Hektischer Dezember So entkommen Sie dem Vorweihnachtsstress

Runa Reinecke

7.12.2018

Die Vorweihnachszeit – schön stressig.
Die Vorweihnachszeit – schön stressig.
Bild: SDA/DPA

Kein Monat ist derart hektisch wie der Dezember: Sieben Signale des Körpers, die uns zeigen, dass wir dringend einen Gang zurückschalten müssen.

Vielleicht war der Glühwein am Vortag schlecht, vielleicht war es überhaupt ein Gläschen zu viel. Der Schädel brummt, man fühlt sich abgespannt, ist nervös. Doch liegt es womöglich gar nicht am Alkohol? Ausgerechnet kurz vor Weihnachten jagt ein Termin den nächsten – und man weiss beim besten Willen noch nicht, was man dem Göttergatten oder der Liebsten zum Fest schenken soll.

Grundsätzlich vermag unser Körper Stress gut zu meistern. Ist er von kurzer Dauer, kann er sogar motivierend und leistungssteigernd wirken. Fachleute unterscheiden deshalb zwischen gesundem Eustress und ungesundem Disstress.

Wenn aus Eustress Disstress wird, schlägt der Körper Alarm. Folgend die Signale, auf die es unbedingt zu achten gilt.

Kopfschmerzen

Ein schmerzender Schädel muss kein Anzeichen für nervöse Anspannung sein. Doch zahlreiche Untersuchungen und Studien haben gezeigt, dass Stress der häufigste Grund für Kopfschmerzen ist. Das untermauert auch eine Umfrage der deutschen Krankenkasse «DAK». Gerade Migränegeplagte haben häufiger mit schmerzhaften Attacken zu kämpfen, wenn sie unter Daueranspannung stehen.

Was hilft:

Nicht selten rühren Kopfschmerzen von Spannungen im Schulter- und Nackenbereich: Wer dazu neigt, bei Stress die Schultern hochzuziehen und dadurch Kopfweh bekommt, profitiert von einer wöchentlichen Massage.

Atemtraining, kurze Pausen vom hektischen Arbeitsalltag oder dem vorweihnachtlichen Shoppingmarathon, können Kopfschmerzattacken vorbeugen. Regelmässige Bewegung lockert die Muskulatur und baut Stress ab. Also öfters mal die Treppen statt den Lift nehmen und zwei bis drei Tramhaltestellen früher aussteigen.

Kognitive Probleme

Im Büro geht es hektischer zu als je zuvor, und ausgerechnet vor Weihnachten will man nochmal alle Freunde sehen – vorausgesetzt, man vergisst die Verabredungen nicht. Denn das Stresshormon Cortisol greift die Gehirnzellen an und kann uns ziemlich schusselig machen. Die gute Nachricht: Das geschieht zum Glück nur spürbar, wenn die Anspannung über einen längeren Zeitraum anhält.

Was hilft:

Auch wenn es manchmal schwerfällt: Die private Verabredung lieber auf das kommende Jahr verschieben und dem Gehirn stattdessen mehr Ruhe gönnen.

Müdigkeit

Bei Stress ist der Körper in Alarmbereitschaft. Unter anderem wird ein aufputschender Cocktail verschiedener Hormone wie Cortiode, Noradrenalin und Adrenalin ausgeschüttet. Dass dieser Ausnahmezustand irgendwann seinen Tribut zollt, ist nicht verwunderlich. Es folgt eine nicht enden wollende Phase bleierner Müdigkeit.

Was hilft:

Gut planen. Pendenzen vor Weihnachten auf mehrere anstatt auf nur einen Tag verteilen. Termine, die sich verschieben lassen, für das kommende Jahr einplanen.

Hautprobleme:

Auch wenn es immer wieder berichtet wird: Stress verursacht keine Pickel. Zumindest fehlt dafür bislang der wissenschaftliche Nachweis. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Hände im Zuge nervöser Zustände unbewusst ins Gesicht wandern – und somit eine Heerschar entzündungsfördernder Keime auf die Haut befördern.

Was hilft:

Selbstbeobachtung. So schafft man es, sich langfristig den Kontakt der Hände mit dem Gesicht abzugewöhnen.

Erhöhte Infektanfälligkeit:

Stress ist immer mit einem erhöhten Energiebedarf verbunden. Diese Energie spart der Organismus ausgerechnet bei der Immunabwehr ein. Hinzu kommen tiefe, winterliche Temperaturen, die das Immunsystem zusätzlich schwächen. Erkältungs- und Grippeviren haben leichtes Spiel.

Was hilft:

Bewegung an der frischen Luft, eine gesunde, ausgewogene Ernährung, Menschenansammlungen (wie den Weihnachtsmarkt) nach Möglichkeit meiden. Regelmässig die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen.

Verdauungsprobleme

Dass sich der Körper während einer Stressphase im Ausnahmezustand befindet, schlägt auch auf den Magen-Darm-Trakt. Dieser reagiert mit Verstopfung, Durchfall oder Magenschmerzen. Es muss also nicht zwangsläufig ein Virus hinter «Montazumas Rache» stecken.

Was hilft:

Lösen sich körperliche oder seelische Anspannung, verschwinden normalerweise auch die Magen-Darm-Beschwerden. Darüber hinaus wirken warme Getränke wie Kräutertees wohltuend und entspannend.

Sexualleben

Das Streben nach Perfektion macht auch vor der Bettkante nicht Halt. Und so ist die sexuelle Unlust während der besinnlichsten Zeit des Jahres nicht immer dem Alkoholisieren bis zur Besinnungslosigkeit geschuldet. Stress ist und bleibt der Lustkiller Nummer eins.

Was hilft:

Bloss nichts erzwingen. Manchmal muss die schönste Nebensache der Welt bis zum Ende der Weihnachtszeit Nebensache bleiben. Tipp: Die Kinder nach Weihnachten einige Tage bei den Grosseltern unterbringen.

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