Der früh dezimierte FC Zürich holt im Klassiker auswärts gegen den FC Basel einen Punkt für die Moral. Das torlose Remis verteidigt das Schlusslicht erstaunlich problemlos.
Fast nichts läuft in dieser Saison im Sinne des FC Zürich. Auch mit den besten Vorsätzen und dem neuen, ausgesprochen optimistisch auftretenden Trainer Bo Henriksen scheint dem Meister das Pech an den Füssen zu kleben.
Im St. Jakob-Park musste der FCZ innerhalb von einer Halbzeit eine ganze Reihe von Tiefschlägen einstecken. Nach 14 Sekunden holte sich Nikola Katic von Teamkollege Karol Mets eine Wunde am Kopf, in der 13. Minute sah Stürmer Ivan Santini für einen harten, aber wohl unbeabsichtigten Ellenbogenschlag Rot, etwas später ging Marc Hornschuh verletzt vom Platz und kurz vor der Pause musste auch noch der Trainer wegen Reklamierens auf die Tribüne.
Dem noch sieglosen Tabellenletzten, der sich früher am Tag wegen der Unberechenbarkeit des Fussballs öffentlich gegen die Einführung der Playoffs ausgesprochen hatte, wurde einiges zugemutet. Das Beste an diesem Abend aus seiner Sicht: Er brach nicht ein und kämpfte diszipliniert gegen die nummerisch überlegenen Basler. In seiner momentanen Situation und angesichts der Umstände ist das dritte torlose Remis in Serie in der Meisterschaft als Teilerfolg zu werten.
Monotones Basler Powerplay
Für den FC Basel brachte der Klassiker eine weitere von zuletzt doch vielen Enttäuschungen. Trotz einem Spieler mehr auf dem Feld und einem gut 75-minütigen Powerplay kam kaum etwas Nennenswertes zustand. Die Basler fanden keine Mittel, um sich gefährlich vor das Zürcher Tor zu spielen. Richtig gute Torchancen gab es in diesem Spiel nur zwei: Der FCZ erspielte sie sich kurz vor dem Schlusspfiff durch Fabian Rohner und Katic.
Für den FCB ist das ein Armutszeugnis, aber auch die Bestätigung der Leistungen der letzten Wochen. Zum dritten Mal in den letzten guten zehn Tagen blieb die Mannschaft von Alex Frei in der Liga ohne Torerfolg.
In der Tabelle bringt das Remis keine der beiden Teams weiter. Basel liegt nun 14 Punkte hinter den Young Boys und der in der Super League zum 15. Mal in Folge sieglose FCZ hat sechs Zähler Rückstand auf den Vorletzten Winterthur.
Telegramm und Tabelle:
Basel – Zürich 0:0
23'241 Zuschauer. – SR Fähndrich.
Basel: Hitz; Pelmard (62. Lang), Comas, Adams, Calafiori; Xhaka (62. Frei), Burger; Ndoye (62. Ltaief), Amdouni (75. Zeqiri), Millar; Fink (46. Diouf).
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic, Mets; Boranijasevic, Hornschuh (21. Conde), Selnaes (74. Omeragic), Guerrero; Krasniqi (64. Rohner), Marchesano (74. Tosin); Santini.
Bemerkungen: Basel ohne Lopez, Males, Tushi (alle verletzt) und Sène (nicht im Aufgebot). Zürich ohne Dzemaili, Kryeziu, Reichmuth und Sauter (alle verletzt). 13. Rote Karte gegen Santini. 45. Platzverweis gegen FCZ-Trainer Henriksen. Verwarnungen: 45. Boranijasevic. 57. Ndoye. 67. Kamberi. 83. Conde. 93. Zeqiri. 93. Katic.
Die weiteren Spiele der 12. Runde. Dienstag: Winterthur – Sion 1:0 (1:0). – Mittwoch: Lugano – Young Boys 1:4 (1:1). Luzern – St. Gallen 3:3 (2:2). – Donnerstag: Grasshoppers – Servette 2:3 (0:0).
1. Young Boys 12/27 (28:7). 2. Servette 12/22 (15:11). 3. Sion 12/18 (19:19). 4. St. Gallen 12/17 (23:19). 5. Lugano 12/16 (18:20). 6. Basel 11/14 (15:12). 7. Grasshoppers 12/14 (21:24). 8. Luzern 11/13 (17:16). 9. Winterthur 12/12 (9:24). 10. Zürich 12/6 (7:20).