Natascha Ochsenknecht «Wir wie die Kardashians? Wir sind bodenständiger»

Von Carlotta Henggeler

8.4.2023

Die Ochsenknechts zählen zu den schrillsten Promi-Familien Deutschlands. Ihre TV-Doku zeigt ihren Alltag, ganz ohne Skript. Natascha Ochsenknecht über Familybeefs, ihre Modelkarriere und Schönheit-OPs. 

Von Carlotta Henggeler

Frau Ochsenknecht, seid Ihr die deutschen Kardashians?

Natascha Ochsenknecht: Wenn ich das Geld hätte, würde ich sagen: «Ja, das stimmt. Habe ich aber nicht (lacht).» Aber nein, sie sind schon anders.

Inwiefern?

Diese Familie wird schwer inszeniert. Man weiss, ihre Häuser wurden so gebaut, dass schon bestimmte Scheinwerfer in der Decke installiert sind, dass das Licht stimmt. Deshalb sehen sie auch immer so top aus. Das haben wir alles nicht. Man kann es als Realityshow vergleichen, ansonsten ticken wir total anders. Wir sind viel bodenständiger und normaler.

Wie ist die Idee zu Ihrem Realityformat entstanden?

Als meine Jungs (Anm. d. Red.: Wilson Gonzales und Jimi Blue) die «Wilden Kerle» gedreht haben, kam parallel die Dokuserie «Die Osbournes» raus. Da kamen erste Anfragen, ob wir das auch machen wollen, es wurden schon sehr viele Gespräche geführt. Wir waren schon kurz vor dem Unterschreiben, da haben wir uns dagegen entschieden.

Warum?

Es war noch relativ neu und wir wussten nicht, passt das mit dem Job meines Ex-Mannes (Anm. d. Red. Uwe Ochsenknecht) zusammen. Seit
20 Jahren kommt jedes Jahr eine Anfrage und wir haben sie verneint.

Was gab den Ausschlag für die Zusage?

Als ich Corona hatte und auf der Couch lag vor dem Fernseher, dachte ich mir, jetzt wäre es an der Zeit. Alle Kinder sind erwachsen und sie haben ihr Leben. Wir haben dann über Facetime uns beraten und sie fanden alle die Idee super. Das war der richtige Moment. An dem Tag haben die Kardashians aufgehört, da hat Sky entschieden, wir müssen etwas Neues starten. Es war genau der richtige Moment.

Was sagt ihr Ex-Mann Uwe Ochsenknecht zur Reality-Doku?

Er hat sein Leben, ich habe mein Leben. Daher interessiert mich das gar nicht.

Bei «Keeping Up with the Kardashians» scheint vieles vorgegeben, also geskriptet, zu sein. Wie ist das bei Euch?

Unsere Bedingungen waren, dass es kein Fake ist. Die Leute merken, dass die Serie echt ist – und deshalb wird sie so gefeiert.

Bei Familie Ochsenknecht kracht es auch mal ordentlich. Wie hoch ist der Harmoniefaktor gerade?

Im Moment sind ein paar Wolken aufgezogen. Manchmal muss man auf den Tisch hauen, andere Male verziehen sich die Wolken auch von alleine.

Sind Sie genervt, dass die Zuschauer*innen sehen, dass bei Euch nicht immer eitel Sonnenschein herrscht?

Nein, das wäre nicht realistisch. Es gibt keine Familie, bei der alles super toll läuft. Es wäre abnormal, das zu beschönigen.

In den Medien stand, sie hätten Knatsch mit Jimmi Blues Freundin. Stimmt das?

Da will ich nichts zu sagen. Wenn er will, kann er sich dazu äussern.

Sie haben erzählt, dass Sie als Model durchstarten möchten. Wie sieht es mit diesen Plänen aus?

Sobald ich Zeit habe, wartet meine Agentur in Mailand auf mich. Ich hoffe dann, dass ich zwei oder drei Wochen am Stück bleiben kann. Es kamen schon Aufträge rein, aber ich war in Deutschland am Drehen.

Models müssen immer frisch aussehen und fit sein. Was ist Ihr Beautygeheimnis?

Ich habe keines. Ich habe schon immer so gelebt, wie ich möchte. Zudem bin ich ein sehr ausgeglichener Mensch. Wenn man den ganzen Tag Kalorien zählt, macht das nicht glücklich. Ich bin von Natur aus schlank, da habe ich Glück. Aber durch meine Schilddrüsenerkrankung schwankt mein Gewicht, da muss man halt damit klarkommen. Ich werde nicht für einen Job hungern. Ich werde 59 und da bin ich auch in einer Position, wo ich sagen kann, das mache ich halt nicht.

Sie stehen dazu, Schönheitsoperationen gemacht zu haben. Wie kommt diese Offenheit an?

Sehr gut. Ich habe jetzt nicht wer weiss was an mir machen lassen, keine Gesichts-OP, nur ein paar Fäden im Gesicht, ein bisschen Botox, ganz wenig Hyaluron – das war es. Die Leute haben das gefeiert, dass ich da ehrlich war. Wieso eigentlich nicht? Jeder kann die Vorher-Nachher-Bilder vergleichen. Ich will auch nicht gemacht aussehen, sondern erholt. Durch Corona, ich hatte zwei Jahre Long Covid, hat sich mein Hautbild komplett verändert. Mir ging es darum, ausgeschlafen auszusehen.

«Wenn man den ganzen Tag Kalorien zählt, macht das nicht glücklich»

Wie sieht es in der Liebe aus?

Die brauche ich im Moment nicht. Ich bin glücklich, wie es ist. Ich muss mich nicht rechtfertigen, nicht diskutieren, nicht streiten – kann auch in die Schweiz fahren, ohne zu fragen, ob ich das kann (lacht). Die Männer wollen mir direkt so eine Handschelle verpassen. Wenn der Richtige dann kommt, kann ich mich darauf einlassen, aber auf der Suche bin nicht. 

Was für neue Projekte stehen bei den Ochsenknechts an?

Bei mir geht es Richtung Moderation eigener Formate. Ich designe ja Brillen, da kommen neu Kinderbrillen dazu. Und bei Jimi und Wilson gibt es neue Filmprojekte, aber mehr darf ich leider noch nicht verraten.

Die zweite Staffel «Die Ochsenknechts» läuft auf Sky One.