MännergrippeNichts kann Männer umhauen – ausser einer Erkältung
Teresa Nauber, dpa
15.11.2018
Im Winter wird wieder viel gewitzelt, über eine von den Betroffenen allerdings als schwerwiegend empfundene Erkrankung: die Männergrippe. Eine Buchautorin erklärt, was Frauen und Männer tun können, wenn ER sich angesteckt hat.
Es ist das Grauen vieler Frauen: Der Mann bleibt zu Hause und ist erkrankt. Nicht etwa an einem grippalen Infekt oder so. Nein, er brütet etwas aus, das im Volksmund manchmal als Männergrippe bezeichnet und verulkt wird.
Tagelang ist der Herr des Hauses damit ausser Gefecht gesetzt. Er will betüddelt werden, aber nicht bevormundet. Und auf keinen Fall möchte er einen Arzt aufsuchen. Alles Quatsch?
Lucinde Hutzenlaub und Anna Herzog haben ein Buch über den Mythos «Männergrippe» geschrieben. In diesem – nicht immer hundertprozentig ernst gemeinten – Interview erklärt Hutzenlaub, was hinter der Erkrankung stecken könnte und wie Frauen und Männer am besten mit dem Ausnahmezustand umgehen.
Warum braucht es ein Buch über Schnupfen speziell für Männer?
Schnupfen ist nicht gleich Schnupfen. Wir reden hier von Männergrippe, einer sehr speziellen Ausprägung der schnöden Erkältung. Bei der Recherche zu unserem Buch hat mir ein Mann gesagt, er würde lieber täglich eine Wurzelbehandlung ohne Narkose durchführen lassen als nur einen Tag erkältet zu sein.
Ernsthaft?
Ja. Vielleicht lässt sich das durch unsere Vergangenheit erklären: Männer mussten als Jäger tapferer sein, wenn ihnen jemand ein Messer ins Bein gerammt hat. Aber Krankheiten, die von innen kommen und einen so systemisch lahmlegen, damit können sie anscheinend nicht so gut umgehen.
Woran könnte das liegen?
Zumindest was die Anfälligkeit für schlimme Erkältungen angeht, gibt es einen Erklärungsansatz. Frauen haben bekanntlich zwei X-Chromosomen, Männer ein X und ein Y. Da fällt ja schon beim Hinschauen auf: Das Y steht nicht so sicher wie das X. Klar also, dass Männer anfälliger sind für die gefährliche Männergrippe, oder? Spass beiseite, tatsächlich haben Genetiker herausgefunden, dass sich auf den X-Chromosomen mehr Gene befinden, die fürs Immunsystem zuständig sind. Das könnte Frauen weniger anfällig machen. Hinzu kommt: Männer neigen nicht unbedingt zu exzessivem Händewaschen, Gemüseessen und Spazierengehen.
Unterscheidet sich denn auch der Infekt? Also erkranken Männer anders als Frauen?
Die Viren sind die gleichen, und die Nase funktioniert auch nicht anders als bei Frauen. Eine Männergrippe fühlt sich aber anders an. Eine laufende Nase kann den Mann durchaus auf die Couch werfen. Er empfindet das als höchst bedrohlich.
Was raten Sie Frauen – wie geht man mit diesem Zustand um?
Einfach in Ruhe lassen. Keine gut gemeinten Ratschläge geben, maximal eine Hühnersuppe anbieten. Das ist für beide Seiten das Beste.
Ärzte kritisieren ja mitunter, dass die Menschen lieber zu Medikamenten greifen, anstatt sich auszukurieren. Machen es Männergrippe-Geplagte also eigentlich richtig?
Klar, da können sich die Frauen etwas abschauen. Aus einer harmlosen Erkältung kann auch eine ernsthafte Erkrankung werden, allein schon weil das Immunsystem geschwächt ist. Andererseits: Einer laufenden Nase oder leichtem Halskratzen muss man nicht so viel Raum geben. Aus meiner Sicht ein ganz guter Anhaltspunkt ist, wenn man denkt: «Ich müsste jetzt so ein Kombipräparat einwerfen, um den Tag bei der Arbeit zu überstehen.» Da ist es gut zu sagen: «Ich mache das jetzt nicht, sondern gönne mir eine Pause.» Das gilt für Männer wie für Frauen.
Und was können sich Männer von Frauen abschauen?
Vorbeugende Massnahmen. Händewaschen zum Beispiel: vor dem Essen, nach dem Heimkommen, nach dem Toilettengang. Mehr Gemüse essen. Und anders Sport treiben: Statt sich total auszupowern und anschliessend ein Bier zu trinken, hilft es dem Körper einfach mehr, kontinuierlich Bewegung in den Alltag einzubauen.
Wie unterscheidet man eine Männergrippe von einer tatsächlich gefährlichen Erkrankung?
Durch hohes Fieber. Erwachsene neigen nicht zu hohem Fieber. Da wird es brenzlig, und ein Arztbesuch ist unbedingt ratsam. Das Problem ist nur: Wenn es wirklich ernst wird, wollen Männer nicht zum Arzt. Dann wollen sie lieber allein in ihrem Bett sterben ... (lacht)
Zur Person: Lucinde Hutzenlaub
Lucinde Hutzenlaub lebt mit ihrem Ehemann und vier Kindern in der Nähe von Stuttgart, Deutschland. Sie schreibt Sachbücher, Romane und Jugendbücher. Mit Schnupfen hatte sie als Ehefrau und Mutter zwar schon häufiger zu tun – selbstverständlich sind die männlichen Mitglieder ihrer Familie aber noch nie an Männergrippe erkrankt.
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O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
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O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
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