Vier Tage nach dem Champions-League-Triumph mit Manchester City ist Manuel Akanji im Kreis der Nationalmannschaft angekommen. Der 27-jährige Zürcher schwärmt von der Titelparade.
Den Titel in der Königsklasse gewannen vor Akanji erst drei andere Schweizer – im Final auch tatsächlich auf dem Platz gestanden war neben dem Verteidiger einzig Stéphane Chapuisat 1997. Nach diesem historischen Erfolg blickte Akanji, der am Donnerstag mit dem Nationalteam nach Andorra reisen wird, beim Medientreffen in Locarno auf die Saison zurück.
Manuel Akanji über die letzten Tage:
«Wir hatten eine unglaublich schöne Feier mit unseren Fans. Es war eindrücklich mit dem Bus durch die Stadt zu fahren und von dieser euphorischen Menschenmenge umkreist zu sein. Das sind Bilder, die man nie vergisst.»
... zum Champions-League-Final:
«Als Favorit standen wird unter grossem Druck. Auch mir sind vor dem Spiel viele Gedanken zu allen möglichen Spielverläufen durch den Kopf gegangen. Aber als ich im Stadion angekommen bin, habe ich mich nur noch aufs Spiel gefreut. Es war sicher nicht unsere beste Leistung, aber am Schluss zählt einzig, dass wir gewonnen haben.»
... zur seiner Fast-Auswechslung:
«Ich hatte wohl zum ersten Mal in meiner Karriere einen Krampf. Es passierte bei einem Kopfduell mit Lautaro Martinez. Als ich hochsprang, spürte ich es plötzlich in beiden Waden und konnte mich eine Weile nicht mehr gut bewegen. Nach der Physio-Behandlung ist es dann immer besser gegangen, worauf ich Entwarnung geben konnte. Deshalb hat sich der Trainer umentschieden.»
... zum Gewinn des Triples:
«Nach der WM wussten wir, dass wir aufholen müssen und uns keine Schwächen mehr erlauben können. Und so haben wir dann auch gespielt. Wir sind praktisch über die gesamte Rückrunde dominant aufgetreten und haben nie nachgelassen. Am Schluss dann auch noch die Champions League zu gewinnen, fühlt sich unglaublich an. Davon habe ich geträumt, seit ich als Kind das erste Mal die Hymne gehört habe.»
... zur nahtlosen Eingliederung ins Team:
«Bei meinem Wechsel wusste ich, dass es nicht einfach wird, sich im Team mit all den Weltklasse-Spielern durchzusetzen. Mir war aber auch klar, dass ich über die nötige Qualität verfüge. Ich muss mich beim Trainer bedanken, der bereits nach zwei Trainings auf mich vertraut und mich eingesetzt hat. Seither habe ich versucht, mich von Spiel zu Spiel noch mehr ins Team zu integrieren.»
... zu seinen Aufgaben und verschiedenen Positionen:
«Ich versuche die Mannschaft zu unterstützen, indem ich für einen sauberen Spielaufbau sorge, meine Zweikämpfe gewinne und Sicherheit ausstrahle. Als ich nach ein paar Ausfällen auf der linken Seite eingesetzt wurde, brauchte ich schon etwas Zeit, mich daran zu gewöhnen. Aber damit müssen wir Spieler umgehen können, wir spielen dort, wo uns der Trainer einsetzt.»
... über Pep Guardiola:
«Er ist der beste Trainer, den ich je hatte. Er ist ein Perfektionist, der uns Spieler jeden Tag herausfordert und immer noch etwas findet, das man verbessern kann. Mich beeindruckt, wie er sich nie zufrieden gibt, immer wieder andere Taktiken anwendet und so auch das Maximum aus jedem Spieler herausholt. Unter ihm hat sich mein Spielverständnis gesteigert. Ich weiss besser, wann ich Risiken eingehen kann, wie ich in die Zweikämpfe gehen soll und wie ich meine Mitspieler optimal anspielen kann.»
... zum Einrücken ins Nationalteam:
«Es ist nicht einfach, nach den intensiven Wochen mit dem Verein ins Nationalteam zu kommen. Nach dem Meisterschaftstitel konnten wir nicht richtig feiern, weil wir ein paar Tage später wieder im Einsatz standen. Beim FA Cup war es das Gleiche. Nach der Champions League hätte ich gerne noch ein bisschen länger mit dem Team gefeiert und den Moment genossen. Aber ich freue mich trotzdem auf die Zeit mit der Nationalmannschaft. Es sind wichtige Spiele, die auf uns zukommen. Auch wenn das Drumherum nicht ganz mit den Partien der letzten Wochen vergleichbar ist.»