Nationalcoach Luis Enrique verblüffte nach Spaniens Ausscheiden im Achtelfinal gegen Marokko mit einer kaum erwarteten Analyse. Spanien habe dominiert, sagte Enrique. Nur ein Tor habe gefehlt.
Luis Enrique weiter, noch erstaunlicher: «Ich bin traurig, aber stolz. Die Spieler haben meine Ideen vom Fussball perfekt vertreten.»
Der stolze Nationalcoach musste sich an der Medienkonferenz unangenehme Fragen anhören. Zum Beispiel: Ob der Spielstil am Ende direkt zum Ausscheiden geführt habe. Enrique insistierte: «Wir waren die dominierende Mannschaft, aber wir haben nicht getroffen. Wir haben gefährliche Situationen kreiert gegen einen Gegner, der sich hinten aufstellte. Natürlich hätten wir auf den letzten Metern effizienter sein müssen, das stimmt. Aber ich bin mehr als zufrieden mit dem, was meine Spieler gezeigt haben.»
Luis Enrique war nach einer der bittersten Niederlagen der Furia Roja in den letzten Jahren am Rühmen. Ob er damit die Vorzüge seines eigenen Spielstils krampfhaft hervorheben und verteidigen wollte?
Und wie erklärt sich Luis Enrique das komplette Desaster im Penaltyschiessen? «Das ist ganz einfach», sagte der 52-Jährige. «Ich habe die ersten drei Penaltyschützen ausgesucht. Ich dachte, es seien in diesem Moment die Besten für diese Aufgabe. Ich hatte kein gutes Gespür. Nach dem dritten Schützen liess ich die Spieler selber entscheiden. Ich würde noch einmal diese drei Schützen auswählen. Vielleicht würde ich Yassine Bono aus dem marokkanischen Tor entfernen.»