannte Bühnenschauspielerin Elisa Plüss (27) vor. An ihrer Seite, so Imboden, könnte  der 24-jährige Max Hubacher («Der Verdingbub») ermitteln.

Mit seiner Idee, eine junge Frau zur «Tatort»-Kommissarin zu machen, liegt Imboden ganz im Trend. So ermittelt in Weimar bereits die 36-jährige Nora Tschirner, und das mit meist sehr guten Einschaltquoten und unter Beifall der Kritik. Auch in Dresden (Cornelia Gröschel, 30) und Hamburg Franziska Weisz, 37) setzt man auf junge, weibliche Gesichter.

Warum nicht mal ein schwuler Kommissar?

Das Portal «20 Minuten» hat unterdessen seine Leserinnen und Leser nach ihrer Traumbesetzung befragt. Klare Siegerin: Melanie Winiger mit 19 Prozent der (nicht repräsentativen) Stimmen. «So cool! Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass die Leser mich in dieser Rolle sehen», freut sich die 39-Jährige, die bei «Mordkommission Istanbul» bereits Fernsehkrimiluft schnuppern konnte.

Aber nicht nur eine Frau als Hauptfigur im Zürcher «Tatort» wäre denkbar. Denn während etwa in Netflix-Serien das Prinzip der Diversität schon längst gelebt wird, sieht man im deutschsprachigen Fernsehen vor allem weisse, heterosexuelle Hauptrollen. Wieso also nicht mal ein schwuler «Tatort»-Kommissar, wie es ihn seit Kurzem im Berliner Ableger des Sonntagskrimis gibt? Hier hatte 2016 Mark Waschke als Hauptkommissar Robert Karow die erste schwule Sex-Szene in fast 50 Jahren «Tatort»-Geschichte.

Auch eine Option: ein Ermittler mit Behinderung. In der ZDF/ORF-Reihe «Die Toten von Salzburg» etwa klappt das ganz gut. Hier ermittelt seit 2016 Florian Teichtmeister als im Rollstuhl sitzender Major Peter Palfinger - und das mit hervorragenden Einschaltquoten.

Der nächste «Tatort» läuft am Sonntag, 8. April, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Im Einsatz sind die Frankfurter Ermittler Paul Brix und Anna Janneke. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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