Splitter Milliardär öffnet Portemonnaie und Vater interviewt Sohn

sda

27.6.2024 - 16:28

Trinken, nicht werfen! Die UEFA ahndet fliegende Bierbecher in den Stadien mit happigen Strafen für die Verbände. (Symbolbild)
Trinken, nicht werfen! Die UEFA ahndet fliegende Bierbecher in den Stadien mit happigen Strafen für die Verbände. (Symbolbild)
Keystone

Grosszügige Prämien, strenge Bussen bei der UEFA, ein georgischer Milliardär in Spendierlaune und ein dänisches Interview der besonderen Art. Die EM-Splitter vom Donnerstag.

Keystone-SDA, sda

Kostspielige Bierbecher

Die UEFA gibt, die UEFA nimmt. Mit dem Startgeld, einem Sieg, zwei Unentschieden und dem Erreichen des Achtelfinals hat der Schweizer Verband bereits 12,75 Millionen Euro kassiert. Sollte die Mannschaft am Samstag den Achtelfinal überstehen, kämen weitere 2,5 Millionen Euro hinzu.

So grosszügig der europäische Verband bei den Prämien ist, so streng ist er bei den Bussen. Weil im Spiel gegen Ungarn nach dem Tor von Breel Embolo zum 3:1 Bierbecher auf das Spielfeld geworfen wurden, brummte die UEFA dem Schweizer Verband eine Busse von 40'000 Euro auf. Danach gab es weitere Vorfälle mit Bierbechern, Papierkugeln, zwei kleinen Pyros sowie einer verbotenen UCK-Fahne (Befreiungsarmee des Kosovo) im Schweizer Fanblock. Die Bussen beliefen sich damit auf insgesamt 91'000 Euro. Im Hinblick auf den Achtelfinal will der SFV die Fans sensibilisieren und bittet sie, auch bei grossen Emotionen die Bierbecher fest im Griff zu behalten.

Millionen vom Milliardär

Nach dem Sieg der georgischen Nationalmannschaft gegen Portugal war die Freude auch beim Milliardär Bidsina Iwanischwili grenzenlos. Der ehemalige Regierungschef Georgiens versprach dem Team nach dem Achtelfinal-Einzug kurzerhand eine Prämie von 30 Millionen Lari (9,5 Millionen Franken). Das teilte der reichste Mann des Landes, der Ehrenvorsitzender der Regierungspartei Georgischer Traum ist, am Donnerstag in Tiflis mit. Weitere 30 Millionen Lari stellte Iwanischwili in Aussicht, sollte das Team auch den Achtelfinal gegen Spanien gewinnen.

Ein dänisches Vater-Sohn-Interview

Seit der EM 1988 in Deutschland prägt eine dänische Torhüterfamilie zwei Zeitalter des dänischen Fussballs. Kasper Schmeichel (37) ist Captain der aktuellen Mannschaft und bestreitet im Achtelfinal gegen Deutschland sein 104. Länderspiel, sein Vater Peter (60) dänische Legende und mit 121 Spielen bis heute Rekord-Nationalspieler des Landes. Nun kam es in Frankfurt zu einer besonderen Begegnung zwischen den beiden: TV-Experte Peter interviewte nach dem 1:1 der Dänen gegen England Torhüter Kasper.

Peter Schmeichel arbeitet während der EM für den amerikanischen Sender Fox Sports. Für einen Moment warf der 60-Jährige all seine Professionalität über Bord und umarmte seinen Sohn vor laufenden Kameras. «Ich mache viele Interviews, aber das mache ich sonst nie», betonte der Senior.

«Es sieht gut aus – für Dänemark»

Union Berlins neuer Trainer Bo Svensson sieht seine dänischen Landsmänner im EM-Achtelfinal gegen Deutschland als Aussenseiter, aber nicht ohne Chance. «Ich finde, es sieht gut aus – halt für Dänemark», sagte der 44-Jährige mit einem Lachen auf seinen Tipp für das Spiel am Samstagabend angesprochen. Er habe den Eindruck, dass in der deutschen Presse alle erwarten, dass die DFB-Elf weiterkomme, meinte Svensson. «Deutschland ist Favorit, das ist klar. Aber ich glaube, es wird schwieriger, als viele es sich vorstellen.» Dänemark sei «eine routinierte Mannschaft, die ich als Deutscher nicht unterschätzen würde».

Ronaldos Schreckmoment

Mit einem Sprung von der Tribüne in Richtung Cristiano Ronaldo hat ein Fan am Mittwochabend in Gelsenkirchen für einen Schreckmoment gesorgt. Portugals Superstar befand sich nach der 0:2-Niederlage seiner Mannschaft gegen Georgien gerade auf dem Weg vom Spielfeld in den Spielertunnel, als plötzlich ein Anhänger mit ausgestrecktem Bein auf ihn zusprang. Es wäre wohl zum Zusammenprall gekommen, wenn nicht ein Ordner den Mann mit vollem Körpereinsatz abgewehrt hätte. Ronaldo, der sich Platzstürme von Fans für Selfies mit ihm gewohnt ist, reagierte mit überraschtem Blick und Unverständnis auf die Situation.