Nun ist es offiziell: Der CSIO St. Gallen will auch künftig in der Top-Liga mitspielen. Der Event bewirbt sich für die League of Nations.
Die Nationenpreis-Serie der Springreiter wird vom Weltverband FEI auf das Jahr 2024 hin gewaltig umgekrempelt. Die Karten werden neu gemischt, auch in Sachen Veranstalter. «Wir werden uns für die League of Nations bewerben. Alles weitere werden wir sehen», sagt Nayla Stössel.
Die OK-Präsidentin des CSIO St. Gallen und ihre Crew wissen in der Tat noch nicht genau, was die Zukunft für den Traditions-Event auf dem Gründenmoos bringt. Eine weitere Aufwertung des CSIO der Schweiz ist ebenso möglich wie der Abstieg auf ein bescheideneres Niveau.
Der Weltverband FEI stellt eines seiner Prunkstücke gewaltig auf den Kopf. Die League of Nations wird künftig ein globales Format, bei dem weltweit die besten zehn Nationen jedes Mal gegeneinander antreten – es herrscht also Teilnahmepflicht. Der Sieger wird weiterhin in zwei Umgängen ermittelt, wobei in Durchgang zwei nur noch drei Paare antreten und somit ein Streichresultat entfällt. Der Nationenpreis wird neu mit 700'000 Euro dotiert sein, der Grand Prix mit 300'000 – derzeit 250'000 und 152'000.
Die neue Serie wird an mindestens fünf Qualifikations-Events plus einem Final inszeniert. Auch wenn es ein paar Destinationen mehr werden sollten, ist schon jetzt klar, dass einige traditionelle Veranstalter über die Klinge springen müssen, zumal zwei der fünf Turniere ausserhalb Europas ausgetragen werden.
Die Chancen des CSIO St. Gallen sind bestimmt intakt, zumal die FEI und deren Hauptsponsor beim Preisgeld den Veranstaltern teilweise unter die Arme greifen. Für St. Gallen sprechen die Erfahrung als Organisator auf höchster Ebene, die hohen Zuschauerzahlen, die Infrastruktur oder generell die Beliebtheit des Pferdesports in der Schweiz. Das Bewerbungsverfahren endet am 23. Juni 2023, am 18. Juli will die FEI entscheiden.
2023 figuriert St. Gallen in der Europa-Division 1 der FEI-Nationenpreis-Serie. Die Equipen können an vier zuvor bestimmten Turnieren punkten und sich so für den Final in Barcelona qualifizieren. Erst in Spanien werden sie dann auch auf die Equipen anderer Kontinente treffen.