ErnährungVorsichtig essen? Warum keiner mehr von Schonkost spricht
dpa/phi
17.10.2020
Was ein gesundes Frühstück ausmacht
Die Vorlieben und Gewohnheiten beim Frühstück sind nahezu endlos. Aber was ist aus ernährungsmedizinischer Sicht empfehlenswert?
Bild: Getty Images
Beeren und Müsli sind eine gute Idee zum Frühstück, allerdings keine Fertig-Cerealien.
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Wer Brot zum Frühstück essen will, sollte ein Vollkornprodukt wählen.
Bild: Christin Klose
Milch- und Joghurtprodukte zählen zwar zu einem gesunden Frühstück, aber Fertig-Fruchtjoghurts sind ein No-Go.
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Mit dem Trinken sollte man rechtzeitig am Tag beginnen, um auf die empfohlene Menge von 1,5 Litern am Tag zu kommen. Dazu zählt auch Kaffee.
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Ernährungsmediziner empfehlen 500 Gramm Obst und Gemüse am Tag. Damit könne man gleich zum Frühstück anfangen – am besten mit Äpfeln und Beeren.
Bild: Robert Günther
Kinder, die morgens frühstücken, haben laut Experten ein geringeres Risiko für Übergewicht und können sich im Unterricht besser konzentrieren.
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Was ein gesundes Frühstück ausmacht
Die Vorlieben und Gewohnheiten beim Frühstück sind nahezu endlos. Aber was ist aus ernährungsmedizinischer Sicht empfehlenswert?
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Beeren und Müsli sind eine gute Idee zum Frühstück, allerdings keine Fertig-Cerealien.
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Wer Brot zum Frühstück essen will, sollte ein Vollkornprodukt wählen.
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Milch- und Joghurtprodukte zählen zwar zu einem gesunden Frühstück, aber Fertig-Fruchtjoghurts sind ein No-Go.
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Mit dem Trinken sollte man rechtzeitig am Tag beginnen, um auf die empfohlene Menge von 1,5 Litern am Tag zu kommen. Dazu zählt auch Kaffee.
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Ernährungsmediziner empfehlen 500 Gramm Obst und Gemüse am Tag. Damit könne man gleich zum Frühstück anfangen – am besten mit Äpfeln und Beeren.
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Kinder, die morgens frühstücken, haben laut Experten ein geringeres Risiko für Übergewicht und können sich im Unterricht besser konzentrieren.
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Nicht angebraten, unbedingt fettarm, kaum gewürzt: Was als Schonkost auf den Tisch kommt, scheint kaum schmackhaft. Gourmets können jedoch aufatmen – das Konzept ist überholt. Aus gutem Grund.
Bei Schonkost denken wohl die meisten an labberiges und fades Spital-Essen. Und der Begriff hält sich hartnäckig – obwohl es ihn eigentlich gar nicht mehr gibt. An seine Stelle ist die «angepasste Vollkost» getreten, bei der viel mehr auf individuelle Bedürfnisse eingegangen werden soll.
Doch erstmal zurück zum «berüchtigten» Begriff, seiner Geschichte – und einer Klarstellung: Die eine Schonkost gab es eigentlich nicht, erläutert Sabine Ohlrich-Hahn, Vizepräsidentin des Verbandes der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband (VDD). Vielmehr gab es bis etwa Mitte der 70er Jahre verschiedene Arten für unterschiedliche Organe. Magen-, Gallen- oder Leberschonkost zum Beispiel.
So viele verschiedene Gerichte anzubieten, war in Krankenhäusern allerdings gar nicht möglich. Und so entwickelte sich das, was wir noch heute unter Schonkost verstehen: «Es wurde nichts angebraten und nur mild gewürzt», erläutert Ohlrich-Hahn, die auch Mitarbeiterin im Studiengang Diätetik an der Hochschule Neubrandenburg ist.
Kurswechsel bei Kranken
Dazu stand nur leicht verdauliches Gemüse auf dem Speiseplan: «Viel mehr als Möhren, Sellerie und vielleicht ein paar Blumenkohlröschen gab es nicht.» Die Kost sollte ausserdem möglichst fettarm sein. Vollkorn gab es nur wenig und wenn, dann fein vermahlen.
Hinter diesem Angebot steckte die Ansicht, dass mit einer solchen Kost der Verdauungstrakt und somit der Körper geschont und dadurch die Genesung – etwa nach einer Operation – beschleunigt wird.
Gegen Ende der 70er Jahre gab es einen Paradigmenwechsel: Die Schonung der Patienten verlor an Bedeutung, die Liegezeiten wurden kürzer. Und auch die Ernährung veränderte sich. «Die Patienten wurden nicht mehr geschont, sondern sollten möglichst schnell stabilisiert werden, damit eine abwechslungsreiche und gesundheitsfördernde Ernährungsweise möglich ist», so Ohlrich-Hahn.
Zwiebeln, Kohl und Scharfes passé
Bei der Schonkost ist das nicht der Fall: «Die Ernährung ist einseitig, es werden Dinge weggelassen, die eigentlich wichtig wären», erläutert die Expertin. Ausserdem werden nicht alle Bedarfe gedeckt. Als Beispiele nennt sie die unzureichende Ballaststoffzufuhr und den Mangel an hochwertigen Fetten. So eine Ernährung rege zudem nicht zum Essen an und trage auch nicht zum Wohlbefinden bei.
Eine Fettleber bleibt oft unentdeckt
Eine Fettleber ist meist die Folge falscher Ernährung. Die Anzeichen sind nicht einfach zu erkennen.
Bild: Getty Images
Sport und Bewegung können einer Fettleber vorbeugen.
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Bei der Ernährung sollten Eltern auch Vorbilder für ihre Kinder sein.
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Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann eine Fettleber verhindern – entscheidend sind die Kalorien, nicht das Fett.
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Eine Fettleber bleibt oft unentdeckt
Eine Fettleber ist meist die Folge falscher Ernährung. Die Anzeichen sind nicht einfach zu erkennen.
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Bei der Ernährung sollten Eltern auch Vorbilder für ihre Kinder sein.
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Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann eine Fettleber verhindern – entscheidend sind die Kalorien, nicht das Fett.
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1978 wurde der Begriff Schonkost durch den der «leichten Vollkost» ersetzt. Diese Ernährungsweise sollte durch das Weglassen bestimmter Lebensmittel oder Garmethoden zwar leichter verdaulich sein als die Vollkost, aber trotzdem den Bedarf in allen Bereichen abdecken.
Laut Ohlrich-Hahn wurde etwa auf grössere Mengen Hülsenfrüchte, stark geröstete Speisen, Kohlsorten wie Sauerkraut, Grünkohl oder Zwiebeln, scharfe Gewürze oder fetten geräucherten Fisch verzichtet.
Mit Anpassungen besser durch den Alltag
Allerdings ist auch der Begriff der leichten Vollkost inzwischen überholt: 2019 wurde er im Leitfaden für Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP) durch «angepasste Vollkost» ersetzt. Hier sollen vor allem individuelle Unverträglichkeiten berücksichtigt werden.
«Gegessen werden kann, was vertragen wird», erläutert Ohlrich-Hahn das Konzept. «Einer könnte täglich Brokkoli essen, der andere bekommt davon Blähungen. Und beide haben Recht. Das ist ein Phänomen, das man nicht erklären kann.»
Wenn man etwas nicht verträgt, bekommt man beispielsweise Bauchweh, hat ein Völlegefühl, muss oft aufstossen oder hat Blähungen. «Solche unspezifischen Beschwerden müssen keine diagnostizierbare Unverträglichkeit als Ursache haben», so Ohlrich-Hahn.
Einseitige Ernährung vermeiden
In der Regel merkt man im Laufe der Zeit, welche Lebensmittel solche Beschwerden auslösen und kann darauf verzichten. So ernährt man sich dann ganz im Sinne der angepassten Vollkost. Zwingend ratsam ist der Verzicht für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder diagnostizierten Lebensmittelintoleranzen.
Im Zweifel kann man ein Ernährungstagebuch führen und sollte Beschwerden ärztlich abklären lassen. Aber dies sei nur ein erster Schritt und reiche nicht aus, weil es das Problem in der täglichen Ernährung nicht löse, betont Ohlrich-Hahn. Schliesslich müsse man auch Alternativen finden, um eine einseitige Ernährung zu vermeiden. Hier kann eine professionelle Ernährungsberatung helfen.
Tipps für die frühkindliche Esserziehung
Irgendwann schmeckt es ihnen: Zucchini, Möhren und anderes Gemüse sollten Kinder immer wieder vorgesetzt bekommen.
Bild: Bodo Marks
Klar, ganz ohne Süssigkeiten geht es nicht. Eltern sollten sie aber nicht als Belohnung oder als Trost einsetzen.
Bild: Getty Images
In vielen Dingen beeinflussen Eltern ihren Nachwuchs. Gerade für kleine Kinder sind sie häufig Vorbilder. Das gilt auch bei der Ernährung.
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Für Kleinkinder sind Obstsorten mit wenig Zucker ideal – Erdbeeren zählen dazu.
Bild: Andrea Warnecke
«Komm', probiere mal»: Gerade in ihren ersten zwei Lebensjahren sollten Kinder eine Vielzahl von Geschmäckern kennenlernen.
Bild: Mascha Brichta
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«Komm', probiere mal»: Gerade in ihren ersten zwei Lebensjahren sollten Kinder eine Vielzahl von Geschmäckern kennenlernen.
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In der Regel könne man seinem Körper vertrauen, sagt Prof. Diana Rubin aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). «Bei einer Durchfallerkrankung hat man in der Regel keinen Appetit und isst automatisch fettarm und leichter verdaulich», erläutert die Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin am Vivantes Klinikum Berlin
Drei Stufen der Basiskost
Auch nach grösseren Operationen kann die Vollkost, selbst wenn sie angepasst ist, Beschwerden verursachen. «Bei uns gibt es dann die sogenannte Basiskost», erklärt Rubin. Nach Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse oder Magenentfernungen stehen dann zum Beispiel zunächst Suppen, Brei, Weissbrot, Fruchtmus und vor allem eiweissreicher Joghurt auf dem Speiseplan.
«Diese Form der Ernährung ist nur für wenige Tage geeignet, da sie nicht bedarfsdeckend ist», betont Rubin. «Bei uns gibt es drei Stufen der Basiskost. Das ist keine therapeutische Diät, sondern eine begleitende Ernährung, die dem Kostaufbau dient.»
Auch wenn Suppe, Brei und Co. nach wenig klingen: «Die Ernährung nach Operationen ist viel progressiver geworden. Früher gab es längere Nüchternphasen und einen langsameren Kostaufbau», weiss Rubin. «Heute können Patienten beispielsweise bereits einen Tag nach einer Blinddarmentfernung wieder leichte Vollkost essen.»
Diese «Unkräuter» bereichern Küche und Garten
Wildkräuter sind nicht nur dekorativ – sie schmecken auch gut.
Bild: iStock
Um gedeihen zu können, benötigt der Bärlauch nahrhaften Boden, genügend Feuchtigkeit und leichten Schatten. «Bärlauch gehört nicht ins Kräuterbeet», rät die Agraringenieurin und Buchautorin Brunhilde Bross-Burkhard. «Besser ist er unter höheren Bäumen oder im leichten Schatten am Haus aufgehoben.» Man sollte ihn begrenzen: «Einmal angesiedelt, breitet er sich immer weiter aus.»
Bild: DPA
Sie ist anspruchslos und wächst nahezu überall: die Brennnessel. Junge Blätter kann man wie Spinat zubereiten oder trocknen, um diese später als Tee zu verwenden. Die Brennnessel wirkt entwässernd und ist reich an verschiedenen Nährstoffen.
Bild: DPA
Das Gänseblümchen ist im Spätwinter und im Frühjahr am wertvollsten, weil dann kaum anderes frisches Grün im Garten geerntet werden kann, findet Brunhilde Bross-Burkhard.
Bild: DPA
Er gilt als Grauen vieler Gärtner – der Löwenzahn! Kein Wunder, denn er vermehrt sich rasant. Aber Löwenzahn ist auch eine wertvolle, gesunde Pflanze, die Salate aufwertet. Besonders schmackhaft sind die jungen zarten Blätter. Löwenzahn hat ein nussartiges, leicht bitteres Aroma.
Bild: DPA
Der Sauerampfer gehört zu den Wildkräutern, die sich von selbst im Garten ansiedeln. In der Küche verfeinert er verschiedene Speisen. «Er ist eines der ersten Kräuter, die im zeitigen Frühjahr erscheinen», erklärt Brunhilde Bross-Burkhardt. Sein Vorteil: Der Sauerampfer wuchert nicht. Er kann ins Kräuterbeet gesetzt werden, aber auch überall im Garten wachsen.
Bild: DPA
Neben dem Löwenzahn ist die Vogelmiere wohl das unbeliebteste Unkraut im Garten. Dabei ist es eine wohlschmeckende Zutat für jeden Salat. Die Pflanzen fühlen sich auf nährstoffreichem Boden wohl, den sie rasch mit ihren Trieben überziehen.
Bild: DPA
Im heimischen Garten mag es der Waldmeister schattig, im Wald findet man ihn deshalb vornehmlich unter Laubbäumen. «Dem Waldmeister muss man viel Platz geben, wenn man ihn in den Garten holt», erklärt Bross-Burkhardt. Dafür hat er gestalterisch etwas zu bieten: «Er ist ein schöner Bodendecker.»
Bild: DPA
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