Zu Gast bei den Henzens«Wir machen einfach so weiter wie bisher: Schritt für Schritt»
Von Max Hugelshofer
24.5.2020
Im Restaurant Lonza im Lötschental isst man bio. Und seit kurzem ist auch die Heizung umweltfreundlich. Die Energie dafür kommt aus der Erde.
Seit 35 Jahren führt Ambros Henzen das Restaurant Lonza, mitten im Lötschentaler Dorf Wiler. Da sein Vater früh starb, übernahm Ambros den Betrieb bereits kurz nach dem Ende seiner Kochlehre.
Damals war das «Lonza» noch eine richtige Dorfbeiz mit Stammtisch und rein lokaler Kundschaft. Essen konnte man zwar damals schon, aber zumindest am Abend wurde vorwiegend Flüssiges konsumiert.
Anfangs ging das gut, doch nach ein paar Jahren fingen die Umsätze an zurückzugehen. Ambros spekulierte zwar über die Gründe – Rauchverbot, Wandel der Gesellschaft, Senkung des Promillegrenzwerts im Verkehr – machte sich aber vor allem daran, sein Restaurant auf eine neue Kundschaft auszurichten. Mit Erfolg.
«Die Neuausrichtung war ein Chrampf»
Heute geht man zum Essen ins «Lonza». Freitag- und Samstagabend sowie Sonntagmittag sind nun die umsatzstärksten Zeiten, die Leute kommen aus dem ganzen Wallis, und manchmal sogar von noch weiter her. Geschafft hat es Ambros mit seiner Küche.
Was hier auf den Teller kommt, ist handgemacht, lokal und bio. Weitherum bekannt sind die Wildspezialitäten des passionierten Jägers, aber auch Vegetarier finden immer etwas Feines auf der Karte.
Auch wenn sie gut ausgegangen ist: Die Neuausrichtung war ein Chrampf», und mehr als einmal stand die Zukunft des traditionsreichen Restaurants auf der Kippe. «Aber Aufgeben war nie eine Option», sagt Ambros.
Zu viel Herzblut hängt am Restaurant. Also hielt Ambros durch, nicht zuletzt, weil sich seine Frau Bernarda und seine Mutter, die immer noch täglich im Betrieb aushilft, sowie die beiden Angestellten genauso reinhängten wie er selbst.
Eine umweltfreundlichere Alternative
Gerade als das Restaurant wieder auf Kurs war, drohte allerdings erneutes Ungemach: Das Dach war undicht, und die Ölheizung aus dem Jahr 1972 erfüllte die Abgasvorschriften nicht mehr. Sie musste ersetzt werden. «Wir wollten unbedingt eine umweltfreundlichere Alternative», sagt Ambros.
Nach intensiven Abklärungen entschieden er und Bernarda sich für eine Erdsondenheizung. Rund um das Haus herum wurden tiefe Löcher ins Erdreich gebohrt. In einem geschlossenen Kreislauf wird dort nun eine Flüssigkeit hinuntergepumpt, wärmt sich auf und gibt über einen Wärmetauscher die gesammelte Energie wieder ab.
So sparen Henzens fürs Heizen des Restaurants und ihres Wohnhauses künftig viel Energie – und jährlich Heizöl im Wert von rund 10 000 Franken. Geld, das sie gut gebrauchen können. Auch wenn die dringendsten Investitionen nun getätigt sind – es sind noch viele Baustellen offen.
Die Küche braucht eine Modernisierung, und das neu gedeckte Dach würde sich für eine Photovoltaikanlage geradezu aufdrängen. Vielleicht wird was draus, vielleicht auch nicht. Ambros: «Wir machen einfach so weiter wie bisher: Schritt für Schritt.»
Diese Reportage erschien zuerst in der «Echo», der Zeitung der Berghilfe.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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