Prostitution Deutscher Bordellbetreiber lässt erneut Schweizer Prozess platzen

SDA

29.4.2019 - 14:38

Der 47-jährige Deutsche, der in der Schweiz wegen illegaler Bordelle in Wohnungen als «Huren-Heiko» bekannt wurde, hat am Montag erneut einen Gerichtsprozess gegen ihn platzen lassen. Er tauchte für die Verhandlung in Zürich nicht auf. Das Bezirksgericht wird ihm nun aufgrund der Akten den Prozess machen.

Für den Richter war es «doch etwas überraschend», dass nicht einmal der Anwalt des Deutschen auftauchte. Doch «Huren-Heiko» entzog seinem Anwalt kurzfristig das Mandat.

Zwingend war die Anwesenheit des Bordell-Unternehmers oder seines Anwalts zwar nicht. Die Anwesenheit vor Gericht ist nur bei Verbrechen oder Vergehen vorgeschrieben – nicht aber bei Übertretungen, um die es bei «Huren-Heiko» geht.

Das Gericht wird nun ohne den Beschuldigten anzuhören einen Entscheid fällen und diesen in den kommenden Tagen publizieren. Das Urteil zuzustellen, dürfte allerdings schwierig werden. Der Aufenthaltsort von «Huren-Heiko» ist unbekannt. Und weil er seit neustem keinen Anwalt mehr hat, gibt es nicht einmal mehr diesen als Adresse. Einmal mehr ist der Bordell-Unternehmer untergetaucht.

Busse von 9000 Franken

Das Zürcher Statthalteramt wirft ihm in rund einem Dutzend Fällen vor, private Wohnungen zu illegalen Bordellen umfunktioniert zu haben. Die Prostituierten seien zudem nicht gemeldet gewesen. Dafür will ihm das Statthalteramt eine Busse von 9000 Franken aufbrummen. Ob der Staat dieses Geld jemals sieht, ist allerdings fraglich. Eine Betreibung ohne Adresse wird schwierig.

Es war nicht das erste Mal, dass der «Unternehmer» einen Gerichtstermin platzen liess. Bereits im vergangenen Jahr liess der Deutsche Schweizer Richter auf sich warten. Der Mann tauchte zum Prozess in Bülach nicht auf. Auch im Zürcher Unterland hatte er mehrfach Wohnungen zu illegalen Bordellen umfunktioniert, wofür er eine Busse von 6200 Franken zahlen sollte.

Vermieterin wusste von nichts

Der Ingenieur wandte sein dreistes Geschäftsmodell im Raum Zürich schon dutzendfach an: Er mietete normale Wohnungen und richtete darin Bordelle ein. «Mädchen-WGs» nannte er diese Betriebe. Wohnungsprostitution sei ein Zukunftsmodell, sagte er einst gegenüber dem «Blick».

In die Schlagzeilen kam der Bordell-Betreiber erstmals, weil er eine seiner «Mädchen-WGs» in der Wohnung einer Zürcherin eingerichtet hatte, die für einen Sprachaufenthalt auf Hawaii war. Sie hatte ihm die Wohnung möbliert untervermietet und wusste von nichts.

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