Am Freitag beginnt die Meisterschaft der Swiss League, die mit Schwierigkeiten kämpft. Der Topfavorit auf den Titel ist Olten.
Im Dezember 2020 wurde die Swiss League AG gegründet. Bis und mit der letzten Saison sass die zweithöchste Liga mit der National League noch im gleichen Boot, bekamen alle Vereine der Swiss League pro Saison 385'000 Franken aus dem TV- und Gesamtvermarktungstopf. Dieser Betrag fällt nun ersatzlos weg, da der Versuch, sich selber zu vermarkten, gescheitert ist. Zwar können sämtliche Partien auf der Video-Plattform swissleague.tv angeschaut werden – für die Inhaberinnen und Inhaber eines Saisonabonnements eines Vereins der Swiss League ist der Zugang inbegriffen. Das verursacht jedoch mutmasslich weitere Kosten.
Wenig hilfreich ist zudem, dass die Liga nach Ajoie mit Kloten das grösste Zugpferd verloren hat. Im Gegensatz zu den letzten zwei Saisons steigt der Meister der Swiss League nun nicht mehr auf, wenn er die notwendigen Anforderungen erfüllt, sondern gibt es wieder eine Ligaqualifikation gegen den Verlierer der Abstiegs-Playoffs der National League. In dieser wird mit vier Ausländern gespielt, also mit zwei mehr, als in der Swiss League erlaubt sind.
Um eine Chance auf den Aufstieg zu haben, muss also dementsprechend Geld investiert werden – eine Herkulesaufgabe. Immerhin besteht die aufgrund der finanziellen Herausforderungen vor einer unsicheren Zukunft stehende Liga weiterhin aus zehn Teams, da Basel die EVZ Academy ersetzt. Das Farmteam von Schweizer Meister EV Zug hat sich zurückgezogen.
Der Topfavorit auf den Titel in der Swiss League ist Olten. Die von Lars Leuenberger trainierten Solothurner scheiterten in der vergangenen Saison erst im Final an Kloten (1:4 Siege) und sind trotz vieler Wechsel auf dem Papier als noch stärker einzustufen. Jedenfalls ist die Mannschaft robuster geworden.
Im Normalfall können einzig Visp und La Chaux-de-Fonds die Oltner ernsthaft herausfordern. Bei den Oberwallisern um den schwedischen Starstürmer Linus Klasen stellt sich die Frage, ob sie diesmal das unbestrittene Potenzial abrufen können. In der vergangenen Saison war dies mit Platz 6 in der Qualifikation und dem Scheitern im Viertelfinal an La Chaux-de-Fonds (2:4) bei weitem nicht der Fall. Nun steht mit Dany Gélinas, der von Kantonsrivale Sierre gekommen ist, ein neuer Trainer an der Bande. Auch La Chaux-de-Fonds wird von einem neuen Headcoach geführt: Louis Matte, langjähriger Trainerassistent bei Genève-Servette, ersetzt den zu den SCL Tigers gezogenen Thierry Paterlini.
Gespannt sein darf man auf Basel, dem Aufsteiger ist einiges zuzutrauen. So oder so ist das Team von Trainer Christian Weber für die Liga ein Gewinn. Die besten acht Mannschaften nach den 45 Runden erreichen die Playoff-Viertelfinals. Für die letzten beiden Equipen, die wohl Winterthur und Biasca Ticino Rockets heissen, ist die Saison zu Ende. Einen Absteiger gibt es nicht.