Servette und Lugano können sich am Donnerstag das Europacup-Ticket bereits sichern. St. Gallen muss einen Vorsprung verteidigen, Zürich steht vor dem Aus.
Vor allem bei Servette ist die Ausgangslage speziell. Die Genfer, denen mit Braga ein grosser Brocken zugelost wurde, erkämpften sich in Portugal etwas überraschend ein torloses Unentschieden. Vor dem Heimspiel, das gut besucht sein dürfte, ist also alles offen. Zumal bei Braga derzeit Unruhe herrscht. Nach nur vier Pflichtspielen – zwei Siege, zwei Unentschieden – wurde Trainer Daniel Sousa freigestellt. Konflikte mit der Vereinsführung sollen der Grund gewesen sein. In Genf wird die Mannschaft nun vom Assistententeam betreut.
Aber auch bei Servette läuft nicht alles nach Plan. Am Sonntag ging das Team zuhause gegen Basel 0:6 unter, zudem bangt Trainer Thomas Häberli um einen Einsatz von Miroslav Stevanovic, der angeschlagen ausgewechselt wurde. Für alle Beteiligten ist klar, dass das Spiel gegen Braga bereits ein kleiner Final ist. Gewinnt Servette, ist die Europacup-Teilnahme gesichert. Verliert Servette, wartet in den Playoffs der Conference League kein geringerer Gegner als die Millionentruppe von Chelsea – eine schier unüberwindbare Hürde.
Lugano und St. Gallen im Vorteil
St. Gallen und Lugano gehen sogar mit einer Führung ins Rückspiel. Die Tessiner treten nach dem 1:0-Auswärtssieg gegen Partizan Belgrad erneut im Thuner Exil an. Dort will das Team von Mattia Croci-Torti den Einzug in die Playoffs der Europa League und damit die sichere Europacup-Teilnahme perfekt machen. Setzt sich Lugano durch, trifft das Team, das in der letzten Runde an Fenerbahce gescheitert war, mit Besiktas auf den nächsten Gegner aus Istanbul. Scheitert Lugano, folgt gegen Gent oder Silkeborg die letzte Chance auf einen europäischen Herbst.
Für St. Gallen gibt es derweil nur einen Weg. Die Ostschweizer müssen in der Qualifikation der Conference League durchmarschieren, um sich erstmals seit 2013 und zum siebten Mal insgesamt für den Europacup zu qualifizieren. Dazu gilt es, das 2:0 gegen Slask Wroclaw auswärts zu verteidigen. In der Runde zuvor hatten die Polen gegen den FC Riga mit einem 3:1-Heimsieg die 0:1-Niederlage aus dem Rückspiel wettgemacht. St. Gallen würde in den Playoffs auf den Verlierer des Duells zwischen Trabzonspor und Rapid Wien treffen.
Zürich mit dem Rücken zur Wand
Nahezu aussichtslos ist die Ausgangslage für den FC Zürich, der mit einer 0:3-Hypothek zum Auswärtsspiel gegen Vitoria Guimarães anreisen musste. Der aktuelle Leader der Super League braucht im Norden Portugals eine Sensation, um die Playoffs gegen die Bosnier von Zrinjski Mostar oder den bulgarischen Vertreter Botev Plovdiv zu erreichen.