22 Sonntags-Fragen Nicola Spirig: «Der Brief des Mädchens rührte mich sehr»

Von Bruno Bötschi

30.7.2023

«Die Tage etwas ruhiger nehmen»: Nicola Spirig über das, was sie am Wochenende zu wenig tut.
«Die Tage etwas ruhiger nehmen»: Nicola Spirig über das, was sie am Wochenende zu wenig tut.
Bild: Keystone

Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Bei welchem Song stürmen Sie sofort die Tanzfläche? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Triathletin und Ausnahmekönnerin Nicola Spirig.

Von Bruno Bötschi

30.7.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nicola Spirig gehörte 25 Jahre der Triathlon-Weltspitze an und prägte diesen Sport nachhaltig.
  • Auch heute, knapp ein Jahr nach ihrem Rücktritt, trainiert die 41-Jährige nach wie vor fast täglich.
  • In der Rubrik «22 Sonntags-Fragen» verrät Spirig, was ihr schönster Moment der vergangenen Wochen war und wie lange sie am Sonntagmorgen im Bett bleibt.

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Nicola Spirig.

Olympiasiegerin, fünffache Olympionikin, Sportlerin des Jahres und Global-Triathlon-Lifetime-Award-Gewinnerin: Die 41-jährige Triathletin gilt als sportliche Ausnahmekönnerin.

Während 25 Jahren gehörte sie der Triathlon-Weltspitze an und prägte ihre Sportart nachhaltig. Nach zwei Olympiamedaillen, sieben Europameister-Titeln und unzähligen weiteren Erfolgen gab Spirig im Herbst 2022 ihren Rücktritt vom Spitzensport bekannt.

1. Nicola Spirig, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Schulfrei.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Kürzlich fand einer der zehn Kinder-Triathlons statt, die wir schweizweit organisieren. Die Stimmung mit den vielen motivierten Kids, die zum Teil mit Flügeli, Schwimmnudel oder Kinderlaufrädern den Triathlon absolvierten und strahlend ins Ziel liefen, war grossartig. Ein sechsjähriges Mädchen schenkte mir eine Zeichnung und hat mich sogar mit einem Brief offiziell zu ihrer Geburtstagsparty im August eingeladen. Das rührte mich sehr.

3. Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Das kommt darauf an, ob es die Mehrheit auch betreffen würde oder nur mich selbst. Falls ja, würde ich versuchen, die Mehrheit von meiner Meinung zu überzeugen.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Wir gehen nicht samstags, sondern eher unter der Woche einkaufen. Aber für Sonntag backen wir immer entweder selbst einen Zopf oder kaufen einen am Samstag im Dorfladen.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Ich trage nach wie vor lieber Sportkleider als Designermode. Aber auch Sportkleider können teuer sein. Hier darf ich zum Glück immer noch auf die Unterstützung von meinem Sponsor zählen.

6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Ich freue mich im Moment über Treffen mit Freunden, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Gerne würde ich wieder einmal mit einer alten Freundin aus der Zeit im Gymnasium zu Abend essen.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Pierce Brosnan. Ganz einfach deshalb, weil er damals, als ich die «James Bond»-Filme im TV gesehen habe, gerade den britischen Agenten mimte. Deshalb ist er für mich bis heute der wahre Bond geblieben.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

Ich schaue ab und zu Netflix, wenn ich zu Hause auf der Rolle fahre. Erst kürzlich sah ich dabei die Doku-Serie «Tour de France». Ich fand sie extrem spannend, weil sie viel Einblick in die Teams und deren taktische Überlegungen und Manöver gibt.

«Die Organisation eines Kinder-Triathlons»: Nicola Spirig über den schönsten Moment der vergangenen Wochen.
«Die Organisation eines Kinder-Triathlons»: Nicola Spirig über den schönsten Moment der vergangenen Wochen.
Bild: zVg

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Ein kleines Geigenkonzert meines Sohnes.

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

Ich bin nicht so die Tänzerin. Ich lasse lieber andere tanzen und geniesse die Musik.

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Ich stehe immer sofort nach dem Erwachen auf und geniesse den Tag, am Sonntag genauso wie unter der Woche. Am Sonntag treibe ich meist morgens von 7 bis 8 Uhr Sport, unter der Woche bereits von 6 bis 7 Uhr.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Nein. Ich frühstücke sehr gern, aber am liebsten ausgiebig, wenn ich davor schon trainiert habe – also nicht im Bett.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Vor drei Wochen an der Beerdigung einer Person, die sehr viel für mich und viele andere Athleten getan hat und die ich immer sehr geschätzt habe.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Im Moment Legos, um mit unserem Sohn zu spielen.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Zum Frühstück gibt es Zopf. Ansonsten geniessen wir den Tag je nachdem, worauf die Familie Lust hat oder was mit Freunden oder durch Anlässe geplant ist.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Tessiner Risotto.

17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Mein Velo natürlich. Ich habe das Privileg, wirklich wunderschöne – und schnelle – Fahrräder fahren zu dürfen, mit denen Radfahren extrem Spass macht. Kürzlich habe ich von meinem Sponsor ein Gravelbike erhalten, mit dem ich auch Kieswege erkunden und abseits vom Verkehr die Natur geniessen kann.

18. Locarno oder Lugano?

Locarno. Dort absolvierte ich den letzten Triathlon meiner Karriere. Und dort führen wir jedes Jahr auch einen unserer zehn Kinder-Triathlons durch. Das Lido am See ist ein extrem schöner Ort. Wir haben auch schon Ferien gemacht in der Region – an welche ich super Erinnerungen habe.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

Wir haben ein Jahr in Leysin VD in der Romandie gelebt, weil damals meine ganze Trainingsgruppe dort trainierte. Ich habe die Ausfahrten in dieser einzigartigen Umgebung mit wunderschönen Bergen, dem Genfersee und den Reben immer genossen.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Die Tage etwas ruhiger nehmen.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Gerüchte sind doch selten wahr.

22. Ihr Lieblingswitz?

Ich kann mir leider keine Witze behalten. Da bin ich ganz schlecht.

Nicola Spirig füllte den Fragebogen schriftlich aus.


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