Am 88. US Masters in Augusta hält amerikanische Golfprofi Scottie Scheffler dem Druck der Favoritenrolle souverän stand. Er distanziert die Konkurrenz in der Schlussrunde um vier und mehr Schläge.
Auf dem Weg zu seinem zweiten Sieg am prestigeträchtigsten Turnier nach 2022 – es war zugleich sein zweiter Majorturnier-Sieg – musste Scottie Scheffler gegen das Ende der Runde nur noch auf den jungen Schweden Ludvig Aberg aufpassen. Aber auch ihn hielt er zuletzt sicher in Schach.
Als Weltranglisten-Erster gestartet, erfüllte Scottie Scheffler alle Erwartungen. Auf den ersten neun Löchern der Schlussrunde war das Rennen noch offen. Für kurze Zeit bildeten Scheffler sowie die härtesten Konkurrenten Collin Morikawa, Max Homa und Ludvig Aberg schlaggleich die Spitze. Aber Scheffler war der Einzige der Siegesanwärter, der auf keinem Loch einen doppelten Schlagverlust (Doppel-Bogey) hinnehmen musste. Er spielte konstant und vergleichsweise fehlerfrei, sodass er die Konkurrenz sukzessive abschüttelte.
Ludvig Abergs rascher Aufstieg
Eine eigene Geschichte schrieb Ludvig Aberg. Der 24-jährige Schwede war bis letzten Sommer lediglich im Amateurgolf bekannt, in dem er die Weltrangliste anführte. Im Juni 2023 wechselte er zu den Professionals, und heute ist er einer der Besten von ihnen. In der kurzen Zeit gewann er im September das Omega European Masters in und im November ein Turnier des grossen amerikanischen Circuits.
In Augusta verhinderte einzig Scottie Scheffler, dass Ludvig Aberg das US Masters, das prestigeträchtigste Golfturnier, bei seinem ersten Start als Profi gewinnen konnte – wie es ihm Tiger Woods vor 27 Jahren vorgemacht hatte. Woods hatte vor seinem Triumph im April 1997 vier Majorturniere als Amateur bestritten. Für Aberg jedoch war es am Wochenende die erste Teilnahme überhaupt an einem Turnier auf Grand-Slam-Stufe.
Scheffler der Scheffler
Aberg ist schon jetzt einer der Topverdiener. Der 2. Platz in Augusta brachte ihm 2,16 Millionen Dollar ein, sodass er in der noch lange dauernden Saison 2023/24 auf der US PGA Tour schon rund sechs Millionen Dollar allein an Preisgeld verdient hat. Der Grossverdiener schlechthin ist indessen Scheffler. Mit der Siegesprämie von 3,6 Millionen Dollar vom US Masters bringt er es in dieser Saison bereits auf über 15 Millionen.
Tiger Woods spielte in der Schlussrunde kraftlos – wie bereits in der 3. Runde. Der 48-jährige Superstar fiel auf den 60. und letzten Platz unter den Finalisten zurück.