Super League FCL-Trainer Frick sieht trotz Fall in Abstiegsrunde gute Anzeichen

pavo, sda

15.4.2024 - 09:05

Trainer Mario Frick gibt im 2:4 verlorenen Spiel gegen YB Anweisungen.
Trainer Mario Frick gibt im 2:4 verlorenen Spiel gegen YB Anweisungen.
Keystone

Der FC Luzern muss nach dem 2:4 am Sonntag bei den Young Boys in die Abstiegsrunde. Trotzdem herrscht bei den Innerschweizern Aufbruchstimmung.

Keystone-SDA, pavo, sda

Es wäre mehr möglich gewesen. So tönte es aus dem Lager der Luzerner nach der Partie gegen die Young Boys. Der Grund für die Niederlage, welche die Innerschweizer um die Möglichkeit brachte, in der letzten Runde vor der Teilung der Liga doch noch den Sprung in die Top 6 zu schaffen, war schnell gefunden: der Beginn der zweiten Halbzeit.

«Es tut brutal weh»

Innerhalb von sechs Minuten verspielten die Gäste ihre in der ersten Halbzeit erarbeitete gute Ausgangslage. Zwischen der 47. und 53. Minute fingen sie sich drei Gegentreffer. «Die ersten zehn Minuten in der zweiten Halbzeit haben wir verschlafen», sagte Mittelfeldspieler Pius Dorn. «Es tut brutal weh, weil wir heute wieder die Chance gehabt hätten, hier zu gewinnen.»

Ähnlich tönte es vonseiten Ardon Jasharis: «Bitter. Bitter, wie wir in die zweite Halbzeit gestartet sind. Es ist schwierig zu sagen, was da vorgefallen ist. Uns war bewusst, dass wir eine sehr gute erste Halbzeit gespielt haben und verdient in Führung lagen. Wir wollten daran anknüpfen, das hat nicht funktioniert.» Sie hätten sich versteckt, den Ball nicht mehr so gefordert wie noch in der ersten Halbzeit, resümierte der Captain, der Ende Saison nach Belgien zu Brügge wechselt.

«Es fehlt an Führungspersönlichkeiten»

Von einem Spiegelbild der gesamten Saison sprach Trainer Mario Frick nach dem Spiel an der Pressekonferenz. «Ich habe schon immer gesagt: Wir haben eine Potenzialmannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir das Potenzial auf den Platz gebracht. Wir haben YB zum Teil dominiert mit unserem Positionsspiel, sind immer wieder hinter die Kette gekommen.» In der Pause liessen die Luzerner das Potenzial in der Kabine.

«Was nach dem Seitenwechsel passiert ist, ist nur damit zu erklären, dass wir viele junge Spieler drin hatten, die erstmals im Wankdorf spielten und wussten, was für eine Welle auf uns zurollen wird», sagte Frick und ergänzte: «Alles auf die Jungen zu schieben, wäre zu einfach. Die Routinierten waren in diesen Situationen auch nicht da.»

Den Vorwurf, die Jungen als Alibi zu verwenden, lässt Frick nicht durchgehen: «Es meinen alle, dass wir letztes Jahr bereits mit vielen Jungen gespielt haben, aber das stimmt nicht. Wir haben diese Saison mindestens doppelt so viele Einsatzminuten von U21-Spielern wie letztes Jahr.» Es fehle schlicht an Führungspersönlichkeiten. Genau diese wird Sportchef Remo Meyer für die kommende Saison suchen und finden müssen.

«Diese Mannschaft wird Freude machen»

Sportlichen Druck hat die Mannschaft in der Abstiegsrunde keinen. Zu gross ist der Vorsprung auf die letzten beiden Plätze. Trotz der herben Enttäuschung versprühte Mario Frick so etwas wie Aufbruchstimmung. «Wir haben uns selber auseinandergenommen in diesem Frühling, hatten intern Probleme. Die haben wir gelöst. Wir setzen nur noch auf Spieler, die mitziehen. Heute haben die Jungen ein sehr gutes Zeichen gesetzt. Auf dem Weg der ersten Halbzeit wird diese Mannschaft in Zukunft richtig Freude machen.»