Scottie Scheffler, die Nummer 1 der Golf-Weltrangliste, gewinnt auch an den Olympischen Spielen in Paris. Der Schweizer Joel Girrbach beendet das Turnier im 49. Rang.
Der 28-jährige Amerikaner Scottie Scheffler marschierte mit einer phänomenal guten Schlussrunde (9 unter Par) zur Goldmedaille. Von den Favoriten erreichte er das Klubhaus als einer der ersten und in Führung liegend. Scheffler zog sich daraufhin auf die Driving Range zurück und zog es vor, das Geschehen nicht auf einem Bildschirm zu verfolgen. Sein Caddy teilte ihm schliesslich mit, dass er nicht mehr länger üben müsse, dass es nicht zu einem Tiebreak komme, dass er Olympiasieger ist.
Scheffler feierte am Olympiaturnier den siebenten Turniersieg in dieser Saison. An den vier Major-Turnieren siegte er 2022 und 2024 am Masters in Augusta.
Silber sicherte sich der Brite Tommy Fleetwood, Bronze ging an den Japaner Hideki Matsuyama.
Tragische Figur: Jon Rahm
Die Geschichte des Golfturniers schrieb neben Scheffler am Sonntag aber der Spanier Jon Rahm. Der schien sich mit Olympia zu versöhnen. Er zog am Sonntagmittag der Konkurrenz davon und führte mit vier Schlägen Vorsprung, auf Scheffler waren es sogar noch mehr.
Aber Sommerspiele bringen Jon Rahm kein Glück. 2016 für die Spiele in Rio wurde die langjährige Weltnummer 1 von den Spaniern nicht selektioniert, obwohl er es in seinem ersten Profijahr schon bis auf Platz 2 der Weltrangliste nach vorne schaffte. Fünf Jahre später verpasste Rahm die Spiele von Tokio, weil er wegen eines immer noch positiven Covid-Tests nicht nach Japan einreisen durfte. Kurz vorher hatte Rahm an einem grossen Turnier der PGA Tour, dem Memorial, wegen Covid aufgeben müssen, obwohl er mit 6 Schlägen Vorsprung in Führung lag.
In Paris holte Rahm am Ende nur ein olympisches Diplom. Aus vier Schlägen Vorsprung wurden vier Schläge Rückstand. Auf den letzten sieben Löchern unterliefen Rahm vier Bogeys (1 über Par) und am 14. Loch, einem Par 5, sogar ein Doppel-Bogey.
Girrbach wie Rahm
Auch für Joel Girrbach endete das Turnier nicht zufriedenstellend. Girrbach wollte in der letzten Runde eigentlich angreifen, doch «dieser Angriff ging hinten raus», so Girrbach am Ende. Girrbach leistete sich – genau gleich wie Rahm – vier Bogeys und einen Doppel-Bogey. Nach seiner schlechtesten Runde fiel er vom 34. auf den 49. Platz zurück. Die Bilanz des 31-Jährigen aus Kreuzlingen fiel dennoch positiv aus: «Es war ein Mega-Erlebnis, eine Mega-Erfahrung.»