Die guten Leistungen an der EM werden belohnt: Der Schweizerische Fussballverband (SFV) verlängert die Verträge mit Nationaltrainer Murat Yakin und seinem Assistenten Giorgio Contini.
Damit bleibt das Duo an der Spitze des Teams, das sich nach einer schwierigen Qualifikation zuletzt wieder als Einheit präsentierte. An der Europameisterschaft in Deutschland blieb die Schweizer Nationalmannschaft ungeschlagen und scheiterte erst im Penaltyschiessen an Finalist England. Zuvor hatten die Schweizer im Achtelfinal Italien keine Chance gelassen (2:0) und in der Gruppenphase auch Gastgeber Deutschland (1:1) bis zur letzten Sekunde gefordert.
Entsprechend bestätigte Nationalmannschaftsdirektor Pierluigi Tami nach dem Ausscheiden: «Wir sind sowohl mit Murat als auch mit Giorgio sehr zufrieden. Und wir hoffen sehr, dass wir mit den beiden als Team weitermachen können.» Auch Yakin hatte erklärt, dass die Nationalmannschaft für ihn Priorität habe. In dieser Woche fanden mehrere Gespräche statt, in denen sich die Parteien einigen konnten. Details zu den neuen Verträgen will der Verband Anfang kommender Woche bekannt geben.
Lange unsichere Vertragssituation
Für Yakin ist der neue Vertrag ein besonderer Erfolg. Nach der EM-Qualifikation, in der sich die Schweiz als schlechtester Gruppenzweiter einen EM-Platz gesichert hatte, war er nicht nur von den Medien angezählt worden. Auch Tami hatte im November gesagt, man dürfe «die negative Entwicklung nicht unterschätzen» und deshalb eine vertiefte Analyse angekündigt. Knapp eine Woche später entschied der Verband, die EM dennoch mit Yakin an der Seitenlinie in Angriff zu nehmen.
Im Frühling hatte der SFV sogar eine Kehrtwende gemacht und Yakin eine vorzeitige Vertragsverlängerung angeboten, die er damals jedoch ablehnte. Er wolle sich auf die Europameisterschaft konzentrieren und danach die Gespräche wieder aufnehmen, begründete Yakin seinen Entscheid. Mit den guten Leistungen der Mannschaft hat er nun starke Argumente für eine Verlängerung und vermutlich auch eine Lohnerhöhung gesammelt.
Drittes Grossturnier nun im Fokus
Yakin, der im August 2021 die Nachfolge von Vladimir Petkovic als Nationaltrainer antrat, wird das Team nach der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2022 und die EM 2024 auch in die Qualifikationskampagne für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko führen. Vorerst steht im Herbst die Nations League an, in der die Schweiz auf Spanien, Dänemark und Serbien trifft.
Giorgio Contini stiess im Februar zur Nationalmannschaft, nachdem der bisherige Assistenztrainer Vincent Cavin den Verband verlassen hatte. Der 50-Jährige, der bereits beim FC Luzern an der Seite von Yakin gearbeitet hatte, fügte sich rasch in die Mannschaft ein, genoss bei den Spielern bereits nach kurzer Zeit grossen Respekt und galt an der EM als einer der Erfolgsfaktoren.