TV-Tipp Wie ein St. Galler für brasilianische Minenarbeiter kämpft

tsch

17.6.2018

In der grössten Goldmine Brasiliens wird so viel Arsen ausgestossen, dass die Bevölkerung davon krank wird. «Reporter» begleitet einen Arzt beim Kampf dagegen.

Während man in den reichen Industrieländern inzwischen auf hohem Niveau für Umweltschutz und bessere Arbeitsbedingungen kämpft, herrschen in den Ländern des globalen Südens zum Teil Verhältnisse wie im menschenfeindlichen Kapitalismus des 19. Jahrhunderts. Wie der Westen sein schlechtes Gewissen in Sachen Ausbeutung einfach auszulagern vermag, zeigt exemplarisch die aktuelle Episode des «Reporters». Unter dem Titel «Es ist nicht alles Gold - Sergio Danis Kampf gegen die Goldmine» begleitet der Film den St. Galler Arzt in seine Heimat Brasilien. In der grössten Goldmine des Landes, betrieben von einem kanadischen Unternehmen, werden tausende Tonnen Arsen freigesetzt. Die Folge: Schwerste gesundheitliche Schäden bei der Bevölkerung.

Hunderte Menschen vom Arsen-Ausstoss betroffen

Über 100'000 Tonnen Arsen gelangen jedes Jahr aus der grössten Goldmine Brasiliens in die Natur. Hier, nahe des paradiesischen Feuchtgebietes Acangaù, baut die kanadische Firma Kinross in Paracatu das wertvolle Edelmetall ab. In direkter Nähe zur Mine leben hunderte Menschen, die vom Arsen-Ausstoss direkt betroffen sind. Genau dort grossgeworden ist auch Sergio Dani. Der Krebsspezialist am Kantonsspital St. Gallen kämpft seit Jahren gegen die Minenbetreiber, weist auf die gesundheitlichen Schäden an der Bevölkerung hin. Adrian Zschokke hat ihn für den «Reporter» nach Brasilien begleitet.

Aussichtsloser Kampf?

Immer wieder kehrt Sergio Dani dorthin zurück, wo er aufwuchs. Er befragt und untersucht die Einwohner nach den Auswirkungen des Arsens. Das Ergebnis ist erschreckend: die Menschen berichten von schlimmsten Gesundheitsproblemen; ihre Urinproben enthalten massiv überhöhte Arsenwerte, wie der Arzt nach der Auswertung in der Schweiz feststellt. Doch seine Hoffnung, die kanadische Betreiberfirma damit unter Druck setzen zu können, erweist sich als viel zu optimistisch. Den Konzern kümmern die Auswirkungen seines Handelns vor Ort kaum. Der Kampf scheint aussichtslos.

Eine neue Folge des «Reporters» läuft am Sonntag, 17. Juni, um 21.50 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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