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Auch bei Schnee – spielend lernen zwischen Hof und Stall
Max Hugelshofer
5.1.2020 - 14:00

Auf einem Bauernhof hat es alles, was Kinder fasziniert. Was liegt
da für eine Bauernfamilie näher, als auf ihrem Hof eine Spielgruppe einzurichten? Die Bischofs im Rorschacherberg SG haben es getan.
Willkommen zum grossen Bauernhof-Duell: kleines Mädchen gegen Geissbock. Das Mädchen möchte am Geissbock vorbei zu den Lämmern, der Bock möchte die Nase zuvorderst haben und dem Mädchen ein paar seiner salzigen Tränen vom Gesicht lecken.
Wer wird sich durchsetzen?
Noch hat der Geissbock die Oberhand. Laut meckernd drückt er seinen Kopf durch das Gitter, macht den Hals so lang, wie es geht. So bleibt nur noch ein ganz schmaler Durchgang. Zu schmal für das Mädchen, das erneut in Tränen ausbricht. Da drängt sich ein anderes Mädchen vor. Eines, das schon etwas länger die Bauernhofspielgruppe besucht.

«So, du frecher Kerl. Jetzt geh mal zurück auf dein Plätzchen», belehrt sie den Bock streng und drängt ihn unter Einsatz ihres gesamten Körpergewichts ein paar Zentimeter zurück ins Gehege. Weit genug, um vorbeizuhuschen. Solche Szenen gehören zum Alltag auf dem Hof von Familie Bischof am Rorschacherberg SG.
Das Bauerleben näherbringen
«Am Anfang haben viele Kinder Angst vor einigen Tieren, aber durch den regelmässigen Kontakt geht es bei den meisten schnell besser», sagt Andrea Bischof.
Die Kinder lernen ausserdem, dass die Milch von der Kuh und nicht aus der Migros kommt und dass Hühner Eier legen. Andrea Bischof: «Es ist sehr schön, den Kindern, die teilweise kaum mehr mit der Natur in Kontakt sind, das Bauernleben näherzubringen.»

Zehn Jahre ist es her, dass Bischofs auf ihrem Hof zum ersten Mal Besuch einer Spielgruppe hatten. Heute ist der Hof an drei Tagen pro Woche in Kinderhand, und Andrea Bischof ist selbst eine der Leiterinnen. Ausserdem organisieren sie und ihr Mann Markus jeden Monat einen Bauernhof-Erlebnistag. Die Kinder-Betreuung ist inzwischen ein unverzichtbares Standbein des Betriebs.
«Dass es so einschlagen würde, hätten wir nie gedacht», sagt Markus Bischof. Nach der Anfrage des örtlichen Spielgruppenvereins ging es damals sehr schnell. Andrea Bischof absolvierte eine Ausbildung zur Spielgruppenleiterin, es kamen immer mehr Kinder, aus einem Tag pro Woche wurden drei.
Ein ernstes Wörtchen reden
Mit einem Partyzelt fanden Bischofs die ideale Lösung für das «Basislager». Nur die Sache mit den Toiletten, die funktionierte nie richtig. Im Winter war das gemietete Toi-Toi nicht nur unkomfortabel, es gefror auch ständig das Wasser darin. Abhilfe schafft nun ein Sanitär-Container. «Hier drinnen können wir auch mal ein Kind umziehen, wenn es in eine Pfütze gefallen ist, und die Kleider trocknen auch schneller», so Andrea.

Heute ist jedoch noch niemand nass geworden. Nicht mal beim Zerhacken der Eisschicht in den Wasserkübeln der Hühner. Zum Glück, denn bis die Eltern ihre Sprösslinge wieder abholen, muss noch viel erledigt werden. Die Kühe wollen besucht sein und die Ponys gestreichelt werden. Der grosse Traktor wurde noch nicht gebührend bestaunt.
Und mit dem Geissbock muss auch nochmals jemand ein ernstes Wörtchen reden.
Dieser Text erschien zuerst im «Echo», der Zeitschrift der Schweizer Berghilfe.

Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock

Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock

Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock

Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images

Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Bild: iStock

Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
Bild: iStock

Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
Bild: iStock

Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
Bild: iStock

Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images

Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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