Das Schweizer Kader für die WM in Katar steht. Yann Sommer steht trotz seiner Verletzung im Aufgebot. Für Kevin Mbabu, Steven Zuber und Cedric Itten findet Nationalcoach Murat Yakin keinen Platz.
Das 26-Mann-Kader, das Murat Yakin am Mittwoch im Planetarium des Luzerner Verkehrhauses über eine Videosequenz verkündete, beinhaltet keine allzu grossen Überraschungen, zumal es für die Nicht-Selektion von Mbabu und Zuber nachvollziehbare Gründe gibt. Auch dass Yakin vier statt wie üblich drei Torhüter selektionierte, lässt sich gut erklären.
Auffallend ist indes, dass die Abwehrseiten relativ dünn besetzt sind, weil Yakin neben Mbabu auch Jordan Lotomba nicht mit nach Katar nimmt. Dieser wäre als Backup für Silvan Widmer auf der rechten Seite in Frage gekommen. Yakin erklärte seinen Entscheid mit der Flexibilität von Renato Steffen und der aufgebotenen Innenverteidiger, zu denen auch Edimilson Fernandes gehört.
Im Sturm verzichtet Yakin auf YB-Stürmer Cedric Itten. Trotz wenig Spielpraxis bei Galatasaray Istanbul gewichtet der Nationalcoach die Erfahrung von Haris Seferovic höher als Ittens guten Rhythmus in der Super League. Der 30-Jährige wird sich in Katar jedoch wohl mit der Rolle als Nummer 3 hinter Breel Embolo und Noah Okafor abfinden müssen.
Eine Premiere wird die WM 2022 neben Okafor und Steffen auch für Michel Aebischer, Fabian Frei, Ardon Jashari, den erstmals überhaupt aufgebotenen Fabian Rieder und Philipp Köhn. Der in Salzburg tätige Köhn ist nach dem WM-Forfait von Yvon Mvogo als vierter Goalie dabei.
Gute Signale zu Sommer
Im Tor bestanden Fragezeichen, weil sich mit Sommer, Jonas Omlin, David von Ballmoos und Mvogo gleich vier WM-Anwärter in den letzten Tagen in ihren Klubs verletzt hatten und aktuell nur Gregor Kobel unversehrt ist. Weil bis zum WM-Auftakt ab nächster Woche noch zehn Tage bleiben, stehen drei der vier Patienten gleichwohl im Aufgebot. Einzig David von Ballmoos steht nur auf Pikettliste. Bei Sommer deutete Yakin an, dass dieser möglicherweise bereits am Wochenende bei Mönchengladbach sein Comeback geben könnte.
Viel Erfahrung
Ungeachtet der offenen Goaliefragen steht Murat Yakin in Katar eine überaus eingespielte und erfahrene Gruppe zur Verfügung. 19 der 26 aufgebotenen Spieler waren bereits an der EM 2021 dabei, rund die Hälfte der Mannschaft hat mindestens drei Endrunden bestritten. Xherdan Shaqiri geht in seine bereits vierte WM-Endrunde seit 2010. Inklusive EM kommt der 108-fache Internationale, der wegen des frühen Saisonendes mit Chicago seit Ende September ohne Spielpraxis ist, auf sechs Endrunden-Teilnahmen, womit er mit Valon Behrami gleichzieht.
Die Schweiz bestreitet am Donnerstag, 17. November, in Abu Dhabi gegen Ghana ihr einziges Testspiel vor der WM. Eine Woche später, am 24. November (11.00 Uhr Schweizer Zeit), steigt das erste WM-Gruppenspiel gegen Kamerun.