«Teil des Jetsets»Warum Amerikaner nicht ohne Schweizer Schoggi fliegen wollen
tafi
2.8.2020
Markant in der Form, gehört die Toblerone zum unverwechselbaren Sortiment in Duty-free-Läden auf der ganzen Welt. In den USA schwärmen Design-Experten und Food-Blogger von der ikonischen Schokolade.
In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Cola-Dosen und iPhones in Malaysia ebenso allgegenwärtig sind wie in Manhattan, hat sich die Toblerone Exklusivität bewahrt. «Das Gefühl von Luxus und Genuss ist der Punkt, an dem die Marke kulturübergreifend ins Schwarze trifft», sagt Marianne Klimchuk auf dem US-Nachrichtenkanal CNN und stimmt ein Hohelied auf die Schweizer Schoggi mit der markanten Form an.
Klimchuk leitet das Departement für Verpackungsdesign am New Yorker Fashion Institute of Technology, einer renommierten Hochschule für Kunst, Mode und Design, an der unter anderem Calvin Klein und Handtaschengott Michael Kors studierten. «Toblerone steht für Reisen», schwärmt sie. Das mag daran liegen, dass man in den Duty-free-Shops auf fast jedem Flughafen der Welt kaum an der Toblerone vorbeikommt.
Aber für Klimchuk ist etwas anderes entscheidend: «Wenn man verreist, verwöhnt man sich selbst. Man gönnt sich Genuss.» Eine Packung Toblerone sei wie ein Vintage-Gepäckaufkleber und zeuge von Authentizität und europäischem Kulturerbe.
Die Schoggi, die zwar mittlerweile zum US-Konzern Mondelez gehört, aber immer noch exklusiv in Bern hergestellt wird, zeichne ein zeitloser Stil aus. Dadurch wirke sie ewig jung, auch wenn es sie bereits seit 112 Jahren gibt. Ihr Geheimnis liegt am Wiedererkennungswert: Die unverwechselbare Prismenform hat sich seit der Erfindung 1908 nicht wesentlich verändert.
Der Food-Blogger und Kochbuchautor Irvin Lin verbindet die Toblerone vor allem mit Reisen und Exotik. Aufgewachsen in einer taiwanesisch-amerikanischen Familie in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, sei sie in seiner Kindheit der Inbegriff von mondäner Weltläufigkeit gewesen.
«Wenn die Familien meiner Freunde in die Ferien fuhren, brachten sie immer diese schicke, europäische, lange, dreieckige Schokolade mit. Ich hab mich dann immer als Teil des Jetsets gefühlt», erinnert er sich bei CNN.
Die berühmteste Schokoladenmarke der Welt mag die Toblerone nicht sein, aber für die Amerikaner ist sie die ikonischste. Das liege auch daran, dass die Berner, anders als andere Marken, nie versucht hätten, es allen und jedem recht zu machen und in jedem Supermarkt der Welt präsent zu sein.
Schweizer Traditionsfirmen, die ins Ausland verkauft wurden
Schweizer Traditionsunternehmen: Die Hero-Gruppe mit Sitz in Lenzburg füllt bereits seit rund 130 Jahren Lebensmittel in Konserven ab – hier eine Aufnahme von 1988.
Bild: Keystone
Hero wird deutsch: Am 18. Juli 1995 wird der Ravioli- und Konfispezialist von der deutschen Schwartau-Gruppe geschluckt.
Doch der Ravioli- und Konfispezialist ist nicht der einzige Schweizer Konzern, der ins Ausland verkauft wurde. Einige weitere prominente Übernahmen haben wir zusammengestellt.
Bild: Keystone
Im Jahr 2002 wird Ovomaltine britisch: Novartis verkauft die Ovi – und seine ganze Lebensmittel- und Getränkesparte – für 400 Millionen Franken an die Associated British Foods (ABF).
Bild: Keystone
Zusammen mit Ovomaltine gehen auch die Marken Ovaltine, Caotina und Lavoco in britische Hände über. Im Bild: Die Miss Schweiz von 2001, Mahara McKay, mit einer Caotina-Tasse.
Bild: Keystone
Das Valser Wasser wird amerikanisch: Im Juli 2002 hat die Berner Hess Group die Valser Mineralquellen an das Coca-Cola-Imperium verkauft.
Bild: Keystone
Feldschlösschen wird dänisch: Die 1876 in Rheinfelden AG gegründete Brauerei wird am 3. November 2000 von der dänischen Traditionsbrauerei Carlsberg geschluckt. Preis: 870 Millionen Franken.
Bild: Keystone
Toblerone wird amerikanisch: Die weltberühmte dreieckige Schoggi geht 1990 an den Philipp-Morris-Konzern über, der das Unternehmen mit seinem Lebensmittelgeschäft zu Kraft Jacobs Suchard vereinigte (heute Mondelēz International).
Bild: Keystone
Sugus wird amerikanisch: 2005 verleibt sich Wrigley das Schweizer Kaubonbon ein. Sugus wurde 1931 von der damaligen Suchard in Neuenburg auf den Markt gebracht und fusionierte 1970 zunächst mit dem Toblerone-Hersteller Tobler.
Bild: Keystone
Bally wird chinesisch: 1851 als Schuhfabrik in Schönenwerd SO gegründet, erlebt die Traditionsmarke eine bewegte Geschichte. 2018 kauft die chinesische Shandong Ruyi eine Mehrheit an Bally. Im Bild: Schuproduktion in Schoenenwerd 1996.
Bild: Keystone
Schweizer Traditionsfirmen, die ins Ausland verkauft wurden
Schweizer Traditionsunternehmen: Die Hero-Gruppe mit Sitz in Lenzburg füllt bereits seit rund 130 Jahren Lebensmittel in Konserven ab – hier eine Aufnahme von 1988.
Bild: Keystone
Hero wird deutsch: Am 18. Juli 1995 wird der Ravioli- und Konfispezialist von der deutschen Schwartau-Gruppe geschluckt.
Doch der Ravioli- und Konfispezialist ist nicht der einzige Schweizer Konzern, der ins Ausland verkauft wurde. Einige weitere prominente Übernahmen haben wir zusammengestellt.
Bild: Keystone
Im Jahr 2002 wird Ovomaltine britisch: Novartis verkauft die Ovi – und seine ganze Lebensmittel- und Getränkesparte – für 400 Millionen Franken an die Associated British Foods (ABF).
Bild: Keystone
Zusammen mit Ovomaltine gehen auch die Marken Ovaltine, Caotina und Lavoco in britische Hände über. Im Bild: Die Miss Schweiz von 2001, Mahara McKay, mit einer Caotina-Tasse.
Bild: Keystone
Das Valser Wasser wird amerikanisch: Im Juli 2002 hat die Berner Hess Group die Valser Mineralquellen an das Coca-Cola-Imperium verkauft.
Bild: Keystone
Feldschlösschen wird dänisch: Die 1876 in Rheinfelden AG gegründete Brauerei wird am 3. November 2000 von der dänischen Traditionsbrauerei Carlsberg geschluckt. Preis: 870 Millionen Franken.
Bild: Keystone
Toblerone wird amerikanisch: Die weltberühmte dreieckige Schoggi geht 1990 an den Philipp-Morris-Konzern über, der das Unternehmen mit seinem Lebensmittelgeschäft zu Kraft Jacobs Suchard vereinigte (heute Mondelēz International).
Bild: Keystone
Sugus wird amerikanisch: 2005 verleibt sich Wrigley das Schweizer Kaubonbon ein. Sugus wurde 1931 von der damaligen Suchard in Neuenburg auf den Markt gebracht und fusionierte 1970 zunächst mit dem Toblerone-Hersteller Tobler.
Bild: Keystone
Bally wird chinesisch: 1851 als Schuhfabrik in Schönenwerd SO gegründet, erlebt die Traditionsmarke eine bewegte Geschichte. 2018 kauft die chinesische Shandong Ruyi eine Mehrheit an Bally. Im Bild: Schuproduktion in Schoenenwerd 1996.