Der 107. Giro d'Italia startet am Samstag im Piemont und endet drei Wochen später in Rom. Topfavorit ist der Slowene Tadej Pogacar.
Die wichtigsten Fakten zum diesjährigen Giro d'Italia in der Übersicht.
DIE STRECKE. Auf dem Weg vom Grossraum Turin, wo der diesjährige Giro d'Italia am Samstag seinen Auftakt nimmt, bis zum 26. Mai, wenn in Rom der Sieger feststehen wird, legen die Fahrer, gemeldet sind 176, 3400 Kilometer zurück. Dabei sind knapp 45'000 Höhenmeter zu bewältigen, deutlich weniger als in den letzten zwei Jahren mit jeweils über 50'000 Höhenmetern.
Sechs Bergankünfte stehen im Programm, die erste schon anlässlich der 2. Etappe am Sonntag zum Santuario di Oropa bei Biella. Die Königsetappe führt am Sonntag, 19. Mai, nahe der Schweizer Grenze über 222 Kilometer und gut 5300 Höhenmeter vom Gardasee nach Livigno. Zwei Tage später gilt es mit dem Stelvio (2759 Meter über Meer) den höchsten Punkt der Rundfahrt zu überwinden.
Zu absolvieren sind auch zwei Einzelzeitfahren. Das erste führt in der 7. Etappe über 40,6 Kilometer nach Perugia; dabei geht es auf den letzten sechseinhalb Kilometern bergauf.
DIE FAVORITEN. Giro-Debütant Tadej Pogacar ist der haushohe Favorit für den Triumph bei der 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt. Der Slowene hat bereits sieben Saisonsiege auf dem Konto – bei nur zehn Renntagen. Oftmals triumphierte er, wie bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Strade Bianche, mit grossem Vorsprung auf die ersten Verfolger.
Zu fünf Grands Tours ist Pogacar in seiner Karriere bislang gestartet. Jede beendete er auf dem Podest, 2020 und 2021 gewann er die Tour de France. Der 25-Jährige versucht sich heuer sogar am Double aus Giro und Tour. Beide Rundfahrten im gleichen Jahr zu gewinnen gelang erst sieben Fahrern, zuletzt 1998 dem Italiener Marco Pantani.
Zumindest beim Giro stösst Pogacar mit Geraint Thomas, Ben O'Connor, Damiano Caruso, Romain Bardet und Daniel Martinez auf vergleichsweise bescheidene Konkurrenz. Der mittlerweile 37-jährige Brite Thomas, 2018 Gesamtsieger der Tour de France, verpasste im vergangenen Jahr den Giro-Triumph nur um 14 Sekunden.
DIE ABWESENDEN. Vorjahressieger Primoz Roglic verzichtet auf den Giro-Start. Der 34-jährige Slowene, der zudem die Spanien-Rundfahrt dreimal gewonnen hat, möchte im Sommer in Frankreich sein Grand-Tour-Palmarès komplettieren. Mit dem Australier Jai Hindley (2022), dem Kolumbianer Egan Bernal (2021), dem Briten Tao Geoghegan Hart (2020) und dem Ecuadorianer Richard Carapaz (2019) fehlen auch die weiteren Sieger der jüngeren Vergangenheit.
DIE SCHWEIZER. Mit Robin Froidevaux und Fabian Lienhard stehen in Venaria Reale nur zwei Schweizer am Start der dreiwöchigen Rundfahrt. Beiden Fahrern kommt in ihren Teams die klar definierte Rolle des Helfers zu. Ein Etappensieg, wie es ihn für die Schweiz zuletzt 2021 durch Mauro Schmid und Gino Mäder gegeben hat, ist nicht zu erwarten.
Der 30-jährige Zürcher Lienhard unterstützt im Team Groupama-FDJ den erst 21-jährigen Captain Laurence Pithie aus Neuseeland. Froidevaux fährt für das Schweizer Team Tudor, das dank einer Wildcard seine erste grosse Rundfahrt bestreitet und in Italien Tagessiege im Fokus hat. Der 25-jährige Waadtländer ist ein Grand-Tour-Debütant und als letzter Anfahrer für Tudor-Sprinter Alberto Dainese vorgesehen.