Nationalteam Xhaka leicht angeschlagen, aber zuversichtlich

sda

30.6.2024 - 20:28

Granit Xhaka, Captain des Nationalteams, blickt am Tag nach dem Achtelfinalerfolg zurück und nach vorne
Granit Xhaka, Captain des Nationalteams, blickt am Tag nach dem Achtelfinalerfolg zurück und nach vorne
Keystone

Granit Xhaka blickt mit grosser Genugtuung auf den Achtelfinalsieg gegen Italien zurück. Der 32-Jährige ordnet den Erfolg ein, spricht über seinen Gesundheitszustand und gibt Einblicke ins Team-Leben.

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Granit Xhaka, es gab im Spiel gegen Italien eine Schrecksekunde, als Sie ohne Fremdeinwirkung zu Boden gingen. Was ist da passiert?

«Wir haben vor dem Spiel gegen Italien natürlich auch Penaltys geübt. Dabei habe ich ein Ziehen in den linken Adduktoren gespürt und musste dann am Donnerstag individuell trainieren. Im Spiel habe ich dann nach einer Viertelstunde wieder etwas gespürt. Zum Glück haben wir ein gutes Ärzte-Team dabei, das mich mit den entsprechenden Mitteln versorgen konnte. Danach konnte ich sogar durchspielen. Klar spürte ich den Schmerz am nächsten Tag wieder. Aber wir haben jetzt eine Woche Zeit, das auszukurieren.»

Wie haben Sie danach den dominanten Auftritt gegen den Europameister erlebt?

«Ich bin sehr stolz auf das Team. Was wir erreicht haben, ist etwas ganz Besonderes. Nicht wegen des Ergebnisses, sondern wegen der Art und Weise, wie wir es erreicht haben. Wir erinnern uns noch gut an die 0:3-Niederlage gegen Italien vor drei Jahren. Dieser Schmerz war noch präsent. Darauf mit einer solchen Energie, Intensität und Disziplin zu antworten, war eine grosse Genugtuung.»

Ist die Schweiz nun ein Geheimfavorit?

«Ich würde uns nicht zu den Favoriten zählen. Aber unsere Reise ist sicher noch nicht zu Ende. Und ich kann versprechen, dass wir alles geben werden, um so weit wie möglich zu kommen.»

Wie gehen Sie als Captain mit Spielern wie Xherdan Shaqiri oder Noah Okafor um, die sich eine grössere Rolle wünschen?

«Wenn man eine so gute Mannschaft hat, ist es normal, dass nicht alle auf dem Platz stehen können. Dann zählt nur, dass man weiterhin alles gibt. Man muss versuchen, es dem Coach durch gute Trainingsleistungen so schwer wie möglich zu machen. Wichtig ist, positiv zu bleiben und auf seine Chance zu warten. Fabian Rieder ist das beste Beispiel: Gegen Deutschland erhielt er die Chance und nutzte sie sogleich. Shaq ist erfahren genug, um damit umgehen zu können. Noah ist sicher ein bisschen ungeduldiger. Wir versuchen, die Jungs zu begleiten, ihnen zu helfen. Und wenn man sieht, wie sich alle gegen Italien gefreut haben, dann merkt man, dass es keine Negativität in der Mannschaft gibt.»

Zur Belohnung für den Viertelfinal-Einzug gab es einen Döner. Wie hat er geschmeckt?

«Es tat gut, nach etwa 30 Tagen mal wieder einen Döner zu essen. Viele Spieler haben sich sogar einen zweiten gegönnt. Es war hervorragend, super Qualität. Vielen Dank an Breel, der das organisiert hat. Und vielen Dank an die Ernährungsberater, die uns das erlaubt haben. Ansonsten gibt es immer strenge Regeln, was das Essen angeht.»