Was es nicht alles gibt. Die sogenannte «eSkootr Championship» macht an diesem Wochenende Halt in Sion. Auf blue Zoom kannst du am Samstag ab 17 Uhr live mitverfolgen, wie die E-Trotti-Stars mit bis zu 100 km/h durch die Stadt flitzen. Ganz legal!
Fussball ist Königsklasse. Eishockey ist Viertelfinal-Aus. eSkootr ist die Zukunft – zumindest die nahe Zukunft. Damit du am Samstag vor dem Champions-League-Final zwischen Liverpool und Real Madrid (Anpfiff 21.00 Uhr) nicht im luftleeren Raum schwebst, zeigen wir auf blue Zoom das E-Scooter-Rennen aus Sion live. Was du dir darunter vorstellen musst? blue News klärt auf und beantwortet die wichtigsten Fragen.
Sa 28.05. 17:00 - 19:30 ∙ blue Zoom D ∙ CH 2022 ∙ 150 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Was ist die eSkootr-Meisterschaft?
Die eSkootr-Meisterschaft (Electric Scooter Championship, kurz eSC) ist eine brandneue Sportart, bei der Fahrer*innen mit speziell entwickelten Elektrorollern auf von der eSC entworfenen Rundkursen mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h durch Innenstädte brettern. Die bahnbrechende Rennserie startete im Mai 2022 in London.
Gewonnen hat das erste Rennen der 20-jährige Schweizer Matis Neyroud, ein Extremsportler, der gerne ans Limit geht und seine verrückten Stunts regelmässig auf Instagram postet. Das kann schon mal ins Auge gehen. Vor einem Jahr stürzte Neyroud schwer: «Ich bereue diesen Unfall so sehr, weil ich keinen Helm getragen habe. Das war so dumm und ich war fast gelähmt. Ich habe grosses Glück gehabt.»
Und nun steht also das Spektakel in Sion auf dem Programm. Danach folgen bis im Oktober noch vier weitere Rennen in Italien, Frankreich, Spanien und in den USA.
Der Modus kurz erklärt
Es gibt einen Mannschaftswettbewerb und einen Einzelwettbewerb. Die in jedem Rennen erzielten Punkte zählen für beide Wettbewerbe. Bei jeder Veranstaltung findet am Freitag ein Ausscheidungsrennen statt. Bei blue Zoom bist du aber erst am Samstag live dabei, dann also, wenn es ans Eingemachte geht.
Warum heisst die Serie eSkootr Championship?
Sollte es nicht eScooter heissen? Jein. eSkootr ist der geschützte Name für den Rennroller. Dieses erste Modell heisst S1-X. Der S1-X wurde vom eSC-internen Ingenieurteam entwickelt.
Der S1-X ist das Äquivalent eines Formel-1-Wagens unter den Elektrorollern, und man kann sie nicht im Handel kaufen. Das wäre auch schlichtweg viel zu gefährlich. Die speziellen E-Scooter erreichen Geschwindigkeiten von über 100 km/h und können sich um 55 Grad um Kurven neigen. Sie haben zwei elektrische Motoren, einen vorne und einen hinten, und die können von den Fahrer*innen nach Belieben eingestellt werden. Zudem hat der S1-X einen Boost-Knopf, der 10 Prozent zusätzliche Leistung liefert.
Buntgemischtes Teilnehmerfeld
Unter den eSC-Fahrern tummeln sich Profisportler aus den unterschiedlichsten Sportarten: Skifahrer, Surferin, Motorradfahrer oder Stuntfahrerin, alles ist dabei.
Mit Maria Bellot Bernabe geht aber beispielsweise auch eine Medizinstudentin aus Spanien an den Start. Ihrem Steckbrief ist zu entnehmen, dass die 21-Jährige eine lebenslange Leidenschaft für den Sport hat und seit ihrer Kindheit Tennis, Basketball und Fussball spielt. Ausserdem hat sie eine Begabung für das Reiten und nahm über acht Jahre lang an Reitturnieren teil. Im Alter von 14 wünschte sie sich jedoch, die Pferdestärken auszutauschen. Ihr Vater, ein begeisterter Motorradfahrer, lenkte ein und kaufte ihr ein Motorrad, das sie sich mit ihrer Schwester teilte. Es sind auch diese Geschichten hinter den Fahrer*innen, die dafür sorgen, dass der Sport in einem erfrischenden Gewand daherkommt.
Wie wichtig ist die Fitness?
Es handelt sich um eine körperlich sehr dynamische und anspruchsvolle neue Form des Motorsports, bei der die Athleten bei den Fahrertests bis an ihre Fitnessgrenzen gehen müssen. Die Medizin- und Fitnessexperten der eSC Commission haben massgeschneiderte Trainings- und Coaching-Programme für die Entwicklung der Fahrer entwickelt.
So wurden die Teilnehmer auch in einem strengen Testverfahren und auf der Grundlage ihrer Verdienste ausgewählt. Im Februar fand im St. George's Park, der Heimat des englischen Fussballs und eines Trainingszentrums für Spitzensportler, ein Bootcamp für die Fahrer statt.
Kann ich da auch mitmachen?
Die Anmeldefrist für 2022 ist abgelaufen, aber wenn du glaubst, dass du das Zeug dazu hast, melde dich für künftige Saisons. Aber Achtung: Es ist eben nicht wie bei einem Grümpi, wo dann jedermann zugelassen wird. Du musst schon ordentliche Argumente liefern, um tatsächlich aufgenommen zu werden. Wie bereits erwähnt sind alle aktuellen Fahrer*innen aufgrund ihres Leistungsausweises dabei. Die eSC-Rennen sind geschlechtsneutral und es gibt diesbezüglich keine Quoten, die erfüllt werden müssen.
Wichtig zu wissen
Die Organisatoren sprechen gerne von «Mikromobilitätssport», der Begriff «Motorsport» ist im Zusammenhang mit der eSkootr Championship eher verpönt. Das Ganze soll auch ein Innovationslabor für neue Technologien sein. Es wird auch bestimmt kein Event über die Bühne gehen, an dem das Wort Nachhaltigkeit nicht zu hören ist.
Wobei man diesbezüglich aus neutraler Warte auch erwähnen sollte, dass man kurze Strecken immer noch am besten zu Fuss zurücklegt, denn das schont die Umwelt tatsächlich. Auch die an fast jeder Strassenecke herumstehenden E-Trottis sind ja nicht wirklich ein Ausdruck von Nachhaltigkeit.
Und wirklich, wirklich wichtig! Die eSC-Rennstrecke ist der einzige Ort, an dem ein E-Scooter mit so hoher Geschwindigkeit gefahren werden sollte.