Mit dem Unentschieden gegen Kosovo qualifiziert sich die Schweiz auf glanzlose Weise für die Europameisterschaft in Deutschland. Die Spieler räumen Probleme im Team ein.
Es sind nicht die Voten, die man nach einer gelungenen Qualifikation erwartet. Zwar zeigen sich die Schweizer Spieler erfreut, und vor allem erleichtert, dass sie ohne Druck zum abschliessenden Gruppenspiel nach Bukarest reisen können. Jedoch ist ihnen klar, dass ihre Auftritte in den letzten Monaten nicht dem entsprechen, was sich Fans und auch sie selbst vorstellen. Wie Captain Granit Xhaka stellte auch Remo Freuler fest, dass «der Wurm drinsteckt».
Denn Kosovo kam mit bescheidenen Mitteln zum 1:1. Mehrere wichtige Spieler fehlten angeschlagen, Trainer Primoz Gliha sprach sogar davon, dass er «quasi mit der zweiten Garde» angetreten sei. Der Torschütze Muhamet Hyseni beispielsweise ist ein 22-jähriger Länderspiel-Neuling, der mit dem KF Llapi weit abseits der grossen europäischen Bühne spielt.
Nach dem fünften Unentschieden in der laufenden Qualifikation belegt die Schweiz in der virtuellen Tabelle den letzten Platz aller Zweitplatzierten. Damit würde sie Stand jetzt bei der Auslosung am 2. Dezember im vierten Topf gezogen werden. Es drohen also gleich mehrere Hochkaräter als Gegner.
Trainer Murat Yakin zeigte sich davon wenig beeindruckt. Es sei noch nicht der Moment, sich darüber Gedanken zu machen. Und sowieso: «Wir können jeden Gegner schlagen.» Es sind grosse Worte nach den bescheidenen Leistungen in den letzten Wochen und Monaten.
Die Kritik an den Leistungen verstehe er jedoch nur bedingt, sagte Yakin weiter und verteidigte sein Team, indem er die «offensive Einstellung» seiner Spieler hervorhob. Dazu wies er auf den ausserordentlich hohen Ballbesitz-Anteil und die vielen erspielten Torchancen hin. «Dass die Chancenverwertung ungenügend war, sehe ich ein. Aber das Wichtigste war, sich zu qualifizieren. Und das haben wir ohne Niederlage geschafft.»
Noch hat es die Schweiz in der eigenen Hand, sich im Hinblick auf die Auslosung eine bessere Ausgangslage zu verschaffen. Mit einem Sieg am Dienstag im Auswärtsspiel gegen Rumänien würde sie sich den Gruppensieg und damit den Sprung in den zweiten Topf sichern.