Mit seinem Treffer im brisanten Duell gegen den Iran ist Christian Pulisic für die USA der Matchwinner. Für das Tor geht er volles Risiko. Was ihn den Einsatz im Achtelfinal kosten könnte.
Noch aus dem Stadion meldeten sich die amerikanischen Spieler per Videocall bei Christian Pulisic. «Er war guten Mutes», sagte Trainer Gregg Berhalter über seinen Spieler, der am Dienstagabend beim 1:0-Sieg gegen den Iran zum tragischen Helden avancierte. Pulisic hatte in der 38. Minute das Siegtor erzielt, war dabei aber heftig mit Irans Keeper Ali Beiranvand zusammengestossen. Nach minutenlanger Behandlung hatte der 24-Jährige noch bis zur Pause weitergespielt, musste dann aber ausgewechselt werden. «Ihm wurde etwas schwindlig», sagte Coach Berhalter.
Als die Spieler unter lautem Jubel ins Team-Hotel zurückkehrten, befand sich Pulisic ebenfalls in der Lobby und filmte lachend mit dem Handy. Ob er am Samstag im Duell gegen die Niederlande, den Sieger der Gruppe A, allerdings tatsächlich auflaufen kann, steht noch nicht fest. Er habe eine Beckenprellung und sein Status werde täglich überprüft, teilte der US-Verband mit.
Pulisic ist der grosse Hoffnungsträger der Amerikaner in Katar – und war an beiden bisherigen USA-Toren im Turnier direkt beteiligt. Den Treffer von Timothy Weah im ersten Spiel gegen Wales (1:1) bereitete er mit einem Traumpass vor, gegen den Iran traf er nach einer feinen Kombination über drei Stationen selbst.
«Wir sind dankbar, dass er seinen Körper da riskiert hat. Wir lieben ihn», sagte Teamkollege Weah. Der Chelsea-Akteur sei ein «Anführer und jemand, den wir auf jeden Fall brauchen». Das US-Team hofft in Katar auf den ersten Einzug in WM-Viertelfinals seit 20 Jahren.