Lewis Hamilton gewinnt im Mercedes hoch überlegen den Grand Prix von Portugal und macht sich mit seinem 92. Sieg zum alleinigen Rekordgewinner in der Formel 1.
Die vor zwei Wochen auf dem Nürburgring eingestellte Bestmarke von Michael Schumacher war für Hamilton wie erwartet lediglich eine Momentaufnahme. Bei erster Gelegenheit, im ersten Formel-1-Rennen in Portimão, tilgte der Brite den Rekord des Deutschen.
Der Weg zum 92. Grand-Prix-Sieg war für Hamilton lediglich in der ersten Phase des Rennens nicht wie geplant verlaufen. Leichter Regen hatte die ohnehin glitschige Strecke noch rutschiger gemacht. Den aus der Frontreihe gestarteten Hamilton und Bottas gereichte der erhoffte Vorteil der Reifen der mittleren Mischung zum Nachteil. Der Engländer und der Finne bekundeten mehr Mühe als die Fahrer mit den mit der weichsten Sorte bestückten Autos, die Pneus auf Temperatur zu bringen und die bestmögliche Haftung zu erlangen.
Bottas schaffte es dennoch, an dem aus der Pole-Position gestarteten Hamilton vorbeizuziehen. Der Finne seinerseits musste danach Carlos Sainz im McLaren passieren lassen. Die Herrlichkeit des Spaniers an der Spitze des Fahrerfeldes dauerte allerdings nicht lange. Bottas, Hamilton und dann auch Verstappen stellten die Stärkeverhältnisse wieder ins rechte Licht.
Bottas behielt die Führung bis zur 20. der 66 Runden, dann übernahm Hamilton das Kommando. Einmal in Front, vergrösserte der Engländer den Abstand auf den Finnen kontinuierlich und zog er schon bald einsam seine Kreise. Im Ziel traf Hamilton mit über 25 Sekunden Vorsprung auf Bottas ein. Mit seinem achten Sieg in diesem Jahr baute Hamilton als Führender in der WM-Gesamtwertung seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Finnen um acht auf 77 Punkte aus.
Auf der feuchten Strecke zu Beginn hatte sich auch Kimi Räikkönen im Alfa Romeo hervorgetan. Der von Position 16 losgefahrene Finne stiess bis auf Platz 6 vor. Am Ende verpasste Räikkönen sein zweites zählbares Ergebnis in dieser Saison nach Rang 9 im Grand Prix der Toskana in Mugello als Elfter knapp. Antonio Giovinazzi, der zweite Fahrer des Zürcher Rennstalls, wurde Fünfzehnter.