National League Genfer Debakel im Finish

bi, sda

3.4.2021 - 22:45

Belämmerte Gesichter: Genève-Servette liess in den letzten zweieinhalb Minuten die sichere Viertelfinal-Qualifikation entgleiten und ist nun in der letzten Runde auf Schützenhilfe angewiesen
Belämmerte Gesichter: Genève-Servette liess in den letzten zweieinhalb Minuten die sichere Viertelfinal-Qualifikation entgleiten und ist nun in der letzten Runde auf Schützenhilfe angewiesen
Keystone

Der Genève-Servette Hockey Club verspielt die sichere direkte Viertelfinalqualifikation womöglich in extremis. Servette führt gegen Biel bis zur 58. Minute 1:0 und verliert noch 1:5.

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Der Einbruch der Genfer hat eine historische Dimension. Noch nie kassierte ein Team in der NLA innerhalb von 112 Sekunden fünf Gegentore. Freiburg erzielte beim 12:8-Erfolg über Ambri-Piotta am 5. März 1988 fünf Goals innerhalb von 135 Sekunden. Dass Biel diese fünf Tore im Finish mit dem Messer am Hals gelangen, verschönert aus Seeländer Sicht den Rekord noch zusätzlich.

Und Servette blieb der grosse Ärger. Die Servettiens dominierten die Partie. Sie führten 40 Minuten lang nach einem Treffer von Linus Omark 1:0. Sie verpassten es aber, den Vorsprung auszubauen.

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Tyler Moy traf für Servette in der 57. Minute zuerst die Latte, dann den Pfosten. Und aus einem Scheibeneinwurf in der offensiven Zone heraus kassierte Genf mit der nächsten Aktion aus einem Konter durch Beat Forster den 1:1-Ausgleich. Nur zwölf Sekunden später bringt Yannick Rathgeb Biel in Führung. Fabio Hofer (2) und Janis Moser erhöhten im Finish, als Servette alles auf eine Karte setzte, sogar noch auf 5:1.

Biels Sieg gleicht einem Wunder. Die Seeländer spielten zwei Wochen lang keine Partie mehr, steckten bis Dienstag in Quarantäne fest und mussten in Genf auf Fabian Lüthi, Perttu Lindgren, Jason Fuchs, Toni Rajala, Luca Hischier und Samuel Kreis verzichten. Beim Umziehen fühlte sich zudem Captain Kevin Fey nicht mehr wohl; auch er verzichtete auf die Partie. Mit dem «letzten Aufgebot» wahrte Biel schliesslich doch noch die Chance auf den 6. Platz.

Telegramm:

Genève-Servette – Biel 1:5 (1:0, 0:0, 0:5)

0 Zuschauer. – SR Hebeisen/Fluri, Obwegeser/Progin. – Tore: 19. Omark 1:0. 58. (57:29) Forster (Hofer) 1:1. 58. (57:41) Rathgeb 1:2 (ohne Torhüter). 59. (58:04) Hofer 1:3. 59. (58:56) Kohler 1:4 (ins leere Tor). 60. (59:21) Moser (Komarek/Powerplaytor) 1:5. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 3mal 2 Minuten gegen Biel. – PostFinance-Topskorer: Omark; Cunti.

Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Smons; Guebey; Vouillamoz, Winnik, Omark; Patry, Richard, Vermin; Moy, Fehr, Miranda; Arnaud Montandon, Kast, Berthon; Smirnovs.

Biel: van Pottelberghe; Stampfli, Moser; Lindbohm, Rathgeb; Forster; Sartori, Jaquet; Brunner, Pouliot, Trettenes; Hofer, Komarek, Ulmer; Kessler, Cunti, Künzle; Kohler, Gustafsson, Augsburger.

Bemerkungen: Genève-Servette ohne Maurer, Mercier (beide verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer), Biel ohne Fuchs, Lindgren, Lüthi (alle verletzt) und Hischier (krank). Genève-Servette von 58:12 bis 58:56 ohne Torhüter. Biel von 57:33 bis 57:41 ohne Torhüter.

Resultate und Rangliste:

Resultate: Ambri-Piotta – Davos 2:1 (0:0, 1:0, 1:1). Genève-Servette – Biel 1:5 (1:0, 0:0, 0:5). Rapperswil-Jona Lakers – Lugano 0:5 (0:1, 0:4, 0:0). SCL Tigers – Zug 5:3 (1:1, 3:0, 1:2). ZSC Lions – Lausanne 0:2 (0:0, 0:0, 0:2).

Rangliste: 1. Zug 51/116 (2,275). 2. Lugano 51/92 (1,804). 3. Lausanne 50/89 (1,780). 4. Fribourg-Gottéron 50/87 (1,740). 5. ZSC Lions 51/87 (1,706). 6. Biel 47/78 (1,660). 7. Genève-Servette 49/81 (1,653). 8. Davos 51/74 (1,451). 9. Bern 48/56 (1,167). 10. Rapperswil-Jona Lakers 49/53 (1,082). 11. Ambri-Piotta 50/50 (1,000). 12. SCL Tigers 51/34 (0,667).