Lewis Hamilton setzt das Sesselrücken in der Formel 1 in Gang. Weil es den Rekordchampion zu Ferrari zieht, braucht Mercedes ab 2025 Ersatz. Das sind mögliche Kandidaten.
Der überraschende Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari macht für 2025 eines der begehrtesten Cockpits der Formel 1 frei. Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den Superstar hat Mercedes diesmal immerhin mehr Vorlauf als nach dem Blitzrücktritt von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg im Dezember 2016. Damals standen die Silberpfeile gewaltig unter Zeitdruck, ehe der Finne Valtteri Bottas von Williams abgeworben wurde. Mercedes-Teamchef Toto Wolff kann nun in Ruhe mehrere Optionen prüfen:
Fernando Alonso
Kaum ein Formel-1-Fahrer ist so schnell wie der Spanier, kaum einer so gerissen. Auch mit 42 Jahren rast Alonso noch immer dem Traum von seinem dritten WM-Titel hinterher. Der Start mit Aston Martin war verheissungsvoll, doch ab Mitte der Saison wurde der von einem Mercedes angetriebene Wagen immer mehr abgehängt. Dennoch schaffte es Alonso auf Platz vier der WM-Wertung. Zeigt Aston Martin 2024 Titelpotenzial? Zumindest versteht sich der eigenwillige Asturier schon mal mit George Russell. Silvester feierte Alonso unter anderen mit dem Briten und dessen Freundin Carmen.
Carlos Sainz
Der 29-jährige Spanier wäre frei ab 2025. Ob Carlos Sainz aber der Richtige für den einstigen Branchenführer Mercedes ist? In bisher drei Jahren bei Ferrari an der Seite von Charles Leclerc konnte er sich nicht als Alpha-Pilot positionieren. Der frühere Mercedes-Zögling Esteban Ocon von Alpine wäre ein anderer möglicher Kandidat. Teamchef Toto Wolff sah einst in dem Franzosen einen «Superstar der Zukunft».
Sebastian Vettel
Der viermalige Weltmeister hatte Ende 2022 genug. Vettel freute sich nach zwei enttäuschenden Jahren mit Aston Martin, mehr Zeit für die Familie und eigene Pläne zu haben, ganz ohne das streng durchgetaktete Formel-1-Leben. Mercedes könnte für den 36-Jährigen aber reizvoll sein. Vettels Idol Michael Schumacher hatte von 2010 bis 2012 auch eine Rückkehr in die Formel 1 beim Werksteam gegeben. «So etwas kann man nie ausschliessen, aber irgendwann ist die Zeit vorbei», sagte Vettel im vergangenen Jahr zu einem möglichen Comeback.
Mick Schumacher
Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher steht schon bei Mercedes unter Vertrag – allerdings wie schon 2023 als Ersatzpilot. Sonst ist Mick Schumacher in diesem Jahr noch für Alpine in der Langstrecken-WM aktiv. Der 24-Jährige konnte zuletzt von Hamilton und George Russell lernen, wurde gleichzeitig auch für die wertvolle Arbeit im Simulator gelobt. Er wolle den Verantwortlichen in der Formel 1 beweisen, dass er «immer noch eine Chance in der Königsklasse des Motorsports verdiene und hierher gehöre», versicherte Schumacher unlängst.
Oder gelingt Mercedes selbst eine Sensationsnachricht? Mit Max Verstappen zum Beispiel? Wolff schätzt den dreimaligen Weltmeister, aber Verstappen fährt für Branchenprimus Red Bull – und hat noch einen Vertrag bis Ende 2028. In die Verlosung dürfte auch der hochbegabte Lando Norris geraten. Der Engländer hat zwar erst kürzlich einen neuen langfristigen Kontrakt bei McLaren unterzeichnet, doch Ausstiegsklauseln sind bei solchen Verträgen nicht unüblich.
Supertalent Kimi Antonelli gehört aktuell dem Nachwuchskader von Mercedes an, er wurde heuer in die Formel 2 befördert. Das Formel-1-Engagement dürfte in einem Jahr für den 17-jährigen Italiener aber noch zu früh kommen.