Am Dienstag beginnt die Volleyball-EM der Frauen, die zum dritten Mal in Folge mit Schweizer Beteiligung stattfindet. Das sind die wichtigsten Fakten zum Turnier.
4 Gastgeber, 24 Teams
Die alle zwei Jahre stattfindenden Europameisterschaften der Volleyballerinnen werden zum dritten Mal hintereinander mit 24 Teams und in vier verschiedenen Ländern ausgetragen. Die Gastgeber für das Turnier vom 15. August bis 3. September sind Deutschland, Estland, Belgien und Italien, wobei die K.o.-Spiele in Florenz und Brüssel stattfinden, die Medaillenspiele konzentrieren sich auf die belgische Hauptstadt. In der Vorrunde werden die Teams in vier Sechsergruppen aufgeteilt, die ersten vier pro Gruppe erreichen die Achtelfinals. Als Titelverteidiger treten die gastgebenden Italienerinnen an. Als grösste Herausforderer gelten nebst dem Weltmeister Serbien auch die Türkei, die aktuelle Weltnummer 1.
Die Schweiz als Nachrücker
Nicht mittun können aufgrund des Angriffskriegs in der Ukraine die Russinnen. Vom Ausschluss des Rekordeuropameisters konnten allen voran die Schweizerinnen profitieren, die eigentlich in der Qualifikation gescheitert waren, sich als beste Gruppendritte im Nachgang aber doch noch ein EM-Ticket sichern konnten. Es ist das dritte Mal in Folge, dass Swiss Volley ein Frauenteam an eine EM-Endrunde aussenden kann.
Achtelfinal-Einzug als Ziel
Wie schon 2019 und 2021 treten die Schweizerinnen in ihrer Gruppe als Aussenseiterinnen an. Sie streben dabei erneut den erstmaligen Vorstoss in die K.o.-Phase an. Um in die Achtelfinals vorzustossen, muss die Schweizer Auswahl in ihrer Sechsergruppe zwei Teams hinter sich lassen. Gemessen am europäischen Ranking ist die Schweiz als Nummer 28 das nach Papierform schwächste Team der Gruppe B. Titelverteidiger und Co-Gastgeber Italien ist deutlich zu favorisieren. Dahinter folgen Bulgarien (Nummer 8), Kroatien (13), Bosnien-Herzegowina (17) und Rumänien (19). Die Schweizerinnen tragen ihre fünf Gruppenspiele innert acht Tagen in Monza und Turin aus. Der Start erfolgt am Mittwoch, 16. August, um 18.00 Uhr gegen Bosnien-Herzegowina.
Storck und Künzler als Zugpferde
Seit der zweiten Juni-Woche bereiten sich die Schweizerinnen intensiv auf das Endrundenturnier vor. Aus dem 14-köpfigen Kader bringen acht Spielerinnen EM-Erfahrung mit. Als wichtigste Eckpfeiler im Schweizer Spiel gelten Maja Storck und Laura Künzler, die fleissigsten Punktesammlerinnen der letzten Jahre. Die 24-jährige Baselbieter Diagonalangreiferin und die zwei Jahre ältere Aargauer Aussenangreiferin bringen nach zahlreichen Jahren im Ausland einiges an Erfahrung auf internationalem Niveau mit. Beide spielen in absoluten europäischen Topligen, Storck in Italien und Künzler künftig in der Türkei.
Erfolgstrainerin Lauren Bertolacci
Betreut werden die Schweizerinnen an ihrer drittem EM-Endrunde in Folge zum dritten Mal von einem anderen Coach. Nach Timo Lippuner und Saskia van Hintum trägt seit 2021 die Australierin Lauren Bertolacci die Verantwortung für das Frauen-Nationalteam. Die frühere Passeuse gilt als Erfolgstrainerin. Nachdem sie das Luzerner Männerteam zurück in die NLA geführt hatte, übernahm sie auf die Saison 2018/19 die Frauen von Neuchâtel UC. Zuletzt gewann sie mit den Neuenburgerinnen vier Mal in Folge den Meistertitel. Bertolacci gilt als ausgezeichnete Ausbildnerin und innovative Trainerin, die ihre Spielerinnen aus der Komfortzone lockt und zu einem mutigen Spielstil animiert. Und sie denkt auch an die Zukunft. Deshalb hat sie mit Fabiana Mottis, Tabea Eichler, Sindi Mico und Julia Künzler, der jüngeren Schwester von Laura Künzler, gleich vier Spielerinnen ins EM-Kader berufen, die noch keinen Ernstkampf im Natidress bestritten haben.