Das NFL-Team aus Washington verabschiedet sich nach jahrelanger Kritik von amerikanischen Ureinwohnern und auch jüngsten Forderungen seiner Sponsoren von seinem Namen «Redskins» (Rothäute).
«Am 3. Juli haben wir den Beginn einer gründlichen Überprüfung des Team-Namens bekanntgegeben. Nun geben wir bekannt, dass wir den Namen und das Logo der Redskins nach Abschluss dieser Überprüfung zurückziehen werden», teilte der Verein mit.
Ein neuer Name steht noch nicht fest. Infolge der fortlaufenden Proteste gegen Rassismus hatte der Namenssponsor des Stadions die Verantwortlichen Anfang Juli dazu aufgefordert, sich von dem Beinamen Redskins zu trennen.
Weitere Sponsoren folgten dem Aufruf, der Ausrüster und Handelsketten nahmen Trikots und weitere Fanartikel aus ihren Angeboten. Ureinwohner der USA setzen sich seit Jahrzehnten dafür ein, den als rassistisch empfundenen Namen nicht mehr zu nutzen.
Die Mannschaft wurde 1932 unter dem Namen Boston Braves gegründet. 1933 folgte die Umbenennung in Redskins, 1937 der Umzug in die amerikanische Hauptstadt. Das Team holte die Super Bowls in den Saisons 1982, 1987 und 1991. Headcoach Ron Riveira hatte sich für eine Namensänderung vor dem Beginn der kommenden Saison ausgesprochen.
Domino-Effekt?
Offen ist, ob andere populäre Sportteams in den USA dem Beispiel folgen werden. In der NFL trägt auch Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs einen an die indigenen Kulturen angelehnten Namen und setzt auf einschlägige Symbolik. So sind bei Spielen üppiger Federschmuck oder die Tomahawk-Handbewegung wichtiger Teil der Inszenierung, was als stereotype Darstellung teils heftig kritisiert wird.
In der Major League Baseball (MLB) sind die Atlanta Braves und die Cleveland Indians diesen Vorwürfen von Vertretern indigener Völker ausgesetzt, in der National Hockey League (NHL) die Chicago Blackhawks und auf dem College-Level etwa die Florida State Seminoles. Die Indians haben bereits angekündigt, ebenfalls über eine Namensänderung nachzudenken. Die Atlanta Braves und die Chicago Blackhawks lehnen dies ab.