Fussball Nagelsmann vorerst bis zur Heim-EM Deutschlands Nationaltrainer

hle, sda

22.9.2023 - 12:51

Mit Julian Nagelsmann hat Deutschland nach dem Aus von Hansi Flick und einem Sieg unter Rudi Völler ein Nachfolger als Bundestrainer gefunden. Der 36-Jährige übernimmt das Amt mit einen klarem Auftrag.

Keystone-SDA, hle, sda

Gut neun Monate vor der Heim-EM soll Nagelsmann die DFB-Auswahl wieder auf Kurs bringen. Er muss das Nationalteam nach den drei schwachen Turnieren an der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022 wieder zurück in die internationale Spitze führen. Nach der EM 2024 wird Bilanz gezogen, der Vertrag läuft deshalb bis Ende Juli 2024.

«Ich habe grosse Lust, diese Herausforderung anzunehmen», lässt sich Nagelsmann per Communiqué zitieren. «Wir haben eine Europameisterschaft im eigenen Land. Das ist etwas Besonderes – etwas, das alle paar Jahrzehnte mal vorkommt. Dieser Tatsache, ein grossartiges Turnier in einem grossartigen Land zu haben, ordne ich alles unter.»

Nagelsmann, der während einer Länderspielpause im März etwas überraschend von Bayern München freigestellt wurde, galt als Wunschkandidat. Jedoch musste sein noch bis 2026 laufender Vertrag beim deutschen Rekordmeister erst aufgelöst werden.

Wagner und Glück assistieren

Der frühere Nationalstürmer Sandro Wagner und Benjamin Glück werden Nagelsmann als Co-Trainer unterstützen. Der 35-jährige Wagner war erst im Sommer zum Verband (DFB) gewechselt und sollte dort eigentlich als Co-Trainer der U20-Nationalmannschaft arbeiten. Glück gehörte bereits bei Hoffenheim, Leipzig und zuletzt Bayern München als Assistenztrainer zum Staff von Nagelsmann.

Der neue Nationaltrainer machte als Coach rasch Karriere. Beim Debüt als jüngster Cheftrainer der Bundesliga-Geschichte war er im Februar 2016 bei Hoffenheim erst 28-jährig. Er führte das abstiegsbedrohte Team erst zum Klassenerhalt und zwei Jahre später sogar in die Champions League. In dieser trat er ab 2019 auch mit Leipzig an und erreichte den Halbfinal. Nach diesen Erfolgen kam der Ruf aus München.

Ein kleines Déjà-vu

Für Nagelsmann ist es ein kleines Déjà-vu, denn bereits 2021 hatte er Flick beerbt. Dieser wechselte damals von Bayern München zum DFB, hatte im neuen Amt allerdings wenig Erfolge vorzuweisen. Nun hofft Nagelsmann als erst zwölfter Nationaltrainer Deutschlands seit 1945 auf mehr Erfolg. Am 14. und 18. Oktober in den Testspielen in Nordamerika gegen die USA und Mexiko bieten sich die ersten Gelegenheiten.