Auch in diesem Sommer verpflichten die Vereine der National League wieder fleissig Spieler. Fünf Top-Transfers.
Valtteri Filppula zu Genève-Servette: Filppula ist der renommierteste Spieler, der in diesem Sommer von einem Team aus der National League verpflichtet wurde. Der 37-jährige Stürmer bestritt für die Detroit Red Wings, die Tampa Bay Lightning, die Philadelphia Flyers und die New York Islanders 1222 Partien in der NHL und erzielte 222 Tore sowie 394 Assists. Mit den Red Wings, bei denen er die Karriere in der besten Liga der Welt begann und sehr wahrscheinlich auch beendete, gewann er 2008 den Stanley Cup. Filppula verfügt über eine grosse Spielintelligenz und kann sowohl als Center wie auch als Flügel eingesetzt werden. Er ist alleine schon aufgrund seiner immensen Erfahrung eine Verstärkung.
Raphael Diaz zu Fribourg-Gottéron: Es ist kein Geheimnis, dass der 35-jährige Diaz gerne bei seinem Stammverein EV Zug geblieben wäre, seiner bislang einzigen Station in der Schweiz. Der Verteidiger wäre bereit gewesen, auf Lohn zu verzichten. Das Problem war die Dauer der Weiterverpflichtung. Er wollte ein optionales viertes Jahr im Falles eines Meistertitels, die Zuger gingen aber nicht darauf ein. Fribourg dagegen stattete ihn mit einem Vertrag über vier Saisons aus. Mit dem Gewinn des Meisterpokals gab es für Diaz den perfekten Abschied beim EVZ. Nun will er Gottéron zum ersten Titel führen. Mit seinen unbestrittenen Führungsqualitäten – seit der Saison 2016/17 ist er Captain der Nationalmannschaft – könnte er das fehlende Puzzleteil sein, denn das Potenzial von Fribourg ist gross.
Yannick Weber zu den ZSC Lions. Ein Jahr nach der Verpflichtung von Sven Andrighetto gelang den Lions mit Weber ein weiterer Prestigetransfer. Zwar können vom 32-jährigen Verteidiger, der 15 Jahre in Nordamerika tätig war, keine Wunderdinge erwartet werden. Das Kraftpaket absolvierte aber nicht umsonst 541 Spiele in der NHL. In der vergangenen Saison kam er allerdings nur noch zu zwei Einsätzen für die Pittsburgh Penguins, zuvor war er bei den Nashville Predators, mit denen er 2017 im Stanley-Cup-Final stand, ein strikter Defensivverteidiger gewesen. Dabei hatte der Rechtsschütze zuvor auch wegen seines ausgezeichneten Schusses und den Stärken im Powerplay den Sprung in die beste Liga der Welt geschafft. Diese Qualitäten sind nun beim ZSC wieder gefragt, sie waren mit ein Grund für den Dreijahres-Vertrag.
Mirco Müller zu Lugano: Müller ist neben Weber der zweite Schweizer mit NHL-Erfahrung, der in seine Heimat zurückkehrt ist. Der Verteidiger war 2013 von den San Jose Sharks als Nummer 18 gedraftet worden, doch trotz solider Leistungen in der besten Liga der Welt erhielt er 2020 von den New Jersey Devils keinen neuen Vertrag mehr und kam er auch bei keiner anderen Franchise unter – obwohl er eine Lohnreduktion in Kauf genommen hätte. In diesem Frühjahr spielte er in Schweden für Leksand. Zwar bleibt eine Rückkehr in die NHL sein Ziel, schliesslich ist Müller mit 26 Jahren noch jung. Dennoch verpflichtete er sich gleich für sechs Jahre beim HCL, was unterstreicht, welch grosse Hoffnungen die Bianconeri in ihn setzen. Müller bestritt erst sieben Partien in der höchsten Schweizer Liga – als 17-Jähriger für Kloten.
Christian Djoos zu Zug: Wie Filppula darf sich auch Djoos Stanley-Cup-Sieger nennen. Der Verteidiger triumphierte 2018 mit den Washington Capitals, wobei er in den Playoffs in 22 Partien eingesetzt wurde. Zuletzt durfte er in der NHL aber nicht mehr regelmässig spielen, weshalb er nach einer neuen Herausforderung mit mehr Verantwortung suchte und diese mit dem EV Zug fand. Das Engagement in der Zentralschweiz ist für den erst 27-Jährigen quasi ein Neustart. Djoos, der für zwei Saisons unterschrieb, soll bei den Zugern Diaz vergessen machen. Gelingt ihm das, könnte die NHL wieder zum Thema werden.