Experten wissen Rat Haare im Winter – mit diesen Tipps bleibt Ihre Mähne geschmeidig

Andrea Abrell, dpa

4.11.2020

Trockenheit, Heizungsluft, Mütze: Unsere Haare werden in Herbst und Winter besonders stark beansprucht. Und brauchen extra viel Pflege. Doch welche ist die richtige? Drei Experten wissen Rat.

So schön manche Tage im Herbst und Winter auch sind: Für die Haare sind die kalten Monate Stress pur. Das sieht man ihnen auch an. Woran liegt das und was kann man dagegen tun?

«Die Ursachen für gestresstes Winterhaar sind vielfältig», sagt Dermatologin Uta Schlossberger. Das Phänomen, das im Herbst beispielsweise mehr Haare in der Bürste bleiben als in den anderen Jahreszeiten, liesse sich leicht erklären, so die Hautärztin.

Das habe mit unserem evolutionären Erbe zu tun. Demzufolge diene das Haar im Sommer als Hitzeschutz, im Winter schütze es dagegen vor Kälte. Im Herbst käme es dann zu einer Art menschlichem Fellwechsel – und somit zu vermehrtem Haarausfall.

Heizungsluft als Stressfaktor für Haare

Darüber hinaus gelten vor allem geheizte Räume als Stressfaktor für die Haare. «Und auch der Wechsel zwischen Innen- und Aussentemperatur macht ihnen jetzt zu schaffen», ergänzt Beauty-Redakteurin Cordula Funke von der Zeitschrift «Glamour» aus München.

Im Winter sollte man nicht allzu oft Haare waschen – das trocknet die Kopfhaut aus.
Im Winter sollte man nicht allzu oft Haare waschen – das trocknet die Kopfhaut aus.
Bild: Getty Images

Einer ihrer Tipps für gesundes Haar klingt zunächst gewöhnungsbedürftig: Man solle im Winter weniger Haare waschen als sonst. Doch auch die Dermatologin befürwortet diese Idee. Denn ab etwa acht Grad arbeiten die Talgdrüsen nur noch auf halber Kraft.

Das bedeutet: Zu häufiges Shampoonieren macht die Kopfhaut dann noch trockener.

Heisses föhnen tut dem Haar im Winter nicht gut

Ebenfalls verzichten sollte man im Winter auch auf zu häufiges und zu heisses Föhnen. «Das gehört ebenfalls zu den Dingen, die das Haar unnötig austrocknen und somit spröde und brüchig machen können», erläutert Bastian Casaretto, Creativdirektor beim Kosmetikunternehmen Aveda Europe. Stattdessen solle man den Föhn auf Warmluft reduzieren und nur so wenig wie möglich benutzen.

Zu den herausragenden Haarproblemen in der kalten Jahreszeit gehört die Trockenheit – und eigentlich ist das Gegenmittel klar: viel Feuchtigkeit. Dementsprechend solle man auf entsprechende Haarpflegeprodukte umsteigen und auch die komplette Pflege-Routine aus Shampoo, Conditioner und Kur nach diesem Kriterium auswählen.



Haarkuren und -masken seien im Winter besonders wichtig, sagt Funke. Diese sollte man möglichst regelmässig einmal in der Woche anwenden. Casaretto empfiehlt darüber hinaus eine tägliche Pflege mit einer sogenannten Leave-in-Sprühkur, also Feuchtigkeitsspray, das nicht mehr ausgewaschen werden muss.

Das hilft gegen Frizz

Doch bevor der Winter richtig Einzug hält, kommt zunächst einmal der Herbst mit Nebel und nasskalten Temperaturen – und damit die Hoch-Zeit für Frizz. Damit gemeint ist das unkontrollierte Kräuseln und Abstehen von Haaren, das nahezu jede Frisur ungepflegt aussehen lässt.

«Dagegen hilft aber ebenfalls ein Trick», sagt Casaretto. Er rät, ein Papiertuch an den Scheitel zu halten und dann vorsicht Styling-Spray darüberzusprühen. «Das Papiertuch saugt die Feuchtigkeit aus dem Haar auf, so dass nur noch die Harze übrig bleiben – und die glätten Frizz.» Wer Locken hat, solle den Conditioner nach dem Waschen zudem nicht komplett ausspülen, sondern einen Rest im Haar belassen.

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