Seine vierten und wohl letzten Winterspiele verlaufen nicht im Sinn von Nevin Galmarini. Der Olympiasieger von 2018 scheidet in der Qualifikation nach missglücktem Start aus und ist schwer enttäuscht.
Nevin Galmarini, was fühlen Sie?
Ich bin mega enttäuscht. Beim Start zum ersten Qualifikationslauf habe ich mich wie ein 16-jähriger Jungspund zu früh rausgestossen. Dann musste ich von Anfang an Zeit gutmachen und viel Risiko nehmen. Wegen des missglückten Starts war ich in beiden Läufen durchwegs unter Zugzwang. Es ist hart, aber ich muss es akzeptieren. Ich war nicht der Favorit und musste riskieren.
Haben Sie schon Klarheit im Kopf, sind es Ihre letzten Olympischen Spiele?
Im Moment bin ich zu enttäuscht, um mich damit zu befassen. Gerade jetzt könnte ich mein Brett «zerscheiten» oder heulen. Ich bin jetzt mal ein paar Stunden hässig. Aber um zu dieser schwierigen Frage zu kommen: Gebt mir ein bisschen Zeit. Ich brauche Zeit – und meine Familie. Aber in vier Jahren, mit dann 39 Jahren, sehe ich mich eigentlich nicht mehr an den Olympischen Spielen. Obwohl ich diese mit super Emotionen verbinde.
Die Voraussetzungen 2022 waren mit der komplizierten Verletzungsgeschichte und den durchwachsenen Resultaten im Weltcup andere als 2018, als Sie als Topfavorit antraten. Macht es dies leichter, mit der Enttäuschung umzugehen?
Was in Pyeongchang oder Sotschi war, spielte hier keine Rolle. Ich schaute in meiner ganzen Karriere nie zurück. Es geht darum, in der Gegenwart eine Top-Leistung abzurufen. Ich war super auf das Olympiarennen vorbereitet und ging mit einer perfekten Einstellung an den Start. Darauf bin ich stolz. Aber auf die Umsetzung kann ich nicht stolz sein.