Beide Finals der Curling-Europameisterschaften in Östersund werden mit Schweizer Beteiligung durchgeführt. Nach den Frauen um Skip Silvana Tirinzoni setzen sich auch die Männer um Skip Yannick Schwaller in den Halbfinals durch.
25.11.2022, 12:40
25.11.2022, 12:51
SDA
Pablo Lachat, Sven Michel, Yannick Schwaller und Benoît Schwarz vom CC Genf bezwangen am Freitagvormittag die Mitfavoriten aus Schweden um Skip Oskar Eriksson 6:3. Die noch höhere Hürde wartet auf die Schweizer im Final von Samstag um 13 Uhr: Sie bekommen es mit den von Bruce Mouat angeführten Schotten zu tun, die 2018 und vor einem Jahr Europameister wurden.
Die Schweden, die an ihrer Heim-WM ohne den verletzten weltbesten Curler Niklas Edin auskommen müssen, erarbeiteten sich in den ersten fünf Ends der Partie gegen die Schweiz leichte Vorteile. In der zweiten Hälfte jedoch lief der Match gänzlich in die andere Richtung. Die Schweizer stahlen im 7. und im 8. End insgesamt drei Steine, sodass sie auf 6:3 davonzogen.
Unbeachtet des Resultats des Männer-Finals darf man schon festhalten, dass die Schweizer Curler in der neuen Zusammensetzung sehr leistungsfähig sind. Dabei stehen sie erst am Anfang einer Zusammenarbeit, an deren Ende sie an den Olympischen Spiele 2026 in Mailand eine Medaille gewinnen wollen.
Mit drei Siegen in der Turniersaison dieses Herbstes hat die neue Formation unter Yannick Schwaller ihr Potential eindrucksvoll aufgezeigt. Am EM-Turnier konnten sie die tollen Leistungen weiterführen, auch im Halbfinal. Vor dem Final bilanzieren sie wie die Schotten 9:1 Siege. Das direkte Duell in der Round Robin entschieden sie für sich.
In den Prozent-Statistiken der neun Round-Robin-Spiele belegen die Schweizer als Team den 1. Platz, ebenso Yannick Schwaller und Benoît Schwarz in den individuellen Wertungen auf den Positionen 3 und 4.
Historisches
Aus Schweizer Sicht bekommt das EM-Turnier unweit des Polarkreises in Nordschweden bereits jetzt eine historische Dimension. Letztmals vor 13 Jahren, 2009 in Aberdeen, erreichte die Schweiz bei den Männern wie auch bei den Frauen den Final. Beide Finals gingen verloren. Beide EM-Titel errangen die Schweizer Curler in der 47-jährigen Geschichte der Europameisterschaften nur vor 41 Jahren, 1981 in Grindelwald. Damals triumphierten das Team Bern-Damen um Susanne Schlapbach und das legendäre Männerteam von Lausanne-Riviera um Skip Jürg Tanner.
