Im Final der Europa League duellieren sich am Mittwochabend in Budapest der FC Sevilla und die AS Roma um die Siegertrophäe. Den Spaniern winkt ein 7. Titel, Roma-Trainer José Mourinho ein Rekord.
Der FC Sevilla gilt als der Titelhamster in der Europa League. Mit sechs Triumphen zwischen 2006 und 2020 haben sich die Andalusier innert 15 Jahren zum Rekordsieger des Wettbewerbs gemacht. Am Mittwoch möchte der Klub von Ivan Rakitic, dem in Möhlin aufgewachsenen und beim FC Basel ausgebildeten kroatischen Ex-Internationalen, mit dem siebten Titelgewinn in der Europa League eine bis dahin durchwachsene Saison noch erfolgreich abschliessen.
Ähnlich wie beim FC Basel klafften nämlich auch bei den Spaniern in den vergangenen Monaten die Leistungen im Europacup und in der Meisterschaft teils weit auseinander. Vor der letzten Runde am kommenden Wochenende belegt der FC Sevilla in La Liga nur den 11. Platz. José Luis Mendilibar ist bereits der dritte Trainer, den der letztjährige Meisterschafts-Vierte in dieser Saison beschäftigt.
Roma hofft auf Mourinhos Trainermagie
Wenn einer Sevillas beeindruckende Finalserie in der Europa League mit sechs Siegen bei ebenso vielen Teilnahmen beenden kann, dann wohl José Mourinho. Seit rund zwei Jahrzehnten gehört der Portugiese zu den erfolgreichsten und umstrittensten Trainern im Weltfussball.
Auch bei der AS Roma hat Mourinho, der bekannt ist für seine Psychospielchen, seit seinem Amtsantritt im Sommer 2021 für Furore gesorgt und einen ganzen Klub in seinen Bann gezogen. Die Fans verehren ihn. Vorige Saison gewann er mit den Giallorossi die Erstauflage der Conference League. Es war der erste Europacup-Triumph der Römer überhaupt und ihr erster Titel seit dem Cupsieg im Jahr 2008.
Bald «The Only One»?
Nun hat Mourinho den nächsten Coup vor Augen. Seine Titelgier ist ungebrochen. «Die DNA ist Motivation und Freude, der Wunsch nach grossen Momenten», sagte er vor seinem sechsten Europacup-Final als Trainer über sich selbst. Die bisherigen fünf hat er allesamt gewonnen. Sollte er am Mittwochabend in der Budapester Puskas Arena seinen sechsten internationalen Titel als Coach holen, würde er zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. Aktuell teilt sich Mourinho die Bestmarke noch mit dem legendären Giovanni Trapattoni. «The Special One» wäre dann auch «The Only One».
In Budapest steht für die Roma nun also das zweite internationale Finalspiel innert Jahresfrist an – und Mourinho hat nur den Pokal im Kopf. In den schwierigen letzten Wochen, in denen sein Team nur eine von neun Pflichtpartien – das Halbfinal-Hinspiel bei Bayer Leverkusen – gewinnen konnte und mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte, war er der grosse Motivator.
Darüber, dass sich die in der Liga nur auf Tabellenplatz 6 liegenden Römer mit dem Triumph in der Europa League auch noch für die Champions League qualifizieren könnten, denkt er nach eigener Aussage nicht nach. Auch die Gerüchte, dass er den Verein trotz bis 2024 laufenden Vertrages nach dieser Saison verlassen könnte, wollte er bislang nicht kommentieren. Mourinho hat nur Augen für den Silberpott – und den alleinigen Rekord fest im Blick.