Die Schweiz steht auch nach dem dritten Spiel der EM-Qualifikation mit dem Punktemaximum da. Der 2:1-Sieg gegen Aussenseiter Andorra fällt jedoch knapper aus, als man es sich erhofft hat.
In der 67. Minute passierte es schon wieder: Wie vor sieben Jahren musste die Schweizer Nationalmannschaft nach einer 2:0-Führung im Estadi Nacional in Andorra la Vella den Anschlusstreffer hinnehmen. Andorras Marcio Vieira sorgte nach einem Freistoss per Kopf für Jubelstürme auf den Rängen.
Die Schweizer Antwort hätte prompt folgen können, doch Renato Steffen, der im März mit einem Hattrick gegen Belarus geglänzt hatte, schoss aus kurzer Distanz über das Tor. Damit passierte das, was Nationaltrainer Murat Yakin eigentlich hatte verhindern wollen: Man geriet gegen den klaren Aussenseiter leicht ins Zittern.
Zwar verfügte Andorra nicht über die spielerischen Mittel, die Schweizer unter Druck zu setzen. Doch hätte eine weitere Standardsituation oder eine Unachtsamkeit der Abwehr zum Ausgleich und damit einem für die Schweiz peinlichen Punktverlust führen können. Der Konjunktiv verrät: So kam es nicht, die Schweiz nahm drei Zähler mit nach Hause – allerdings glanzlos.
Mit der Stammelf
Nach den beiden klaren Siegen zum Auftakt der EM-Qualifikation hätte es nicht verwundert, wenn Yakin das Gastspiel in Andorra dazu genutzt hätte, einige Wechsel vorzunehmen – sei es auf den Positionen oder in der taktischen Ausrichtung. Doch der Nationaltrainer setzte auf die fast gleiche Startelf wie beim letzten Spiel im März gegen Israel. Selbst Manuel Akanji, der nach den Feierlichkeiten rund um den Triumph in der Champions League erst verspätet zum Nationalteam gestossen war, spielte von Beginn an.
Der einzige richtige Wechsel war der bereits angekündigte auf der Torhüterposition: Statt Yann Sommer spielte Gregor Kobel, am Montag gegen Rumänien wird es die nominelle Nummer eins zwischen die Pfosten zurückkehren.
Damit setzte der 48-Jährige ein klares Zeichen: Die eingespielten Kräfte sollten auf dem eher kleinen Fussballplatz im Estadi Nacional früh für klare Verhältnisse sorgen.
Amdouni trifft erneut
Der Plan ging zu Beginn auf. Nach schönem Pass in die Schnittstelle konnte Remo Freuler in der 7. Minute allein auf den Torhüter ziehen, ihn umdribbeln und den Ball einschieben. Der Jubel wurde wegen eines angeblichen Offsides unterbrochen, konnte nach der Konsultation des Video-Schiedsrichters jedoch wieder aufgenommen werden.
Gut 25 Minuten später ergänzte Zeki Amdouni seine noch junge Nationalteam-Statistik um ein weiteres Tor. Nach einer Flanke von Xherdan Shaqiri stand der 22-Jährige in der Mitte einmal mehr richtig und lenkte den Ball ins Tor ab. Für Amdouni, der nach dem Einsatz mit dem A-Team zur U21 stossen und die EM bestreiten wird, war es der dritte Treffer im dritten Spiel der EM-Qualifikation – bereits gegen Belarus und Israel hatte er je einmal getroffen. Dass es das letzte Schweizer Tor des Abends bleiben sollte, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen.
Am Montag (20.45 Uhr) dürfte die Schweiz eine stärkere Leistung zeigen: In Luzern kommt es zum Spitzenkampf gegen Rumänien.