Nach der gelungenen Qualifikation für die EM in Deutschland spricht Captain Granit Xhaka über die nicht mehr überzeugenden Leistungen des Schweizer Nationalteams und das Verhältnis zum Trainer.
Granit Xhaka, ärgern Sie sich darüber, dass das Nationalteam immer wieder späte Gegentore erhält?
«Bei uns steckt derzeit der Wurm drin. Wir sind meist gut im Spiel und kontrollieren das Geschehen, verpassen es aber nachzulegen. Derweil war bei den Gegnern zuletzt gefühlt jeder Torschuss ein Treffer. Es ist schwierig, eine Erklärung zu finden, weil wir grundsätzlich Vieles gut machen. Dass wir generell das Siegen verlernt haben, denke ich nicht.»
Was können Sie als Captain machen, wenn Sie spüren, dass das Team mit zunehmender Dauer des Spiels nachlässt?
«Was heisst nachlassen? Es steht ja immer auch ein Gegner auf dem Platz. Und inzwischen bringen auch vermeintlich kleine Fussball-Nationen die nötige Qualität mit. Kosovo hatte am Schluss nichts mehr zu verlieren und deshalb den Druck erhöht. In solchen Situationen müssen wir cool bleiben, den Ball mal quer spielen, sich anbieten. Leider hat das nicht ganz funktioniert.»
Nach Spielschluss wurde wenig gefeiert. Wie ist die Stimmung im Team nach der gelungenen EM-Qualifikation?
«Wir haben unser primäres Ziel erreicht. Darauf können wir stolz sein und auch Freude haben. Wie wir uns qualifiziert haben, war nicht so überzeugend. Aber im Sommer wird uns niemand nach dem Abschneiden in der Qualifikation fragen. Wichtig ist einzig, dass wir zum sechsten Mal in Folge an einem grossen Turnier dabei sind. Das ist als Schweizer Nationalmannschaft nicht selbstverständlich.»
Wie blicken Sie dem Duell mit Rumänien entgegen?
«Dank der erreichten Qualifikation können wir befreit aufspielen. Wir wissen, dass es um den Gruppensieg geht und wollen entsprechend auftreten.»
Trainer Murat Yakin ist zuletzt in Kritik geraten. Können Sie das nachvollziehen?
«Es nicht meine Aufgabe, über den Trainer zu sprechen. Meine Aufgabe ist es, Leistung auf den Platz zu bringen. Für ihn, für die Mannschaft, für mich selbst. Was geschrieben wird, hat uns noch nie interessiert.»
Und wie steht es um Ihr Verhältnis zum Trainer?
«Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen. Er ist Trainer der Schweizer Nationalmannschaft und wir treten als Einheit auf. Wir verlieren und gewinnen zusammen. Zuletzt konnten wir nicht mehr unsere Bestleistung abrufen, aber das grosse Ziel haben wir alle gemeinsam erreicht.»
Bei Leverkusen spielen Sie etwas defensiver und überzeugen mit starken Pass-Werten. Liegt Ihnen die Position des Sechsers mehr?
«Statistiken lügen nicht.»