Wenig Platz, viel KomfortSo lebt es sich im 14-Quadratmeter-Stromhäuschen
dpa/tsha/gbi
29.8.2020
Leben im 14-Quadratmeter-Stromhäuschen
Simone Stiefel und ihr Lebensgefährte Achim Schollenberger stehen gemeinsam vor ihrem kleinen Wohnhaus. In jahrelanger Arbeit haben die beiden das ehemalige Trafohäuschen aus dem frühen 20. Jahrhundert zu einem Wohnhaus umgebaut.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Zwei Jahre Arbeit stecken in dem Projekt. Ausserdem hat das Paar mehrere Tausend Euro investiert.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
In der Küche ist es eng – für ein Frühstück zu zweit reicht der Platz aber locker.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Ein Zigarettenanzünder und ein Autoradio wurden in der kleinen Küche verbaut.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Mit rund 14 Quadratmetern Wohnfläche gilt es als das kleinste freistehende Wohnhaus Deutschlands.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
In Oberursel ist das Mini-Haus längst eine Sehenswürdigkeit.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Trotz wenig Platz: An Komfort mangelt es nicht. Der Tisch im ersten Stock kann in eine Liegefläche verwandelt werden. Links ist das Bad mit Toilette und Duschkabine zu sehen.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Ein Safe mit darin befindlicher Bibel ist Teil des gut ausgestatteten Erdgeschosses.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Im Obergeschoss des Hauses befindet sich das gemütliche Bett.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Leben im 14-Quadratmeter-Stromhäuschen
Simone Stiefel und ihr Lebensgefährte Achim Schollenberger stehen gemeinsam vor ihrem kleinen Wohnhaus. In jahrelanger Arbeit haben die beiden das ehemalige Trafohäuschen aus dem frühen 20. Jahrhundert zu einem Wohnhaus umgebaut.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Zwei Jahre Arbeit stecken in dem Projekt. Ausserdem hat das Paar mehrere Tausend Euro investiert.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
In der Küche ist es eng – für ein Frühstück zu zweit reicht der Platz aber locker.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Ein Zigarettenanzünder und ein Autoradio wurden in der kleinen Küche verbaut.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Mit rund 14 Quadratmetern Wohnfläche gilt es als das kleinste freistehende Wohnhaus Deutschlands.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
In Oberursel ist das Mini-Haus längst eine Sehenswürdigkeit.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Trotz wenig Platz: An Komfort mangelt es nicht. Der Tisch im ersten Stock kann in eine Liegefläche verwandelt werden. Links ist das Bad mit Toilette und Duschkabine zu sehen.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Ein Safe mit darin befindlicher Bibel ist Teil des gut ausgestatteten Erdgeschosses.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Im Obergeschoss des Hauses befindet sich das gemütliche Bett.
Bild: Frank Rumpenhorst/dpa
Ein Architekt hat eine frühere Trafostation zum Wohnhaus umgebaut. Nach jahrelanger Arbeit ist daraus ein Schmuckstück namens «Villa Stierstadt» geworden.
Das Faible für ungewöhnliche Behausungen ist bei Achim Schollenberger und Simone Stiefel offensichtlich. Meistens leben sie in einem ehemaligen Wasserturm in Usingen im deutschen Bundesland Hessen, als Wochenenddomizil haben sie sich im nahen Oberursel in einer früheren Trafostation häuslich eingerichtet.
Auf nur 14 Quadratmetern finden sich dort Schlafzimmer, Stube, Küche und Bad. «Es ist das kleinste freistehende Haus Deutschlands», sagt Stiefel auf der «Terrasse», die eigentlich der Parkplatz des 23 Quadratmeter grossen Grundstücks ist.
Zum Vergleich: Das gerne als das kleinste Haus der Schweiz gehandelte Häuschen in der Winterthurer Altstadt bietet 33 Quadratmeter Wohnfläche – plus einen kleinen Garten. Also doch einiges mehr als das, was dem deutschen Paar zur Verfügung steht.
An Komfort mangelt es nicht
«Villa Stierstadt» haben Achim Schollenberger und Simone Stiefel ihr Häuschen mitten im gleichnamigen Stadtteil genannt, das längst zur Sehenswürdigkeit avanciert ist. Die Aussengestaltung ist von der Alten Oper in Frankfurt inspiriert; der Graffiti-Künstler Markus Janista hatte das Gebäude entsprechend besprüht, inklusive der Aufschrift «Dem Wahren Schoenen Guten».
Innen mangelt es zwar an Platz, aber nicht an Komfort. Eine elektrische Bodenheizung sorgt für angenehme Wärme, die schallgeschützten Fenster halten den Verkehrslärm draussen, und dank ausgeklügelter Technik klingt satter Sound aus der Musikanlage. Etliche kleine Details zeigen, wie viele Gedanken sich das Paar bei der Gestaltung gemacht hat. So ist an der Mikrowelle in der Küche ein altes Autoradio inklusive Zigarettenanzünder verbaut. «Damit laden wir auch die Handys auf», erklärt der Hausherr.
Ein Stockwerk höher, im Wohnzimmer, löst das Paar gerne Sudoku in der Sitzecke, aus der mit wenigen Handgriffen abends eine Couch wird; gegenüber ist ein Fernseher angebracht. Zur Toilette und Dusche auf derselben Etage sind es nur wenige Schritte.
Ganz oben unter dem Dach wird geschlafen, das Bett füllt den kompletten Raum. Durch die grossen Dachfenster ist der Feldberg zu sehen. «Hier kann man es gut aushalten», sagt Stiefel zufrieden. Lediglich für eine Waschmaschine fehle der Platz, doch das mache nichts: Ganz in der Nähe gebe es einen Waschsalon.
Zwei Jahre Arbeit
Etwa zwei Jahre lang hat ihr Partner, der einst den Beruf des Architekten gelernt hat, nach Feierabend und in den Ferien an dem Häuschen gewerkelt. Ganz am Anfang hatte die Idee gestanden, ein solches Gebäude wohnlich umzugestalten.
Deutschlandweit gebe es etliche umgebaute Transformatorenstationen, schreibt der Ingenieur Ilo-Frank Primus in seinem Buch «Geschichte und Gesichter der Trafostationen». Sie dienen als Atelier, Glockenturm oder Hotel.
Galerie: Der Trend um «Lost Places»
Beeindruckende Ruinen – der Trend um Lost Places
Eine Leichenaufbewahrungshalle in Brandenburg, in der Verstorbene gewaschen und angezogen wurden.
Bild: Jeannette Fiedler/dpa
Die Fotografin Jeannette Fiedler zeigt eines ihrer Fotos. Die 49-Jährige aus der Nähe von Kronach reist seit rund fünf Jahren regelmässig an verlassene Orte und fotografiert sogenannte «Lost Places».
Bild: Carolin Gissibl/dpa
In der Nähe von Houyet, Belgien, steht im Wald ein verlassenes Schloss.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Auch wenn der verlassene Erlebnispark Six Flags in New Orleans zum Erkunden einlädt, ist es hier doch gefährlicher als gedacht: In den Gewässern tummeln sich die Alligatoren.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
90 Jahre lang wurde auf der japanischen Insel Hashima Kohle abgebaut. Die Arbeiter und ihre Familien wohnten in den grossen Häusern auf der Insel.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Innerhalb von drei Monaten mussten die Bewohner die Insel verlassen. Viele Gegenstände sind dort geblieben.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Heute zählt die Insel zum Unesco-Welterbe.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Beeindruckende Ruinen – der Trend um Lost Places
Eine Leichenaufbewahrungshalle in Brandenburg, in der Verstorbene gewaschen und angezogen wurden.
Bild: Jeannette Fiedler/dpa
Die Fotografin Jeannette Fiedler zeigt eines ihrer Fotos. Die 49-Jährige aus der Nähe von Kronach reist seit rund fünf Jahren regelmässig an verlassene Orte und fotografiert sogenannte «Lost Places».
Bild: Carolin Gissibl/dpa
In der Nähe von Houyet, Belgien, steht im Wald ein verlassenes Schloss.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Auch wenn der verlassene Erlebnispark Six Flags in New Orleans zum Erkunden einlädt, ist es hier doch gefährlicher als gedacht: In den Gewässern tummeln sich die Alligatoren.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
90 Jahre lang wurde auf der japanischen Insel Hashima Kohle abgebaut. Die Arbeiter und ihre Familien wohnten in den grossen Häusern auf der Insel.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Innerhalb von drei Monaten mussten die Bewohner die Insel verlassen. Viele Gegenstände sind dort geblieben.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Heute zählt die Insel zum Unesco-Welterbe.
Bild: Thierry Berrod/Mona Lisa
Die erste Trafostation in Deutschland wurde nach Angaben von Primus 1891 im baden-württembergischen Lauffen gebaut. In den folgenden Jahren mehrten sich die Häuschen, zunächst überwiegend in Grossstädten. Bis zum Ersten Weltkrieg waren es bereits über 41'000. Ihre Epoche ging erst in den 1980er-Jahren zu Ende, als sie wegen des technischen Fortschritts nicht mehr benötigt wurden.
Schollenberger hatte sich damals mehrere Stationen angeschaut, bevor seine Wahl auf das etwa 100 Jahre alte, etwas über zwei mal drei Meter grosse Oberurseler Häuschen fiel. Er bezahlte den Kaufpreis von einigen Tausend Euro – seither hat das Paar aber etwa 65'000 Euro in ihr Häuschen gesteckt.