Hollywood-Streik Drehbuchautoren und Studios kommen zu «vorläufiger Einigung»

SDA

25.9.2023 - 05:21

Streik in Hollywood: Filmproduzenten legen neues Angebot vor

Streik in Hollywood: Filmproduzenten legen neues Angebot vor

Los Angeles, 24.09.2023: Im Streit zwischen den Filmproduzenten und der Gewerkschaft der Drehbuchautoren in Hollywood haben die Studios nach Angaben von US-Medien einen neuen Vorschlag vorgelegt. Es sei ihr «bestes und letztes Angebot.» Das berichtete der Sender CNN unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle. Am Sonntag sollten die Gespräche fortgesetzt werden, teilten beide Verhandlungsparteien mit. In dem seit Anfang Mai laufenden Streik der US-Drehbuchautoren hatten sich Vertreter der Autoren-Gewerkschaft und der Gewerkschaft der Film- und Fernsehproduzenten nach einem wochenlangen Stillstand am vergangenen Mittwoch erstmals wieder an einen Tisch gesetzt. Bei dem Streit geht es unter anderem um Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Weitere Forderungen drehen sich um Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung.

25.09.2023

Nach fast fünf Monaten Streik gibt es eine «vorläufige Einigung» zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den grossen Studios und Streaming-Anbietern in den USA.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen.

  • Nach fast fünf Monaten Streik gibt es eine «vorläufige Einigung» zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den grossen Studios und Streaming-Anbietern in den USA.
  • Dabei handele es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch final abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America am Sonntag in Los Angeles mit.
  • Details konnten laut WGA noch nicht mitgeteilt werden.
  • Bis die Einigung finalisiert ist, hält der Streik laut WGA an – auch wenn die WGA-Mitglieder nicht mehr für sich selbst, sondern höchstens noch zur Unterstützung der ebenfalls streikenden Schauspieler und Schauspielerinnen auf die Strasse gehen sollten.
  • Hollywoods Schreiber waren Anfang Mai in den Ausstand getreten.

Dabei handele es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch final abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America (WGA) am Sonntag in Los Angeles mit. Hollywoods Schreiber waren Anfang Mai in den Ausstand getreten.

«Wir können mit grossem Stolz sagen, dass diese Einigung aussergewöhnlich ist – mit bedeutenden Gewinnen und Sicherungsmassnahmen für Autoren in jedem Sektor unserer Mitgliedschaft» hiess es von der WGA. Details könnten allerdings noch nicht mitgeteilt werden. Zudem stellte die WGA klar: Bis die Einigung finalisiert sei, halte der Streik an – auch wenn die WGA-Mitglieder nicht mehr für sich selbst, sondern höchstens noch zur Unterstützung der ebenfalls streikenden Schauspieler und Schauspielerinnen auf die Strasse gehen sollten.

Mehrere Tage lang sassen WGA-Vertreter und Vertreter des Dachverbands der Film- und Fernsehproduzenten (Alliance of Motion Picture and Television Producers/AMPTP) zuvor am Verhandlungstisch – erstmals seit vielen Wochen. An den Gesprächen hätten unter anderem Disney-Chef Bob Iger und Konzernchef David Zaslav vom Medienriesen Warner Bros. Discovery teilgenommen, hiess es.

Erster Hollywood-Doppelstreik seit mehr als 60 Jahren

Nach erfolglosen Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen hatten die mehr als 11’000 Drehbuchautoren der Writers Guild Anfang Mai den Arbeitskampf begonnen. Die Schreiber forderten unter anderem Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung und eine Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI).

Demonstranten halten Schilder während einer Kundgebung vor dem Paramount Pictures Studio. (Archivbild)
Demonstranten halten Schilder während einer Kundgebung vor dem Paramount Pictures Studio. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP/Jae C. Hong

Mitte Juli schlossen sich zudem die rund 160’000 Schauspielerinnen und Schauspieler der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA den Autoren mit ähnlichen Forderungen an. Die Fronten zwischen den Produzenten und der Schauspielgewerkschaft sind weiterhin verhärtet – seit Streikbeginn im Juli gab es bislang keine Gespräche.

Der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren hat Hollywood nahezu lahmgelegt. Durch den Arbeitskampf konnten praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Streikbedingt dürfen Schauspieler auch keine Werbung für ihre Filme machen. Filmstarts wurden verschoben, auch die Saison der Preisverleihungen ist betroffen. Der weltweit bedeutendste Fernsehpreis Emmy – ursprünglich für Mitte September angesetzt – wird nun erst im Januar 2024 verliehen.